Steirerstern TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© ARD Degeto/Allegro Film/Peter von Haller/Stefan Haring

Steirerstern

Steirerstern TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
„Steirerstern“ // Deutschland-Start: 24. September 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als Alex (Anna Friedberg) tot im Badehaus aufgefunden wird. Umso mehr, da offensichtlich jemand nachgeholfen hat. Doch wer könnte es auf die Sängerin einer Indie-Rockband abgesehen haben? Kommissar Sascha Bergmann (Hary Prinz) und Anni Sulmtaler (Anna Unterberger) vermuten, dass der Fall mit Alex’ Beziehung zu Jana Skoff (Emily Cox) zu tun haben könnte, der Sängerin der Volksmusikgruppe Jana und die Lausbuam. An Verdächtigen mangelt es nicht. Da wäre die Alex’ drogenabhängige Ex-Freundin und Bandkollegin Luca (Silvana Veit), Janas Bruder Dominik (Daniel Langbein) und ihr Noch-Ehemann Hubert (Stefan Gorski), die Lausbuam in Janas Gruppe. Aber auch der zwielichtige Manager Jack Riedl (Sascha Geršak) rückt in den Fokus der Ermittlungen …

Die Untiefen der Volksmusik

Innerhalb der seit 2014 ausgestrahlten Landkrimi-Reihe, quasi das österreichische Pendant zum Tatort, gehören die Filme aus der Steiermark zu den bekannteren. Dabei müssen die österreichischen Produktionen, die hierzulande im Ersten laufen, ohne den Reihennamen Landkrimi auskommen. Denn der wird aus welchem Grund auch immer in Deutschland nur bei den Teilen verwendet, die vom ZDF gesendet werden. Den Fans dürfte das aber egal sein. Die von Wolfgang Murnberger inszenierten Teile kombinieren klassische Krimigeschichten mit skurrilerem Humor. Letztes Mal ging es in Steirerrausch um eine Geisterflüsterin. Dieses Mal darf sich das Publikum bei Steirerstern  in die Untiefen der Volksmusik stürzen, was für manche noch unheimlicher sein dürfte als die Vorstellung lebender Toten.

Aber es ermöglicht eben auch, ein bisschen Humor in die Geschichte zu bringen. Der besteht maßgeblich in dem Kontrast zwischen zwei aufeinanderprallenden Welten. Dass eine Volksmusiksängerin in Wahrheit lesbisch ist, passt natürlich so gar nicht in das heile, nicht übermäßig moderne Weltbild, das in dieser Musikszene verbreitet wird. Hinzu kommt, dass die Partnerin Indie-Rock macht, was ebenfalls nicht wirklich miteinander harmoniert. Wobei Steirerstern diese Culture-Clash-Elemente nicht wirklich auf die Spitze treibt. Auch die Seitenhiebe auf diese spezielle Form musikalischer Unterhaltung sind recht harmlos. Offensichtlich wollte man sich bei dem Film zwar amüsieren, ohne sich aber zu sehr darüber lustig zu machen.

Als Krimi nur öde

Das mag man als verpasste Möglichkeit sehen. Aber letzten Endes will Steirerstern in erster Linie ohnehin ein Krimi sein, mit komödiantischen Elementen als Beiwerk. Leider bleibt die Adaption eines Romans von Claudia Rossbacher aber auch in der Hinsicht unter den Möglichkeiten. Grundsätzlich macht der Film schon das, was man von einem solchen Werk erwarten kann. So gibt es eine Reihe von Verdächtigen, die alle für den Mord in Frage kämen. Dabei gibt es den üblichen Mix aus persönlichen und wirtschaftlichen Motiven. Wenn eine beliebte Sängerin Mann und Gruppe gleichermaßen verlässt, finden sich schon einige, die mit dieser Entscheidung nicht sonderlich glücklich sind. Eigentlich ist bis auf Jana niemand traurig über den Tod von deren Freundin, bedeutete diese doch, den bequemen Status Quo aufgeben zu müssen.

Was dabei fehlt, ist einerseits ein überraschender Faktor. In den anderthalb Stunden geschieht kaum etwas, das mehr bieten würde als die übliche Krimikost, bis diese dann irgendwann willkürlich beendet ist. Es fehlt aber auch an Spannung. Eigentlich ist Steirerstern sogar ein recht öder Film, von den gelegentlichen humorvollen Momenten abgesehen. Nervenkitzel braucht hier niemand zu erhoffen, interessante Figuren ebenso wenig. Schlecht ist das Ergebnis nicht, da gab es im Lauf der Landkrimis eine Reihe schwächerer Titel. Aber es ist eben nicht mehr als ein durchschnittlicher Krimi, mit dem man zwar irgendwie den Abend füllen kann, bei dem man aber auch nicht viel verpassen würde.

Credits

OT: „Steirerstern“
Land: Österreich
Jahr: 2022
Regie: Wolfgang Murnberger
Drehbuch: Wolfgang Murnberger, Maria Murnberger
Vorlage: Claudia Rossbacher
Musik: Roman Kariolou
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Hary Prinz, Anna Unterberger, Bettina Mittendorfer, Christoph Kohlbacher, Emily Cox, Anna Friedberg, Sascha Geršak, Daniel Langbein

Bilder

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Steirerstern
fazit
„Steirerstern“ ist ein weiterer durchschnittlicher Film aus der Landkrimi-Reihe. Hin und wieder ist zwar mal ein amüsanter Moment dabei, wenn der Mord an einer jungen Frau ins Volksmusikmilieu führt. Man sollte in der Hinsicht aber nicht viel erwarten. Gleiches gilt für den eigentlichen Krimi, der sogar recht öde ist.
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