Die Füchsin - Alte Sünden TV Fernsehen Das Erste Mediathek
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Die Füchsin: Alte Sünden

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„Die Füchsin: Alte Sünden“ // Deutschland-Start: 26. Januar 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Corina Loose (Liza Tschirner), als sie erfährt, dass ihr Mann Thomas nach einem Geschäftsessen im betrunkenen Zustand im Rhein ertrunken ist. Aber auch die Wut: An der Sache stimmt etwas offensichtlich nicht, da Thomas eigentlich nie viel getrunken hat. Da die Polizei ihr nicht glaubt, wendet sie sich an die Detektei von Anne Marie Fuchs (Lina Wendel) und Youssef el Kilali (Karim Chérif), in der Hoffnung, dass sie die Wahrheit herausfinden können. Eine Spur führt sie dabei in die Immobilienfirma, in der Loose gearbeitet hat und die von Reinhard Papst (Günter Barton) geleitet wird, dem Vater von Youssefs Frau Simone (Jasmin Schwiers). Dort fuhr der Verstorbene einen harten Sparkurs. Aber hängt sein Tod wirklich damit zusammen?

Der lange Weg ins Ziel

Fans von Die Füchsin brauchen traditionell ein wenig mehr Geduld. Nur eine Handvoll Filme wurden seit dem Debüt der ARD-Krimireihe Ende 2015 produziert. So kann schon recht viel Zeit zwischen den einzelnen Teilen liegen, gerade auch im Vergleich zu anderen TV-Krimireihen, die gefühlt andauernd Nachschub bekommen. Und es sieht nicht so aus, als würden die Verantwortlichen etwas an dem geringen Tempo ändern wollen. Fast zwei Jahre hieß es warten, bis es nach dem letzten Teil Romeo muss sterben weitergeht. Dafür gibt es jetzt gleich zwei neue Filme im wöchentlichen Abstand. Los geht es mit Alte Sünden, bevor eine Woche drauf eine Folge mit dem unheilvollen Titel Game Over ansteht. Aber mit Vergangenheitsbewältigung und Tragik kennt man sich bei den Filmen um eine frühere Spionin aus, die einiges mit sich herumzutragen hat.

Das wird auch im neuen Film kurz angesprochen. Wer die vorangegangenen Teile nicht gesehen hat, wird mit den Passagen wenig anfangen können. Ansonsten ist Die Füchsin: Alte Sünden aber ein vergleichsweise eigenständiger Film, der nicht so sehr in der Vergangenheit verwurzelt ist wie einige der Vorgänger. Zumindest nicht in der von der Protagonistin. Verwicklungen gibt es dafür mehr als genug. Dass zum Beispiel der Tote ausgerechnet in der Firma arbeitete, die Simones Vater gehört, ist schon ein ziemlicher Zufall. Später kommen noch diverse andere Punkte hinzu, bei denen man in punkto Glaubwürdigkeit schon sehr großzügig sein sollte. Das ist alles schon sehr konstruiert und findet nur holprig den Weg ins Ziel. Drehbuchautor Ralf Kinder hatte da ganz offensichtlich andere Prioritäten.

Alles etwas übertrieben

Teilweise ist es aber ganz unterhaltsam, wie übertrieben der Film ist. Das gilt gerade für die Passagen, wenn sich Fuchs und Kilali an diversen Detektiv-Situationen versuchen. Man sollte an diesen Stellen sicherlich nichts erwarten, was mit US-amerikanischen Agententhrillern zu vergleichen ist. Ein eiliger Ausdruck im Büro oder die Entwendung eines Handys stellen da schon die Speerspitze dar. Nur gibt es im deutschen Krimiüberangebot viel zu wenige Geschichten, bei denen die Figuren überhaupt so etwas tun und ein bisschen verboten herumschnüffeln. Bei Die Füchsin: Alte Sünden sieht man diese Stellen zum Teil auch mit ein wenig Humor, was dem Film ganz guttut. Es macht da dann schon Spaß, dem Duo bei der Arbeit zuzusehen und ihren Versuchen die Wahrheit herauszubekommen.

Es wäre nur schöner gewesen, wenn dies auch wirklich konsequent verfolgt worden wäre. Stattdessen gibt es bei Die Füchsin: Alte Sünden einen ziemlichen Mischmasch aus Ernsthaftigkeit und gut gelaunter Übertreibung. Wenn alte Traumata, Seifenoper-Verwicklungen, Humor und lebensgefährliche Situationen aufeinandertreffen, dann ist das in der Summe alles und nichts. Das hat dann genug zu bieten, um sich von der zahlreichen Konkurrenz etwas abzuheben, die man inzwischen kaum noch auseinanderhalten kann. Aber mehr als Durchschnitt ist das nicht. Wer besonders gern rätselt, hat hier ohnehin nicht viel zu tun, da es einfach nicht viele Optionen gibt, wer genau hinter allem stecken könnte.

Credits

OT: „Die Füchsin: Alte Sünden“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Katrin Schmidt
Drehbuch: Ralf Kinder
Musik: Dürbeck & Dohmen
Kamera: Markus Schott
Besetzung: Lina Wendel, Karim Chérif, Jasmin Schwiers, Robert Dölle, Liza Tzschirner, Alexandra von Schwerin, Günter Barton, Omar El-Saeidi, Sonja Baum, Roland Silbernagl, Florian Frowein

Bilder

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Die Füchsin: Alte Sünden
fazit
In „Die Füchsin: Alte Sünden“ wird ein Betrunkener im Rhein ertrunken gefunden. Dabei trinkt er eigentlich nicht. „Die Füchsin: Alte Sünden“ ist ein an vielen Stellen überzogener Krimi, bei dem die Einzelteile nicht immer zusammenpassen – oder Sinn ergeben. Teilweise macht es aber schon Spaß, vor allem bei den verdeckten Ermittlungen.
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