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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist

Die Heiland Wir sind Anwalt Staffel 4
„Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist“ // Deutschland-Start: 26. September 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Vorwurf ist schwerwiegend: Der bekannte Mode-Fotograf Raul Solar (Harald Schrott) soll das Model Julie Singer (Caroline Hartig) nach einem Streit attackiert und ihr die Nase zerschnitten hat. Für seine Anwältin Romy Heiland (Christina Athenstädt) ist das völlig undenkbar. Warum sollte er so etwas getan haben? Sein Lebenspartner und Manager René Voss (Erik Madsen) ist ebenfalls von der Unschuld überzeugt. Genauso rätselhaft ist aber, aus welchen Gründen Singer dies behaupten sollte. Beweise gibt es sowieso nicht, weder für die eine, noch die andere Seite, niemand war im entscheidenden Moment da. Klar ist nur, dass die Situation sehr erhitzt war. Und so muss Heiland herausfinden, was sich an dem Tag wirklich zugetragen hat, wofür sie tief in die Vergangenheit eintauchen muss …

Schwacher Krimi

Ein Schritt vorwärts, einer zurück: Bei der aktuellen vierten Staffel von Die Heiland – Wir sind Anwalt schwankt die Qualität von Folge zu Folge. Mit Kleine & große Fische über einen Drogenfund in einem Kofferraum ging es mäßig los. Besser war die zweite Folge Biggis Blond, die von schwerer Körperverletzung in einem Friseursalon berichtete. Mit Die Lüge ging es dann wieder bergab, die Geschichte um eine mutmaßliche Vergewaltigung in einer streng gläubigen Gemeinschaft überzeugte nicht. Eigentlich sollte man hoffen, dass es jetzt wieder besser wird. Stattdessen ist Der Egoist, die vierte Episode der Staffel, noch einmal schwächer als die Vorgängerin.

Blutig geht es los, wenn die junge Frau sich die Nase hält und theatralisch auf sich aufmerksam macht. Auch sonst ist die Folge von emotionalen Konflikten geprägt. Schnell wird klar, dass da offensichtlich noch etwas ganz anderes los ist, das erst noch geklärt werden muss. Auf dem Weg zum Ziel macht die Geschichte dabei noch ein paar Schlenker. Die Auflösung kommt dann überraschend. Aus gutem Grund: Das ist alles schon ziemlich schwachsinnig. Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist erzählt völlig ungeniert einen Quatsch, für den sich selbst Seifenopern zu schade wären. Klar müssen Krimi nicht glaubwürdig sein oder nahe an der Realität. Aber wenn man als Zuschauer bzw. Zuschauerin nur noch mit den Augen rollt, ist das vielleicht nicht die beste Wahl.

Irritierend moralistisch

Hinzu kommt, dass die Folge einige sehr befremdliche Stellen enthält. Beispielsweise wird irgendwann impliziert, dass Heiland den Fotografen nicht mehr vertreten würde, wenn sie wüsste, dass er schuldig ist. Da mag man sich ganz selbstgerecht auf die Schulter klopfen und für moralisch halten. Mit Recht hat das aber nichts mehr zu tun. Noch populistischer wird die Serie, wenn dann auf einmal Kinderpornografie als Totschlagargument aus dem Hut gezaubert wird. Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist irritiert also nicht nur durch einen schwachen Fall, sondern auch seinen moralistischen Inhalt. Wenn das Ende dann auch noch so holprig ausfällt, verliert man komplett die Lust, sich noch eine weitere Folge anzuschauen.

Credits

OT: „Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Oliver Schmitz
Drehbuch: Aglef Püschel, Tamara Sanio
Musik: Thomas Klemm
Kamera: Marco Uggiano
Besetzung: Christina Athenstädt, Sina Reiß, Tim Kalkhof, Harald Schrott, Erik Madsen, Caroline Hartig, Frédéric Brossier

Bilder

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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist
fazit
„Die Heiland – Wir sind Anwalt: Der Egoist“ schafft es, die ohnehin schon nicht guten Fälle zuvor noch einmal zu unterbieten. Der Fall ist mehr Seifenoper als Krimi. Ärgerlich ist auch der moralistische und ungeniert populistische Ansatz, der sich nicht um Rechte schert.
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