Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand TV Fernsehen RTL Mediathek
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Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand

Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand TV Fernsehen RTL Mediathek
„Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand“ // Deutschland-Start: 31. Januar 2023 (RTL)

Inhalt / Kritik

Als Vicky Rickmers (Amelie Hennig) eines Tages spurlos verschwindet, steht die Gemeinde von Werlesiel, einem beschaulichen Ort an der friesischen Küste, vor einem Rätsel. Polizistin Femke Folkmer (Pia-Micaela Barucki) übernimmt daraufhin die Ermittlungen. Hinzu kommt Tjark Wolf (Hendrik Duryn), ein LKA-Kommissar aus Wilhelmshaven, der die lokale Polizei bei diesem Fall unterstützen soll. Dieser macht auch bald eine erschreckende Entdeckung: Als sie sich am Strand umsehen, entdeckt er die Leichen von drei anderen Frauen. Ist dies reiner Zufall oder stehen diese Fälle in einem Zusammenhang? Wolfs Chef Hauke Berndsten (Florian Panzner) ist davon überzeugt, dass es sich dabei um eine ganz andere Geschichte handelt. Dabei drängt die Zeit, denn es bleibt nicht bei diesen drei Leichen …

Mord vor hübscher Küstenidylle

Bei den traumhaften Einschaltquoten, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen regelmäßig mit heimischen Krimis einfährt – selbst mittelmäßige Produktionen schaffen es auf fünf Millionen –, ist es etwas verwunderlich, dass die privaten Sender so wenig in diese Richtung investieren. Aber das scheint sich gerade zu ändern. Sat.1 erklärte kürzlich den Donnerstag zum Krimiabend und präsentierte in diesem Rahmen die Serien Biarritz – Mord am Meer und Blackout. Noch stärker scheint man sich bei RTL an dem Vorbild der Konkurrenz zu orientieren. Dünentod – Ein Nordsee-Krimi klingt nicht nur vom Titel her wie die Filme, welche die ARD für den Donnerstagabend produziert. Man folgt auch formal und inhaltlich den dortigen Konzepten so sehr, dass die Zielgruppe ohne Probleme den Sender wechseln und sich dennoch gleich wie zu Hause fühlen kann.

Genauer setzt man vor allem auf zwei bewährte Elemente. So adaptiert man bei dieser Reihe die erfolgreichen Romane von Sven Koch, was allein schon Grund genug sein dürfte, so manche Zuschauer und Zuschauerinnen anzulocken. Und dann ist da noch das Setting: In den letzten Jahren hat es eine ganze Reihe von Krimireihen gegeben, die an der Nordsee oder der Ostsee spielen und auf diese Weise idyllische Landschaften mit brutalen Verbrechen kombinieren. Oft sind die etwas humorvoller angelegt, wie zuletzt bei Nord Nord Mord: Sievers und die letzte Beichte. Bei Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand, dem ersten von zwei Auftaktfilmen, ist für Komik aber kein Platz. Im Gegenteil, der genreerfahrene Regisseur Ismail Sahin (Der Amsterdam-Krimi: Der Tote aus dem Eis) setzt auf eine betont düstere Atmosphäre und jede Menge Konfrontation.

Ein Krimi wie viele andere auch

Das fängt schon damit an, dass der städtische Polizist und die Provinzkollegin am Anfang kräftig aneinandergeraten. Wie praktisch immer bei solchen Konstellationen. Wenn an anderen Stellen behauptet wird, Wolf habe Ecken und Kanten, dann handelt es sich dabei um solche, die streng normiert sind. Das ist dann auch das Hauptproblem von Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand: Der Film wirkt so, als habe da jemand eine Checklist abgearbeitet, um auch ja alle Punkte drinzuhaben, die das Publikum sehen mag. Das Ergebnis funktioniert natürlich schon. Über weite Strecken ist da aber nichts, das dabei helfen würde, um sich gegen die zahlenmäßig überwältigende Konkurrenz durchzusetzen. Gerade für eine neue Reihe ist das einfach nicht genug, um das Publikum zu einem Wechsel zu bewegen.

Immerhin, die Optik stimmt. Da sind hier schon eine ganze Reihe von Aufnahmen dabei, welche tatsächlich für eine dichte Atmosphäre sorgen. Gegen Ende hin wird es dann auch spannender, wenn des zu mehreren brenzligen Situationen kommt. Wer diese Art Filme mag, macht hiermit also nichts verkehrt. Der Krimi ist nicht schlechter als viele, die im ZDF und dem Ersten ausgestrahlt werden. Er ist aber eben auch nicht besser: Wenn man gerade in der Stimmung ist für einen düsteren Küstenkrimi mit Thriller-Einschlag, der kann sich mit Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand anderthalb Stunden die Zeit vertreiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in einem Jahr noch an die Geschichte erinnert, ist aber gering. Dafür gibt das Ganze einfach zu wenig her. Da darf der zweite Teil Tödliche Falle gern noch eins drauflegen.

Credits

OT: „Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Ismail Sahin
Drehbuch: Kai-Uwe Hasenheit, Jan Cronauer
Vorlage: Sven Koch
Musik: Alex Komlew
Kamera: Aljoscha Hennig
Besetzung: Hendrik Duryn, Pia-Micaela Barucki, Yasemin Cetinkaya, Florian Panzner, Rainer Reiners, Bernd-Christian Althoff, David Bredin, Amelie Hennig, Lucas Prisor, Ina Paule Klink

Bilder

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Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand
fazit
„Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand“ ist ein weiterer deutscher TV-Krimi, der idyllisches Küstensetting mit brutalen Morden verbindet. Und auch in anderer Hinsicht hat man das Gefühl, dass der Film eine Checklist bewährter Elemente abhakt. Das Ergebnis funktioniert, ist teilweise atmosphärisch, im weiteren Verlauf auch spannender. Aber da ist wenig dabei, um sich von den vielen ähnlichen Titeln zu emanzipieren.
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