Wrong Place
© Splendid Film

Wrong Place

„Wrong Place“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Frank Richards (Bruce Willis) bricht eine Welt zusammen, als er einen Autounfall baut, in dessen Folge auch seine Frau stirbt. Ein Jahr ist seither vergangen, der ehemalige Polizeichef ist nach seiner Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung seinen Job los und arbeitet stattdessen als Sicherheitsmann in einem örtlichen Pfandladen. Dabei zeigt er ein schlechtes Timing, als er Zeuge wird, wie Virgil Brown (Massi Furlan) einen Mord begeht. Frank sorgt dafür, dass er erst einmal hinter Gittern landet. Das wiederum will Virgils Sohn Jake (Michael Sirow) verhindern, indem er den lästigen Zeugen selbst ermordet. Dabei zeigt Jake ebenfalls schlechtes Timing, denn ausgerechnet an dem Wochenende ist Franks Tochter Chloe (Ashley Greene) mit ihrer Partnerin Tammy (Stacey Danger) da. Und die hat nicht vor, einfach tatenlos zuzusehen …

Ein weiterer Rohrkrepierer

Mehr als ein Jahr ist es inzwischen her, dass Bruce Willis bedingt durch seine Demenz-Erkrankung das Ende seiner Schauspielkarriere ankündigen musste. Und doch erscheint gefühlt alle zwei Wochen ein neuer Film von ihm fürs Heimkino. Der Grund: Vor seiner unfreiwilligen Pensionierung war der US-Amerikaner sehr umtriebig. Allein 2022 wurden 12 Produktionen fertig gestellt. Wrong Place ist dabei keiner der acht berüchtigten Filme, die zusammen eine eigene Kategorie bei den Goldenen Himbeeren bildeten und zu denen unter anderem Cosmic Sin – Invasion im All, Apex und Midnight in the Switchgrass zählen. Das bedeutet aber nicht, dass der Film deswegen besser ist. Wenn der Actionthriller nicht für den Schmähpreis nominiert war, dann hat das allein zeitliche Gründe, er kam einfach zu spät. Im Hinblick auf die Qualität wäre hingegen eine Nominierung mehr als gerechtfertigt gewesen. Denn die ist wieder mal unterirdisch.

Dabei stellt der Film zumindest in einer Hinsicht eine Verbesserung dar. So hat Willis dieses Mal eine richtige Hauptrolle. Inzwischen ist man es ja gewohnt, dass er lediglich zu Marketingzwecken groß auf den einzelnen Covern gezeigt wird, obwohl er in den jeweiligen Filmen immer nur wenige Minuten zu sehen ist. Bei Wrong Place ist er vergleichsweise oft im Bild. Zwar verschwindet er zwischendurch traditionell für einen längeren Zeitraum, wenn die Geschichte seine Filmtochter in den Mittelpunkt rückt. Für volle anderthalb Stunden hat es dann doch nicht gereicht. Dieses Mal ist er aber wenigstens wirklich in die Geschichte integriert, anstatt einfach nur irgendwo dazwischengeschoben zu werden. Wobei das ein anderes Manko noch verstärkt: Der Schauspieler war zur Zeit des Drehs schon kaum mehr einsetzbar. Immer wieder wirkt er apathisch und teilnahmslos, so als wäre das alles gar nicht sein Film.

Action und Dialoge für die Tonne

Die anderen im Ensemble drehen da schon deutlich mehr auf. Ashley Greene (Twilight) hat sogar immer mal wieder Szenen, die tatsächlich geschauspielert sind. Michael Sirow (Fortress: Stunde der Abrechnung) zeigt zumindest viel Einsatz. Allerdings hat er dabei nicht nur den Waffen seiner Figur zu kämpfen, sondern auch den Worten, die ihm in den Mund gelegt worden sind. Klar, Actionfilme brauchen keine oscarverdächtigen Dialoge, um das Publikum zu unterhalten. Wenn das Drehbuch aber derart katastrophal ist wie in Wrong Place, dann hört wirklich jeder Spaß auf. Da sind Wortwechsel dabei, bei dem einem wahlweise die Ohren oder das Gehirn bluten. Vielleicht sogar beides. Und auch die Sache mit den Schicksalsschlägen – Chloe hat zudem mit einer Krebserkrankung zu kämpfen – endet übel fürs Publikum.

Das ließe sich alles noch irgendwie verschmerzen, wenn denn die Actionszenen stark wären. Oder wenigstens Durchschnitt. Stattdessen handelt es sich mal wieder um einen dieser billigen Genrevertreter, bei denen dem Irrglauben nachgegangen wird, es reiche, eine Figur mit einer Waffe irgendwo hin zu stellen, um Spannung zu erzeugen. Tut es nicht. Und so zieht die Langeweile schon nach kurzer Zeit ein. Obwohl der Film nicht sehr lang ist, sehnt man sich bald dem Ende entgegen. Da ist einfach nichts dabei, das für Nervenkitzel sorgen würde. Wenn hier etwas Unterhaltungsfaktor hat, dann ist es der seltendämliche Antagonist. Das allein reicht aber nicht aus, um bei Wrong Place einen Film zu retten, bei dem noch wesentlich mehr nicht stimmt als der Ort.

Credits

OT: „Wrong Place“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Mike Burns
Drehbuch: Bill Lawrence
Musik: Burnsi
Kamera: Peter Holland
Besetzung: Bruce Willis, Ashley Greene, Michael Sirow, Texas Battle, Stacey Danger

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Wrong Place
fazit
Im Gegensatz zu sonst hat Bruce Willis in „Wrong Place“ sogar richtig etwas zu tun. Besser ist der Actionthriller dadurch aber nicht: Der Hauptdarsteller ist gewohnt apathisch, die Dialoge sind eine Katastrophe und selbst die Actionszenen taugen nicht viel. Trotz kurzer Laufzeit entsteht dabei viel Langeweile.
Leserwertung0 Bewertungen
0
3
von 10