Steirerangst Landkrimi TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek online
© ARD Degeto/Allegro Film/Toni Muhr

Steirerangst

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„Steirerangst“ // Deutschland-Start: 22. April 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als das Reinigungspersonal die Tür zum Hotelzimmer aufschließt, macht es eine fürchterliche Entdeckung: Da liegt eine Leiche! Jemand hat Katrin Fischer (Katharina Sporrer) erschossen, zweimal. Dabei scheint diese den Täter oder die Täterin gekannt zu haben, zumindest lässt der Champagner darauf schließen. Aus diesem Grund ermitteln Sascha Bergmann (Hary Prinz) und Anni Sulmtaler (Anna Unterberger) dann auch im Umfeld der Toten. Da wäre zum einen ihr Ex-Mann Andreas Fischer (David Wendefilm) sowie ihr Geschäftspartner Jure Korosek (Rok Vihar), die jeweils ein potenzielles Motiv haben. Vielleicht ist die Antwort aber auch in dem von dem Ehepaar Sonja (Elena Uhlig) und Elmar von Breuer (Fritz Karl) geleiteten Kuschelkurs zu finden, den das Opfer zuvor besucht hat …

Lasst uns kuscheln

Zumindest hierzulande dürften die Ausgaben aus der Steiermark die bekanntesten Filme der österreichischen LandKrimi-Reihe sein. Das liegt auch daran, dass diese produktiver sind als die aus den anderen Regionen. Zuletzt wurden zwei Teile pro Jahr produziert. Nachdem es 2022 auf diese Weise Steirerstern und Steirergeld gab, folgt mit Steirerangst der erste Teil des aktuellen Jahres. Der nächste Film Steirerkunst ist zumindest angekündigt. Für Nachschub ist also schon mal gesorgt, was für Fans eine gute Nachricht ist. Aber auch wer nur hin und wieder einen Krimi anschauen möchte, darf hiermit liebäugeln. Die Filme gehören nicht nur zu den bekannteren der Reihe. Sie gehören derzeit auch zu den besseren.

Dabei setzt man bei Steirerangst wieder mehr auf Humor. War Steirergeld eine überraschend ernste Angelegenheit, die mit dem Thema eines Bankenskandals zudem auch eine starke gesellschaftliche Komponente hatte, darf es dieses Mal wieder skurriler zugehen. Hauptverantwortlich hierfür ist der Kuschelkurs, an dem die Tote teilgenommen hat und bei der auch Bergmann undercover nach dem Rechten sucht. Mit Sex hat das nichts zu tun, auch wenn man dies vielleicht denken könnte. Stattdessen sollen die Menschen wieder lernen sich näherzukommen und eine Körperlichkeit zu genießen, die so nicht mehr vorgesehen ist. Wo kommen wir denn da hin, wenn sich Leute einfach so umarmen? Auch daraus hätte man sicherlich einen gesellschaftlichen Kommentar machen können. Stattdessen dient das hier nur der Unterhaltung.

Solides Mittelfeld

Weniger originell ist, wenn sich Regisseur und Co-Autor Wolfgang Murnberger an Scherzen über zeitgemäße Sprache versucht. An mehreren Stellen kommt es zu Diskussionen zwischen Bergmann und Sulmtaler, wohl auch um noch irgendwie für Reibungen sorgen zu können. Schließlich gehören die bei dem Duo dazu. Bei Steirerangst wirkt das etwas forciert, stört aber nicht weiter. Dafür wird es zu sparsam eingesetzt. Der Schwerpunkt liegt woanders, weshalb man es dem Film nachsieht, dass er an den Stellen auch nicht übermäßig witzig ist. Größeren Eindruck hinterlässt da schon das Finale, bei dem es auf einmal richtig zur Sache gehen darf. Das führt zwar zu einem etwas irritierenden Tonalitätswechsel und passt nicht so ganz zu der sonstigen Gemütlichkeit, die der Film an den Tag legt. Spannend ist es schon.

Der Fall an sich ist auch solide. So darf das Publikum wieder zwischen mehreren Verdächtigen den Richtigen suchen, ganz klassisch also, auch wenn die Zahl dieses Mal eher überschaubar ist. Aber es geht eben nicht nur um das „wer“, sondern auch das „wie“. Sonderlich clever mag der Krimi dabei nicht sein, die Auflösung ist nichts Besonderes. Zusammen mit den besagten humorvollen Elementen und dem kantigen Duo reicht das bei Steirerangst aber fürs solide Mittelfeld. Und das ist etwas, was im Bereich deutschsprachiger TV-Krimis nicht so selbstverständlich ist, wie es sich anhört. Es sorgt für einen besseren Fernsehabend, selbst wenn im Anschluss nicht so wahnsinnig viel davon übrig bleibt.

Credits

OT: „Steirerangst“
Land: Österreich
Jahr: 2023
Regie: Wolfgang Murnberger
Drehbuch: Maria Murnberger, Wolfgang Murnberger
Musik: Roman Kariolou
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Hary Prinz, Anna Unterberger, Bettina Mittendorfer, Christoph Kohlbacher, Elena Uhlig, Fritz Karl, David Wendefilm, Katharina Sporrer, Lisa-Maria Sexl

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Steirerangst
fazit
Nachdem es beim letzten Mal noch recht ernst zuging, gibt es bei „Steirerangst“ wieder mehr Humor. Vor allem das Kuschelseminar ist schön skurril. Gegen Ende spitzt sich die Geschichte auch noch so stark zu, dass der Film trotz eines nicht überragenden Falls unterhaltsam ist.
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