Mob Land
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Mob Land

„Mob Land“ // Deutschland-Start: 26. Januar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es läuft nicht besonders gut im Leben von Shelby (Shiloh Fernandez). Er braucht dringend Geld, um seine Frau Caroline (Ashley Benson) und das gemeinsame Kind zu unterstützen. Er weiß nur nicht woher. Da hat sein Schwager Trey (Kevin Dillon) eine Idee: Er will Leute ausrauben, die mit Drogen handeln. Nicht nur, dass man dabei eine Menge abstauben kann. Zudem haben diese Leute mit ihrem Stoff die Gegend vergiftet und verdienen es daher, dass man sie ausnimmt. Shelby zögert zunächst, eigentlich will er mit all dem nichts zu tun haben. Am Ende stimmt er jedoch zu. Und tatsächlich gelingt der Coup. Dabei ahnt er nicht, worauf er sich einlässt, werden die zwei doch bald von dem brutalen Clayton (Stephen Dorff) gejagt. Währenddessen versucht Sheriff Bodie (John Travolta), irgendwie für Ordnung zu sorgen …

Gipfeltreffen der Exstars

Es gibt zwei Merkmale, anhand derer man ganz gut bestimmen kann, dass ein Schauspieler auf dem absteigenden Ast ist. 1. Er tritt nach einer bisherigen abwechslungsreichen Filmografie überwiegend in Actionthrillern auf. 2. Er wird auf Covern ganz groß beworben, obwohl er nur wenige Minuten in dem Film zu sehen war. Das wohl bekannteste Beispiel für solche Fließband-Mogelpackungen war Bruce Willis, der zum Ende seiner Karriere hin so viele solcher Titel drehte, dass man sie kaum auseinanderhalten konnte. Aber auch John Travolta scheint mittlerweile Teil dieses wenig illustren Clubs geworden zu sein. So ist es erst ein paar Wochen her, dass er in Paradise City – Endstation Rache zu sehen war – an der Seite von Willis auch noch. Nun gibt es mit Mob Land einen weiteren Film, in dem er kaum zu sehen ist, der aber mit ihm als Hauptdarsteller wirbt.

Dass man seine Erwartungen besser reduzieren sollte, wird durch zwei andere Kollegen deutlich, die Teil hiervon sind: Stephen Dorff und Kevin Dillon. Ersterer war ebenfalls in Paradise City dabei, Dillon wiederum ist nur noch in irgendwelchen Pseudo-Action-Rohrkrepierern zu sehen. A Day To Die und Wire Room – noch zwei Filme mit Willis – schwankten beispielsweise zwischen mäßig und unzumutbar. Die gute Nachricht: Mob Land ist nicht annähernd so schlecht, wie man anhand dieser unheilvollen Omen befürchten musste. Er ist bei diversen Leuten aus dem Ensemble wohl sogar der beste Film seit Jahren, was zugegeben nicht sehr viel heißen muss. Man darf nur nicht das erwarten, was einem das Cover verkaufen will. Richtig viel Action gibt es gar nicht.

Kampf gegen die Perspektivlosigkeit

Stattdessen erzählt Regisseur und Co-Autor Nicholas Maggio, wie ein einfacher Mensch, der mit gesundheitlichen Problemen und akuter Geldnot zu kämpfen hat, auf eine gefährliche Geschichte einlässt und sich dabei völlig verhebt. Mob Land hat da also auch eine deutlich dramatische Note. Maggio versucht zudem, seinem Film eine gewisse gesellschaftliche Relevanz zu verleihen, wenn es um Drogen und Perspektivlosigkeit im ländlichen Amerika geht. Wie in anderen Filmen, die sich in diesem Themenkomplex aufhalten, wird Kriminalität zur einzigen Möglichkeit, sich aus dem Abgrund zu befreien. Selbst wenn dies selbst in den Abgrund führt. Das geschieht hier gleich in mehrfacher Weise, wenn Shelby die Kontrolle verliert, in Lebensgefahr gerät und Dinge tut mit schrecklichen Folgen, auf die er gar nicht vorbereitet ist.

Zu viel sollte man in der Hinsicht dann aber doch nicht erwarten. Mob Land ist kein tiefsinniger Film. Er hat keine Dialoge, die wirklich viel zu sagen hätten. Auch schauspielerisch ist das nicht mehr als solide, selbst wenn sich Shiloh Fernandez (Desperation Road) deutlich Mühe gibt, seiner Figur Substanz zu verleihen. Ein Problem ist zudem, dass sich der Film deutlich zieht, für knapp zwei Stunden ist das dann doch zu wenig. Aber es reicht auch mit den Längen noch für einen Film aus dem Mittelfeld. Das ist dann zwar nichts, was zu Begeisterungsstürmen führen wird, dafür ist das auch zu austauschbar. Zumindest bleibt die erwartete Katastrophe aber aus, man kann sich das hier schon gut anschauen, sofern man in der Stimmung für trostlose Kleinstadtgewalt ist.

Credits

OT: „Mob Land“
Land: USA, Kanada
Jahr: 2023
Regie: Nicholas Maggio
Drehbuch: Nicholas Maggio, Rob Healy
Musik: David Gerald Steinberg
Kamera: Nick Matthews
Besetzung: Shiloh Fernandez, Stephen Dorff, Kevin Dillon, John Travolta, Ashley Benson

Bilder

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Mob Land
fazit
„Mob Land“ erzählt von einem jungen Familienvater in Not, der sich auf kriminelle Machenschaften einlässt und damit die Hölle lostritt. Richtig spannend ist das Ergebnis nicht, hier gibt es nicht so viel Action, wie impliziert wird. Aber es ist doch ein immerhin durchschnittlicher Krimithriller, was mehr ist, als man erwarten durfte.
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