Ein Herz und eine Krone Roman Holiday TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek DVD
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Ein Herz und eine Krone

Ein Herz und eine Krone Roman Holiday TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek DVD
„Ein Herz und eine Krone“ // Deutschland-Start: 10. Dezember 1953 (Kino) // 1. November 2004 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Terminkalender von Prinzessin Ann (Audrey Hepburn) ist prall gefüllt, auf ihrer Reise durch Europa hat sie keine freie Minute. Während sie nach außen hin den Anschein zu wahren versucht, setzt ihr der Stress und das ständige Interesse an ihr zunehmend zu. Als es ihr eines Tages zu viel wird, schleicht sie sich aus der römischen Botschaft ihres Landes und beschließt, einmal fernab von Verpflichtungen und Protokollen das Nachtleben zu genießen. Dabei begegnet sie dem US-amerikanischen Journalisten Joe Bradley (Gregory Peck), der die vermeintlich betrunkene junge Frau zu sich mit in die Wohnung nimmt. Erst am nächsten Morgen realisiert er, wen er da genau vor sich hat – und wittert die Chance auf eine riesige Story, für die er ein Vermögen bekommen könnte …

Aus Liebe zur Lüge

Im Bereich der Liebeskomödie gehört es zu den Szenarien schlechthin: Eine der beiden Hauptfiguren nähert sich der anderen unter der Vortäuschung falscher Tatsachen an, woraufhin beide echte Gefühle füreinander entwickeln und am Ende das Lügenkonstrukt die Beziehung zu zerstören droht. Unzählige Filme haben auf solche Geschichten zurückgegriffen, seien es nun Herzkino-Produktionen wie Inga Lindström: Geliebter Feind oder Netflix-Titel à la A California Christmas. Der Ablauf ist bei solchen Filmen immer gleich, man weiß praktisch von der ersten Minute an, was alles geschehen wird. Doch es geht auch anders, wie der Klassiker Ein Herz und eine Krone beweist, der vor mittlerweile 70 Jahren eine ganz eigene Fassung dieses Szenarios präsentierte.

Dabei hört sich die Geschichte nach einem 08/15-Film an. Ein Journalist will das Unwissen einer jungen, schönen Prinzessin für sich nutzen, indem er ihre Geschichte zu Geld macht, entwickelt dann aber Gefühle für sie. Dass er dabei auch umdenken wird und zu einem besseren Menschen wird, ist klar. Zumindest in der Hinsicht entspricht Ein Herz und eine Krone streng den Konventionen, schließlich soll unser Protagonist ein Held sein. An anderen Stellen ist die Liebeskomödie jedoch deutlich eigensinniger. So fehlt hier die übliche Szene, in der die Lügen angesprochen werden und alles ganz tragisch zu enden droht. Die Aussprache der zwei findet anderweitig statt, deutlich leiser und einvernehmlich. Gleichzeitig ist der Film trauriger, als man es erwarten könnte, gerade zum Ende hin dürften manche ziemlich geschluchzt haben.

Charmant und schön anzusehen

Diese Zurückhaltung zeigt sich auch bei den vorangegangenen Szenen. Auch wenn es sich hierbei um eine Komödie handelt, die sich um falsche Identitäten dreht, kommt es kaum zu peinlichen Missverständnissen oder dergleichen. An manchen Stellen droht zwar das Geheimnis der Prinzessin aufzufliegen. Aber das ist alles recht kurz und auch nicht so richtig komisch. Ein Herz und eine Krone hat da doch andere Absichten, als es etwa Verwechslungskomödien wie Fantomas gegen Interpol verfolgten. Überhaupt: Da sind nur wenige Momente, bei denen man tatsächlich lachen wird. Hin und wieder ein Schmunzeln, das muss reichen. Der Film tänzelt durch die Stadt, droht an der einen oder anderen Stelle aus dem Tritt zu kommen, ohne dass er es wirklich tut.

Dafür war William Wyler auch einfach ein zu versierter Regisseur. Der ursprünglich in Deutschland geborene US-Amerikaner zeigte in so unterschiedlichen Werken wie dem Western Weites Land, der Krimikomödie Wie klaut man eine Million? oder dem Monumentalepos Ben Hur seine Vielseitigkeit. Und auch sein Ausflug in romantische Gefilde überzeugt. Richtig viel Tiefgang hat das hier zwar nicht. Dafür ist Ein Herz und eine Krone sehr charmant und ist erstklassig besetzt. Und dann wäre da natürlich noch Rom, das bei Wyler zu einem weiteren Charakter wird. Wenn man hier mit den beiden Hauptfiguren, zu denen sich zeitweise noch der Fotograf Irving Radovich (Eddie Albert) gesellt, durch die Ewige Stadt streift, sich mitreißen und verzaubern lässt, dann wird daraus ein zeitloses Märchen, das noch immer vielen neuen Filmen dieser Art überlegen ist.

Credits

OT: „Roman Holiday“
Land: USA
Jahr: 1953
Regie: William Wyler
Drehbuch: Ian McLellan Hunter, John Dighton
Musik: Georges Auric
Kamera: Henri Alekan, Franz Planer
Besetzung: Audrey Hepburn, Gregory Peck, Eddie Albert, Hartley, Harcourt Williams, Margaret Rawlings

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1954 Bester Film Nominiert
Beste Regie William Wyler Nominiert
Beste Hauptdarstellerin Audrey Hepburn Sieg
Bester Nebendarsteller Eddie Albert Nominiert
Bestes Drehbuch Ian McLellan Hunter, John Dighton Nominiert
Beste Geschichte Dalton Trumbo Sieg
Beste Kamera (Schwarzweiß) Franz Planer, Henri Alekan Nominiert
Beste Kostüme (Schwarzweiß) Edith Head Sieg
Bestes Szenenbild (Schwarzweiß) Hal Pereira, Walter H. Tyler Nominiert
Bester Schnitt Robert Swink Nominiert
BAFTA 1954 Bester Film Nominiert
Beste britische Darstellerin Audrey Hepburn Sieg
Bester ausländischer Darsteller Gregory Peck Nominiert
Bester ausländischer Darsteller Eddie Albert Nominiert
Golden Globes 1954 Beste Hauptdarstellerin (Drama) Audrey Hepburn Sieg

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Ein Herz und eine Krone
fazit
Ein Journalist trifft eine inkognito umherstreifende Prinzessin und möchte ihre Geschichte zu Geld machen, verliebt sich dann aber in sie. „Ein Herz und eine Krone“ hat ein für Liebeskomödien typisches Szenario, bewegt sich dabei in eine etwas andere Richtung. Viel Tiefgang hat das nicht, ist aber charmant, schön anzusehen und erstklassig besetzt.
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