Monday
© Paramount Pictures

Monday – Die Liebe eines Sommers

„Monday – Die Liebe eines Sommers“ // Deutschland-Start: 14. Juli 2022 (Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Als sich Mickey (Sebastian Stan) und Chloe (Denise Gough) während einer Party in Athen kennenlernen, funkt es sofort zwischen ihnen. Nach einer stürmischen Nacht wachen die beiden nackt am Strand auf und werden erst einmal zur Polizei gebracht. Eigentlich wäre die gemeinsame Geschichte damit bereits wieder am Ende, schließlich will Chloe in zwei Tagen in die USA zurückkehren, nachdem sie genug von Griechenland hat. Doch es gelingt Mickey, der sich sofort in sie verliebt hat, sie zum Bleiben zu überreden. Mehr noch, aus den beiden wird ein Paar und sie ziehen sogar zusammen. Aber es dauert nicht lang, bis das junge Glück von ersten Schatten überdeckt wird. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen den beiden grundverschiedenen Leuten …

Am Anfang rauschartiger Sex

Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht? Ein großer Teil von Liebesfilmen lebt davon, dass die beiden Hauptfiguren eine ganze Reihe von Hindernissen überwinden müssen, bis sie endlich ein glückliches Paar werden dürfen. Zwar ist die Frage, ob sie das schaffen, in den seltensten Fällen wirklich eine. Dafür folgen die Geschichten zu sehr den vorgegebenen Pfaden. Aber man kann ja so tun als ob, der Weg wird dabei zum Ziel. Aber es gibt sie auch, die Ausnahmen, die etwas anders machen. Filme, bei denen unklar ist, ob es zu der besagten Partnerschaft kommt. Unklar vielleicht sogar, ob das überhaupt wünschenswert wäre. Monday ist einer dieser Filme, wenn wir hier zwei Menschen kennenlernen, die sich ohne Zweifel zueinander hingezogen fühlen. Das allein ist aber keine Garantie für ein glückliches gemeinsames Leben.

Dabei fängt das hier sehr vielversprechend an. Zumindest körperlich harmonieren die zwei sehr gut, wenn sie spontan Sex haben, egal zu welcher Zeit, egal an welchem Ort. Und eigentlich verstehen sie sich auch abseits von Betten oder sonstigen Beischlafplätzen. Zumindest in den ersten Szenen stimmt die Chemie zwischen den beiden. Stimmt auch die Chemie zwischen Sebastian Stan (Apparition – Dunkle Erscheinung, Fresh) und Denise Gough (Martyrs Lane – A Ghost Story, Mord im Auftrag Gottes) als Zufallsbekanntschaft, die sich geradezu explosionsartig ihren Gefühlen hingibt. Das hat auch etwas Rauschhaftes: Monday ist wie ein Trip, schnell geschnitten, mit viel Musik unterlegt. Solche Szenen wird es auch später noch geben. Aber sie sind selten und erreichen kaum noch die anfängliche Energie, mit der die zwei durch das nächtliche Athen rasen.

Am Ende irgendwie nichts

Das ist jedoch nicht unbedingt ein Manko des Films. Vielmehr zeigt Regisseur und Co-Autor Argyris Papadimitropoulos auf, wie das Paar immer wieder am Alltag scheitert. Zu dem Zweck hat er eine nette Idee: Er sucht sich die verschiedenste Momente der folgenden Zeit heraus, deren einzige Gemeinsamkeit die ist, dass es sich um Freitage handelt. Das erinnert ein wenig an das chinesische Drama Us and Them, bei dem der Verlauf einer Partnerschaft anhand von Silvesterabenden gezeigt wird. Einmal pro Jahr sehen wir dort, wie es weitergegangen ist. Bei Monday sind die zeitlichen Abstände geringer, das Prinzip ist aber ähnlich. Allerdings ist die Entwicklung weniger deutlich. Vielmehr ist die Beziehung von einem ständigen auf und ab geprägt. Da sind rührende Augenblicke dabei, traurige und auch nervige. Und die Ungewissheit: bringt das überhaupt etwas?

Grundsätzlich hätte das sehr interessant werden können. So ganz geht das hier aber nicht auf. Das liegt zum einen an der Figurenzeichnung, wenn die beiden Charaktere letztendlich ein bisschen zu eintönig ist. Zu selten sieht man hier mal Nuancen oder Ambivalenzen, die aus den Figuren mehr machen würden. Mickey ist ein verantwortungsloses Mannskind, das nichts auf die Reihe bekommt. Das bekommen wir zu sehen. Mehrfach. Chloe ist … irgendwas. Am ehesten fällt bei ihr auf, dass sie nicht so viel unter Kontrolle hat, wie sie es gern hätte. Monday geht aber hier und anderen Stellen nicht in die Tiefe. Letzten Endes ist das dann auch ein wenig das Problem des Films, dass er gar nicht wirklich etwas zu sagen und erzählen hat. Das ist aufgrund einiger gelungener Szenen wegen zwar immer noch solide, lässt einen aber stärker kalt, als man angesichts der Turbulenzen erwarten sollte.

Credits

OT: „Monday“
Land: Griechenland, UK, USA
Jahr: 2020
Regie: Argyris Papadimitropoulos
Drehbuch: Argyris Papadimitropoulos, Rob Hayes
Musik: Alexis Grapsas
Kamera: Christos Karamanis
Besetzung: Sebastian Stan, Denise Gough

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Monday – Die Liebe eines Sommers
fazit
„Monday“ begleitet zwei Menschen, deren erstes Zusammentreffen turbulent und leidenschaftlich ist, die als Paar im Alltag aber nicht wirklich funktionieren. Das hat einige gelungene Szenen. In die Tiefe geht das jedoch kaum, es gibt kaum Entwicklung, die Figurenzeichnung bleibt eher notdürftig.
Leserwertung50 Bewertungen
4.6
6
von 10