Die drei Musketiere: D’Artagnan Les trois mousquetaires
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Die drei Musketiere: D’Artagnan

„Die drei Musketiere: D’Artagnan“ // Deutschland-Start: 13. April 2023 (Kino) // 19. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Frankreich 1627: Der junge D’Artagnan (François Civil), ein stolzer Gascogner, träumt davon, in die Dienste des Königs Ludwig XIII. (Louis Garrel) einzutreten und stolzer Musketier zu werden. Doch schon bei seiner Ankunft wird ihm seine ungestüme Art zum Verhängnis, als er in kurzer Zeit mit Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmaï) und Aramis (Romain Duris) aneinandergerät und nun drei Duelle bestreiten muss. Dafür ist das Verhältnis der vier im Anschluss umso herzlicher. Diesen Zusammenhalt brauchen sie aber, haben sie doch genug andere Themen, die sie beschäftigen. So ist D’Artagnan in Constance Bonacieux (Lyna Khoudri) verliebt, die Zofe der Königin Anne (Vicky Krieps). Im Hintergrund zieht die intrigante Milady de Winter (Eva Green) die Fäden. Und über allem liegt der Schatten eines drohenden Bürgerkriegs zwischen Katholiken und Protestanten …

Zurück zu den Wurzeln

1844 veröffentlicht, gehört Die drei Musketiere ohne jeden Zweifel zu den großen Klassikern der französischen Populärliteratur. Unzählige Male wurde der Roman von Alexandre Dumas dann auch adaptiert, sei es fürs Kino oder das Fernsehen. Richtig bekannt waren davon jedoch in erster Linie die englischsprachigen Versionen, sei es die humorvolle Version von 1973 oder der Film von 1993, die jeweils mit großen Hollywood-Stars besetzt wurden. Heimische Produktionen hinterließen da im Vergleich sehr viel weniger Eindruck. Nun startet aber ein neuer Anlauf, das zu ändern. Los geht es mit D’Artagnan, bevor Ende des Jahres mit Milady die Fortsetzung erscheint. Ob der Erfolg so groß sein wird wie erhofft, bleibt abzuwarten. Der Aufwand war zumindest beeindruckend.

Das fängt schon bei der Besetzung an, die für französische Verhältnisse ausgesprochen prominent ist. Wer regelmäßig Filme und Serien von dort sieht, dürfte alle Gesichter schon gesehen haben. Mit Eva Green und Vincent Cassel befinden sich auch zwei international sehr gefragte Leute darunter, die kürzlich gemeinsam in der Thriller-Serie Liaison zu sehen waren. Beim Drumherum wurde ebenfalls geklotzt. So machen die historischen Kulissen in Die drei Musketiere: D’Artagnan einiges her, ob wir uns nun in ausufernden Schlossanlagen herumtreiben, in den engen Gassen der Stadt oder auch in den Wäldern. Letztere sind wie alles hier recht düster gehalten. Dazu gehört auch die Farbgebung, da ist mal wieder alles betont blass und gedeckt gehalten, der Atmosphäre wegen.

Bewusst altmodisch

Originell ist das natürlich nicht. Diesen Anspruch verfolgte man hier aber auch nicht: Die drei Musketiere: D’Artagnan ist ein bewusst altmodischer Mantel-und-Degen-Film, bei dem man auf Anhieb nicht vermuten würde, dass er von 2023 ist. Beispielsweise werden fast komplett auf irgendwelche flotten, humorvollen Sprüche verzichtet, wie man sie in solchen Großproduktionen findet. Dafür sind die Actionszenen schön geerdet. Auch in der Hinsicht orientiert sich Regisseur Martin Bourboulon (Eiffel in Love, Mama gegen Papa) an den Werken von anno dazumal. Wo Hollywood inzwischen bevorzugt auf Schnittgewitter vor Green Screens setzt, hat man hier noch tatsächlich das Gefühl, tatsächlich dabei zu sein, wenn die Männer auf Leben und Tod kämpfen.

Wie das Ganze ausgeht, ist natürlich bekannt. Inhaltlich wurde im Vergleich zur Vorlage wenig geändert. Das bedeutet, dass es auch in dem Film eine ganze Reihe an Themen und Handlungssträngen geht, der Film zwischen Action, Abenteuer, Romanze, Zeitporträt und Verschwörungsthriller wechselt. Wer die Geschichte nicht kennt, könnte sich deshalb zwischendurch fragen, worum es eigentlich geht, wenn sich die Ereignisse immer weiter überschlagen. Aber darin liegt eben auch ein Teil des Spaßes, wenn sich das anfänglich überschaubare Szenario immer mehr ausweitet. Wer ein Faible hat für diese Art Filme, für den führt praktisch kein Weg an Die drei Musketiere: D’Artagnan vorbei – dafür ist die aktuelle Konkurrenz zu überschaubar. Auch wenn die europäische Coproduktion dem Klassiker keine neue Seite abgewinnt, die Umsetzung ist gelungen und nimmt einen gleich auf mehrfache Weise mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Credits

OT: „Les trois mousquetaires: D’Artagnan“
Land: Frankreich, Deutschland, Spanien
Jahr: 2023
Regie: Martin Bourboulon
Drehbuch: Alexandre de La Patellière, Mathieu Delaporte
Vorlage: Alexandre Dumas
Musik: Guillaume Roussel
Kamera: Nicolas Bolduc
Besetzung: François Civil, Vincent Cassel, Pio Marmaï, Romain Duris, Eva Green, Jacob Fortune-Lloyd, Vicky Krieps, Louis Garrel, Lyna Khoudri, Éric Ruf, Marc Barbé, Patrick Mille, Julien Frison

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Die drei Musketiere: D’Artagnan
fazit
„Die drei Musketiere: D’Artagnan“ ist eine ganz klassische Adaption des oft verfilmten Romans. Inhaltlich wie inszenatorisch wird da kein Risiko eingegangen. Stattdessen setzt man auf eine düstere Atmosphäre und Kämpfe, die tatsächlich noch nach solchen aussehen. Zusammen mit der prominenten Besetzung und den tollen Settings ist das Grund genug, sich noch einmal auf diese Zeitreise zu begeben.
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