Die Füchsin: Game over TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© WDR/Martin Rottenkolber

Die Füchsin: Game over

Die Füchsin: Game over TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
„Die Füchsin: Game over“ // Deutschland-Start: 2. Februar 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für Max Höfel (Fabian Jaray) bricht eine Welt zusammen, als seine Freundin Leonie Adler (Lea Fleck) von einem Auto überfahren wird und an den Verletzungen verstirbt. Für die Polizei ist der Fall klar, es handelt sich um einen Unfall und Fahrerflucht. Doch Max ist davon nicht überzeugt und wendet sich daher an Anne Marie Fuchs (Linda Wendel) und Youssef El Kilali (Karim Chérif). Das Detektiv-Duo macht sich gleich an die Arbeit. Tatsächlich findet sich im Nachlass von Leonie eine größere Geldsumme, von der niemand weiß, woher sie kommt. Eine Spur führt dabei zu Max’ Onkel Lukas Bender (Eric Klotzsch), in dessen Spielhalle die Verstorbene gearbeitet hat. Und tatsächlich scheint dort manches nicht mit rechten Dingen vor sich zu gehen …

Ein Unfall, der keiner ist

Fast zwei Jahre hatten die Fans von Die Füchsin warten müssen, bis sich das Detektivduo wieder an die Arbeit machte. Dafür gibt es wieder zwei Fälle in Folge. Letzte Woche meldete es sich mit Alte Sünden zurück, bei dem ein Mann betrunken ins Wasser fiel und dort ertrank. Nun geht es mit Game Over weiter. Bei dem Titel hätte man im Vorfeld denken können, dass es sich um den letzten Film der ARD-Krimireihe handeln könnte. Stattdessen bezieht er sich aber lediglich auf das Setting der Spielhalle, die zu einem zentralen Schauplatz wird. Zumindest indirekt. Zwar spielt die Geschichte nicht dort, der einzige Ausflug fällt kurz aus. Aber es wird sehr früh klargemacht, dass die Antwort auf den Todesfall irgendwie mit diesem Ort zusammenhängen muss.

Der Einstieg der beiden Filme ist dabei recht ähnlich. In beiden Fällen stirbt zu Beginn ein Mensch, da die Polizei aber von einem Unfall ausgeht, muss jeweils die Partnerin bzw. der Partner sich bei der Detektei Hilfe suchen. Das hängt natürlich mit dem Konzept der Reihe zusammen: Detektive werden nur dann engagiert, wenn die Polizei nichts tut oder zu keinem Ergebnis kommt. Die Füchsin: Game over nutzt die Besonderheit inmitten der deutschen Fernsehlandschaft dankenswerterweise, damit es allerlei verdeckte Ermittlungen gibt. An den Stellen nutzt der Film auch sein humoristisches Potenzial: An manchen Stellen macht es schon Spaß, wie sie sich auf die eine oder andere Weise hineinschleichen wollen. Die Dopplung mit Kommissar Ralf Eisner (Robert Dölle), der mal mit, mal parallel zu ihnen ermittelt, funktioniert.

Die Langeweile des organisierten Verbrechens

Nur ist die Geschichte dieses Mal schrecklich langweilig. Wo bei Alte Sünden noch richtig umständlich lauter Querverbindungen aufgebaut wurden, die sowieso niemand glaubt, da ist Die Füchsin: Game over sehr viel geradliniger. Genauer wird praktisch gleich zu Beginn des Films verraten, dass in der Spielhalle schmutziges Geld gewaschen wird. Die organisierte Unterwelt ist überall tätig, immer dann, wenn man sie für Krimis gerade braucht. Grundsätzlich ist das dann auch legitim. Nur ist Drehbuchautor Ralf Kinder einfach nichts Interessantes zu dem Thema eingefallen. Mark Zak spielt den Gangsterboss Boris Sokolow zwar mit einer angemessenen vornehmen Kaltschnäuzigkeit. Spannend ist die Figur aber ebenso wenig wie die anderen, die hier so herumlaufen. Außerhalb vom Ermittlertrio, das sich schon mal wegen eines Schrankbaus in die Haare bekommt, ist da einfach nichts zu holen.

Zum Ende hin wird das Tempo dann noch mal erhöht, mit der Absicht auf diese Weise mehr Spannung zu erzeugen. Schließlich besteht dann mal richtig Lebensgefahr für alle Beteiligten. Zumindest kurzzeitig ist da auch wirklich offen, wie es ausgeht, wenn es heißt: Rette sich, wer kann. Aber das ist nicht genug, um den Rest auszugleichen. Schon der Vorgänger war im Vergleich zu den vorherigen Teilen eher enttäuschend. Die Füchsin: Game over ist dann endgültig in der Belanglosigkeit angekommen. Zwar werden sich Fans freuen, dass der Titel eben doch nicht das Ende der Reihe angekündigt hat. Wenn diese so weiter macht wie hier, hält sich das mit der Vorfreude auf weitere Teile aber in Grenzen.

Credits

OT: „Die Füchsin: Game over“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Katrin Schmidt
Drehbuch: Ralf Kinder
Musik: Dürbeck & Dohmen
Kamera: Markus Schott
Besetzung: Lina Wendel, Karim Chérif, Jasmin Schwiers, Robert Dölle, Fabian Jaray, Ines Quermann, Kai Albrecht, Eric Klotzsch, Mark Zak

Bilder

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Die Füchsin: Game over
fazit
Der qualitative Abstieg der sonst vergnüglichen Krimireihe geht weiter. War der Vorgänger noch zu umständlich konstruiert, wird es bei „Die Füchsin: Game over“ wieder geradliniger. Und leider auch langweiliger: Wenn eine Spielhalle zum Spielfeld des organisierten Verbrechens wird, gibt es für das Publikum wenig zu gewinnen. Weder die Geschichte noch die Figuren reichen aus, um die anderthalb Stunden zu füllen.
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