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© ARD Degeto/Roland Suso Richter

Die Diplomatin: Vermisst in Rom

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„Die Diplomatin: Vermisst in Rom“ // Deutschland-Start: 23. September 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für Karla Lorenz (Natalia Wörner) ist es ein willkommener Neuanfang: Sie darf in Zukunft als Diplomatin Deutschland in Rom vertreten. Die Freude hält jedoch nur kurz. So wird bei einem Überfall auf ein Theater nicht nur die junge Ines (Greta Geyer) entführt, Tochter des in Italien tätigen Bauunternehmers Robert Felting (Francis FultonSmith). Auch der diplomatische Mitarbeiter Nikolaus Tanz (Jannik Schümann) wird von der unbekannten Gruppe mitgenommen. Doch was haben diese Leute vor? Und geht es Nikolaus gut? Lorenz möchte um jeden Preis verhindern, dass den beiden etwas geschieht, gerät dabei jedoch mit der römischen Chefermittlerin Ricarda Motte (Clelia Sarto) und dem Minister Paolo Manchett (Fabrizio Romagnoli) aneinander …

Die Diplomatin ermittelt wieder

Am bekanntesten dürfte Natalia Wörner für die Hauptrolle in der Krimireihe Unter anderen Umständen sein. Seit 2006 spielt sie bereits die Figur der Kriminalhauptkommissarin Jana Winter, gerade erst wurde der 21. Film Mütter und Söhne ausgestrahlt. Dabei gerät ihre zweite Krimireihe Die Diplomatin etwas in Vergessenheit, bei der sie ebenfalls die Hauptrolle spielt. Das liegt auch an der geringeren Produktivität der Reihe, die einzelnen Teile erscheinen recht unregelmäßig. Zuletzt mussten Fans ganz besonders lang warten, seit Mord in St. Petersburg im September 2021 ließ sich Karla Lorenz nicht mehr blicken. Die Wartezeit ist nun vorbei, mit Vermisst in Rom kommt doch noch Nachschub. Gelohnt hat sich die besagte Wartezeit aber weniger.

Dabei bedeutet der siebte Teil der ARD-Produktion gleich in zweifacher Hinsicht eine Rückkehr zu den Wurzeln. So lebten die ersten Filme immer auch vom Setting, wenn die Protagonistin in fremden Ländern unterwegs ist, wie es beim diplomatischen Dienst nun einmal üblich ist. Beim letzten Mal waren wir aber „nur“ in Berlin. Jetzt sind wir doch noch in Italien angekommen, so wie es bereits beim letzten Film angekündigt wurde. Außerdem ist Jannik Schümann als Mitarbeiter Nikolaus wieder mit von der Partie, der schon bei den ersten fünf Teilen mitspielte, bei Mord in St. Petersburg jedoch fehlte. In Die Diplomatin: Vermisst in Rom hat er wieder eine zentrale Rolle, selbst wenn er als Entführungsopfer nur wenig Einfluss auf die Lösung des Falls hat.

Kaum Spannung trotz wichtiger Fragen

Anfangs wird noch mit der Ungewissheit gespielt, ob der junge Mann noch am Leben ist. Aber schon nach wenigen Minuten wird verraten, dass er wohlauf ist. Und auch die entscheidende Wendung, dass – Vorsicht Spoiler – die Entführung von Ines nur vorgetäuscht wurde, kommt sehr früh. Zu rätseln gibt es in Die Diplomatin: Vermisst in Rom daher nicht viel. Das muss nicht zwangsläufig verkehrt sein, die Reihe ist allgemein mehr Thriller als Rätselkrimi. Auch das kann spannend sein. Wenn aber von Anfang an klar ist, dass niemand in Gefahr ist, kann der Film noch so sehr versuchen, einen Nervenkitzel heraufzubeschwören, es funktioniert einfach nicht. Die einzige offene Frage ist, ob die übereifrige Polizei und der rechtspopulistische Minister alle gleich abknallen lassen mit der zur Schau getragenen „Law and Order“-Einstellung.

Der einzige halbwegs spannende Aspekt ist die im Film angesprochene Grundsatzfrage: Wenn Behörden und Politik versagen, es auf regulärem Weg keine Gerechtigkeit gibt, darf man das Recht dann in die eigene Hand nehmen? Wie viel darf man tun, um Verbesserungen zu erzwingen? Ähnliche Diskussionen werden derzeit bei uns im Zusammenhang mit der Letzten Generation geführt. Bei Die Diplomatin: Vermisst in Rom ist die Zielscheibe ein gieriger Unternehmer, der über Leichen geht. Das ist als Antagonist natürlich sehr dankbar, das Publikum wird sich zumindest einig sein, dass etwas geschehen muss. An einigen Stellen entstehen daraus auch Gespräche, bei denen es sich hätte lohnen können, das weiter zu verfolgen. Nur kommt der Film da nicht sehr weit. Außerdem ist einiges schon sehr überzogen, gerade die „Bösen“ sind letztendlich nur recht billige Stereotypen. So wichtig es daher ist, wenn hier schwierige Themen angepackt werden, auf diese Weise ist das zu wenig.

Credits

OT: „Die Diplomatin: Vermisst in Rom“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Christoph Busche
Musik: Chris Bremus
Kamera: Max Knauer
Besetzung: Natalia Wörner, Jannik Schümann, Alexander Beyer, Francis Fulton-Smith, Ulrike Tscharre, Greta Geyer, Alexander Beyer, Adriano Bonamore, Fabrizio Romagnoli, Clelia Sarto

Bilder

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fazit
Wenn in „Die Diplomatin: Vermisst in Rom“ früh verraten wird, wer hinter einer Entführung steckt, dann sabotiert man gleichzeitig die Spannungskurve. Der Thriller wird nie packend. Der Versuch, auf diese Weise eine Diskussion zu starten, ist auch nicht wirklich erfolgreich. Das Thema ist wichtig, der Stoff gibt einiges her – scheitert aber an den stereotypen Figuren.
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