Lethal Weapon

Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis

Lethal Weapon
„Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ // Deutschland-Start: 10. September 1987 (Kino) // 20. Dezember 2013 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit dem Tod seiner Frau ist Detective Martin Riggs (Mel Gibson) vom Drogendezernat eigentlich unbrauchbar für den Dienst. Immer wieder verhält er sich willkürlich, trinkt und raucht zu viel, seine Unberechenbarkeit wird zunehmend zu einem Problem. Hinzu kommt, dass er offensichtlich mit dem Gedanken an Selbstmord spielt. Sein neuer Partner Roger Murtaugh (Danny Glover) ist das genaue Gegenteil: Der gerade 50 Jahre gewordene Polizist mag es gern ruhig und geordnet, weshalb er mit Riggs nichts viel anfangen kann. Als jedoch die Prostituierte Amanda Hunsaker (Jackie Swanson) während eines Drogenrauschs vom Balkon in den Tod stürzt, müssen die beiden wohl oder übel zusammenarbeiten. Denn was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, ist nach Meinung von Michael Hunsaker (Tom Atkins), einem alten Freund von Murtaugh, Mord gewesen …

Klassiker des Buddy Movies

Auch wenn es das Konzept des Buddy Movies bis heute gibt, dürften viele es doch mit den 80er Jahren in Verbindung bringen. Schließlich ist es das Jahrzehnt, in dem zwei immens erfolgreiche Franchises ihren Anfang nahmen, die unser Bild dieser Filme stark geprägt haben. 1984 startete Beverly Hills Cop, das es auf drei Teile und Einspielergebnisse von mehr als 700 Millionen US-Dollar brachte. Der lang erwartete vierte Film soll dieses Jahr doch noch erscheinen. Lethal Weapon setzte dem noch einen drauf: Die vier Filme kamen zusammen auf knapp eine Milliarde US-Dollar, hinzu kam eine Serie, die drei Staffeln umfasste. Und auch hier ist seit Jahren ein Comeback-Film im Gespräch, das die beiden Helden von einst noch einmal zusammenführen soll.

Die Konstellation ist dabei recht ähnlich. Sowohl Beverly Hills Cop wie auch Lethal Weapon bringen einen unkonventionellen Polizisten, der sich nicht um Regeln schert, und einen regeltreuen Kollegen zusammen. Das passt zunächst natürlich gar nicht, tatsächlich rasseln Riggs und Murtaugh schon bei der ersten Begegnung kräftig aneinander. Das wird sich aber im Laufe des Films wandeln, schließlich müssen die zwei einen Fall lösen. In der Hinsicht folgt das hier selbst streng den Regeln. Weder das Konzept noch die Geschichte um dubiose Machenschaften im Hintergrund waren 1987 tatsächlich besonders. Mehrere Jahrzehnte später ist die Verbrecherjagd zumindest im Hinblick auf den groben Verlauf nichts, was erwähnenswert wäre. Wer nur die Inhaltsangabe liest, wird kaum verstehen, warum daraus ein so langlebiges Franchise werden konnte.

Zwischen Ernst und Absurdität

Aber Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis ist eben mehr als die bloße Geschichte. Schon die Atmosphäre ist bemerkenswert. Trotz der offensichtlichen Gemeinsamkeiten unterscheidet sich der Film spürbar von Beverly Hills Cop. Während Letzterer einen großen Fokus auf Komik setzt in Gestalt des Dampfplauderers Eddie Murphy, da ist hier düsterer und melancholischer. Wenn Riggs nach dem Tod seiner Frau zu einem Wrack geworden ist, dann ist das nicht unbedingt die Grundlage für unbekümmerte Spaßschießereien. Auch an anderen Stellen zeigt sich der Film von einer nachdenklichen bis emotionalen Seite. Diese ist im Gegensatz zu anderen Actionfilmen weniger aufgesetzt, sondern tatsächlich integraler Bestandteil, da die Beziehung der beiden Protagonisten wesentlich ist für den Film. Man begnügte sich nicht einfach mit der Komik der Reibung.

Das bedeutet aber nicht, dass Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis ein todernster Film ist. So gibt es die Reibungen zwischen den Figuren. An manchen Stellen wird es auch regelrecht absurd, wenn in den Actionmodus geschaltet wird. Nur weil das hier kein vergleichbares Gag-Feuerwerk liefert, ändert das nicht daran, dass es sich um einen reinen Unterhaltungsfilm handelt. Als solcher funktioniert er noch immer sehr gut. Die packende Inszenierung von Richard Donner (Die Goonies), der einen bei Schusswechseln wie auch der noch immer kuriosen Selbstmord-Szene außer Atem bringt, hat nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Und man mag von Mel Gibson als Mensch halten, was man will: Er war eine Idealbesetzung für die Rolle des Riggs, bei dem Wahnsinn, Charisma und Gefühl eng beieinander liegen. Selbst wenn das Konzept des Buddy Movies heute nichts Besonderes mehr ist, besser umgesetzt als hier wurde es nur selten.

Credits

OT: „Lethal Weapon“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Richard Donner
Drehbuch: Shane Black
Musik: Michael Kamen, Eric Clapton
Kamera: Stephen Goldblatt
Besetzung: Mel Gibson, Danny Glover, Gary Busey, Mitchell Ryan, Tom Atkins, Darlene Love, Traci Wolfe, Jackie Swanson

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1988 Bester Ton Rick Alexander, Vern Poore, Bill Nelson Nominiert

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Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis
fazit
Das Konzept des Buddy Movies wurde unzählige Male umgesetzt, selten aber so gut wie bei „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“. Die packend inszenierte Action sowie das charismatische Duo machen den Film bis heute sehenswert, selbst wenn die Geschichte nicht sonderlich viel taugt.
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