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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge

Die Heiland Wir sind Anwalt Staffel 4
„Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge“ // Deutschland-Start: 19. September 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich waren die Jugendlichen, allesamt Mitglieder der „First Savior Church“, einer christlichen Gemeinde mit strengen Regeln, zusammengekommen, um Spaß zu haben. Doch für Abigail Gruber (Mascha Schrader) endete der Abend in einer Katastrophe. So hat sie jemand die Treppe hinuntergestoßen und im Anschluss vergewaltigt, so sagt die 16-Jährige zumindest. Genauer beschuldigt sie Milo Zübert (Manuel Santos Gelke), die schreckliche Tat begangen zu haben. Doch stimmt das auch? Romy Heiland (Christina Athenstädt), die das Mandat dazu erhält, ist fest von der Unschuld Milos überzeugt. Dafür muss sie aber herausfinden, was wirklich geschehen ist. Einfach ist das nicht, da Milo schweigt und die anderen sich widersprüchlich äußern …

Vergewaltigung oder nicht?

So richtig viel Interesse am Alltag scheint man bei Die Heiland – Wir sind Anwalt ja nicht zu haben. Zumindest sind die Fälle, mit denen sich die blinde Anwältin in der aktuellen 4. Staffel beschäftigt, alles andere als alltäglich. Beim Auftakt Kleine & große Fische wurden große Mengen an Drogen im Kofferraum von einem Fahrer eines Limousinen-Services gefunden. In Biggis Blond wurde eine Friseurin beschuldigt, eine Kundin vor einem wichtigen Wettbewerb absichtlich die Kopfhaut weggeätzt zu haben. Und auch bei Die Lüge, der dritten von insgesamt 13 neuen Folgen, hat man es nicht mit einem gewöhnlichen Fall zu tun. Zumindest nur zum Teil. Das Umfeld einer streng christlichen Gemeinde, bei der es ein strenges Verbot von vorehelichem Sex gibt, ist nicht unbedingt eins, dem viele aus dem Publikum in der Form angehören dürften.

Das Thema der Vergewaltigung ist hingegen natürlich eins, welches durchaus gesellschaftlich relevant ist. Zumal die Folge das auch mit den üblichen Begleitthemen verbindet. So ist nicht eindeutig zu beweisen, dass ihr Geschlechtsverkehr erzwungen wurde, was die immer heikle Frage mit sich bringt: Sollte man die Anschuldigungen glauben? Bei Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge ist das insofern schwierig, da der Titel einem aktuellen unglücklichen Trend folgend mal wieder zu viel verrät. Man weiß hier schlicht, dass gelogen wurde, nur nicht genau, was die Lüge ist. Richtig viele Möglichkeiten gibt es in der Hinsicht ohnehin nicht, mit nicht einmal 50 Minuten Laufzeit bleibt schlicht nicht die Zeit, um viele Alternativen aufzubauen. Überraschende Wendungen sind da nicht angesagt.

Keine große Wirkung

Grundsätzlich hätte die Folge schon Potenzial gehabt, da mit Vorverurteilungen, Bigotterie und Frauenfeindlichkeit gleich mehrere Themen drinstecken, über die man reden kann und sollte. Wenn es am Ende aber so plakativ bleibt wie hier, ist die Diskussion schon vorbei, noch bevor sie wirklich angefangen hat. Da auch die Figurenzeichnung in Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge sehr spärlich ist, entfaltet die Geschichte trotz der Tragik keine größere Wirkung. Die lieblos eingefügten privaten Probleme von Heilands Umfeld tragen auch nicht dazu bei, dass die Folge in Erinnerung bleibt. Dafür sind sie zu sehr eine Fußnote, die eher der Vollständigkeit halber drin ist, weniger, weil damit eine wirkliche Aussage verbunden wäre.

Credits

OT: „Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Oliver Schmitz
Drehbuch: Stefan Barth, Thomas André Szabó
Musik: Thomas Klemm
Kamera: Marco Uggiano
Besetzung: Christina Athenstädt, Sina Reiß, Tim Kalkhof, Aleksandar Jovanovic, Peter Fieseler, Peggy Lukac, Rüdiger Kuhlbrodt, Anne Diemer, Manuel Santos Gelke, Madieu Ulbrich, Mascha Schrader, Jacob Keller, Michelle Glick, Christoph Moreno, Daniel F. Kamen

Bilder

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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge
fazit
Nachdem die letzte Episode etwas besser war, fällt „Die Heiland – Wir sind Anwalt: Die Lüge“ erneut enttäuschend aus. Das Thema der Vergewaltigung ist wichtig, wird hier aber zu plakativ behandelt. Das Setting der christlichen Gemeinde wird auch kaum genutzt. Hinzu kommt, dass nicht einmal viel gerätselt werden kann.
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