Stubbe - Tod auf der Insel TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek
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Stubbe: Tod auf der Insel

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„Stubbe: Tod auf der Insel“ // Deutschland-Start: 22. Dezember 2018 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Wilfried Stubbe (Wolfgang Stumph) pensioniert wurde. So ganz hat sich der ehemalige Kriminalhauptkommissar aber noch nicht damit abgefunden, dass er nichts mehr tun soll. Dabei hätte er privat genug zu tun, schließlich kriselt die Beziehung mit seiner Lebensgefährtin Marlene Berger (Heike Trinker). Aber vielleicht hilft ihnen ja ein gemeinsamer Urlaub am Meer weiter? So zumindest war der Plan. Ganz und gar nicht geplant war hingegen, dass ausgerechnet dann eine Leiche auf der Nordseeinsel auftaucht. Jemand hat Petra Brodersen (Cornelia Dörr) ermordet, eine ehemalige Bewohnerin der Insel. Für Jördis Meeske (Caroline Hanke) und Niklas Laab (Knud Riepen) von der lokalen Polizei ist das eine Nummer zu groß, mit Mord hat hier niemand Erfahrung. Ganz im Gegensatz zu Stubbe, der wieder aufblüht – zum Missfallen von Berger …

Der Kommissar ist wieder da

Totgesagte leben länger. Und Pensionierte manchmal auch. Eigentlich hatte man den Kommissar Wilfried Stubbe bereits aussortiert, der zwischen 1995 und 2014 insgesamt 50 Fälle in der ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall gelöst hatte. Aber wie das so ist bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, man trennt sich nur ungern von den Publikumsmagneten. Und so gab es vier Jahre nach dem eigentlichen Ende der Reihe doch ein Wiedersehen mit dem Protagonisten. Und auch Marlene Berger, die in den letzten acht Filmen an seiner Seite zu sehen war, war bei Stubbe: Tod auf der Insel wieder mit von der Partie. Die anderen Charaktere sind hingegen daheim geblieben, bei der Urlaubsfortsetzung war kein Platz für sie. Nicht einmal Stubbes Tochter Christiane – gespielt von Wolfgang Stumphs realer Tochter Stephanie Stumph – ist dabei.

Damit geht der Film in eine deutlich andere Richtung als Tödliche Hilfe (2021) und Ausgeliefert (2022), zwei weiteren Filmen mit Stubbe, die nach dem Ende der Reihe produziert wurden. Während es dort um eine Art Generationenwechsel geht, verbunden mit diversen Alltagsgeschichten, da hat das hier mehr von einer Auszeit. Theoretisch hätte man auch hier einen solchen Generationenwechsel thematisieren können, indem das junge Polizeiduo von der Insel den Fall übernimmt. Da dieses aber völlig überfordert ist und zudem persönlich involviert, passiert da nicht viel. Stubbe: Tod auf der Insel ist zudem mehr daran interessiert, die diversen persönlichen Dramen der Figuren zu thematisieren, als sich wirklich mit dem Fall zu befassen.

Schöne Bilder, keine Spannung

Überhaupt ist der Film oft mehr Drama als Krimi, wenn es beispielsweise um die Beziehungsprobleme von Stubbe und Berger geht. So etwas ist zwar nicht per se verkehrt, es gibt viele gelungene Beispiele, wie man diese beiden Genres miteinander verbinden kann. Die Serie Broadchurch nutzte etwa seinerzeit einen Mordfall als Aufhänger, um die Bewohner und Bewohnerinnen vorzustellen und ihre jeweiligen Verhältnisse zu beleuchten. Leider hat Stubbe: Tod auf der Insel aber nichts Nennenswertes in dieser Hinsicht beizutragen. Die Figuren sind ziemlich uninteressant. Es gibt weder spannende Geschichten noch markante Charakterzüge, die über irgendwelche Stereotype hinausgehen. Dabei bieten sich eigentlich gerade solche eher abgelegenen Settings an, um ausgeprägte Charaktere zu zeigen.

Der Krimipart ist ebenso öde geworden. Dass man bei einer Rentnerermittlung nicht unbedingt viel Action erwarten sollte, ist klar. Das ist alles schon recht gemächlich. Wenn aber gleich drei Leute an einem Drehbuch gearbeitet haben und der Fall dennoch so wenig hergibt, dann läuft da etwas grundsätzlich falsch. So wird die Auflösung kaum durch den Film vorbereitet. Sie kommt vielmehr einfach irgendwann, da man nach neunzig Minuten einfach eine brauchte, ist völlig beliebig zusammengestückelt. Wenn es einen Grund gibt, wofür man sich Stubbe: Tod auf der Insel anschauen kann, dann sind es die Bilder, das Setting ist schon ziemlich stimmungsvoll. Da es aber auch in der Hinsicht mehr als genug Alternativen zur Verfügung stehen – Nord- bzw. Ostseekrimis gibt es wie Sand am Meer –, ist das hier ein Comeback, das nur die ganz großen Fans des Originals zufriedenstellen dürfte.

Credits

OT: „Stubbe: Tod auf der Insel“
Land: Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Oliver Schmitz
Drehbuch: Scarlett Kleint, Michael Vershinin, Alfred Roesler-Kleint
Musik: Mario Lauer
Kamera: Achim Seidel
Besetzung: Wolfgang Stumph, Heike Trinker, Knud Riepen, Caroline Hanke, Ramona Kunze-Libnow, Nina Petri, Jörg Pose, Cornelia Dörr, Jonas Hartmann

Bilder

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Stubbe: Tod auf der Insel
fazit
„Stubbe: Tod auf der Insel“ knüpfte vier Jahre nach dem Ende der beliebten Krimireihe an und zeigt den pensionierten Kommissar bei einem neuen Mordsfall. Ein gelungenes Comeback ist das jedoch kaum. Der Krimi ist langweilig, hat weder im Hinblick auf die Figuren noch den Fall etwas Nennenswertes zu bieten. Lediglich die Bilder von der Nordseeinsel stimmen versöhnlich.
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von 10