Das Wunder von Manhattan 1994 Miracle on 34th Street
© 20th Century Fox

Das Wunder von Manhattan (1994)

Das Wunder von Manhattan 1994 Miracle on 34th Street
„Das Wunder von Manhattan“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 1994 (Kino) // 20. November 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Empörung ist groß bei Kris Kringle (Richard Attenborough), dass der Mann, der in der großen Parade des Kaufhauses Cole den Weihnachtsmann verkörpern soll, betrunken zur Arbeit auftaucht. Das bleibt auch Dorey Walker (Elizabeth Perkins) nicht verborgen, die für diese Parade verantwortlich ist. Und so engagiert sie Kringle, um für das Kaufhaus den Weihnachtsmann zu spielen. Darin ist er so überzeugend, dass in ganz New York City die Kinder an ihn glauben – mit Ausnahme von Doreys sechsjähriger Tochter Susan (Mara Wilson) – und das Kaufhaus Rekordzahlen schreibt. Das wiederum bringt die Konkurrenz auf den Plan, die um jeden Preis den unliebsamen Kringle aus dem Weg räumen will. Und nur Doreys Nachbar Bryan Bedford (Dylan McDermott), der als Anwalt arbeitet und in sie verliebt ist, kann ihm jetzt noch helfen …

Remake eines Weihnachtsfilm-Klassikers

Es dürfte mittlerweile nahezu unmöglich sein, den Überblick über alle produzierten Weihnachtsfilme zu behalten – zumal jedes Jahr zahlreiche weitere hinzukommen. Einer, der aber ohne Zweifel Filmgeschichte geschrieben hat und zu den großen Klassikern zählt, ist Das Wunder von Manhattan von 1947. So war die Geschichte um einen Kaufhaus-Weihnachtsmann, der von sich behauptet, der wahre Weihnachtsmann zu sein, ein großer Erfolg. Nicht nur dass er diverse Oscars abstaubte, was in diesem Genre nun wirklich eine Ausnahmeerscheinung ist. Er lief später zudem regelmäßig im Fernsehen und wurde diverse Male in anderen Darstellungsformen neu aufgelegt, sei es als TV-Film, Radiosendung und Theaterversion. Insofern verwundert es schon, dass es bis 1994 dauerte, bis ein neuer Kinofilm herauskam, der auf diesem Stoff basierte.

Das Remake Das Wunder von Manhattan konnte dabei nicht an die Erfolge des Originals anschließen. Oscars gab es keine, die Einspielergebnisse waren solide, aber nicht überragend. Man würde die Neuauflage auch nicht unbedingt Klassikerstatus zuweisen. Solide ist sie aber durchaus und dürfte bei manchen aufgrund der modernen Aufmachung sogar die Vorlage ersetzt haben. So wird die Geschichte in die Neuzeit verlegt. Auch inhaltlich wurde an der einen oder anderen Stelle geschraubt. Im Großen und Ganzen hielt man sich aber an das, was das Publikum kannte und liebte. Die Figurenkonstellation ist gleichgeblieben. Beim Ablauf der Handlung gibt es ebenfalls keine größeren Überraschungen, man versuchte da nicht, etwas Neues oder Anderes daraus zu machen.

Mal schön, mal kitschig

Ein paar Einfälle hatte die 80er Jahre Ikone John Hughes (Breakfast Club – Der Frühstücksclub), der hier das Drehbuch verfasst hat, aber schon. Gelungen ist beispielsweise die Szene, in denen Kringle mit einem kleinen Mädchen mittels Gebärdensprache kommuniziert, was eine schöne Geste der Inklusion ist. Im Original wechselte Kringle „nur“ zur niederländischen Sprache, um mit einem Mädchen zu sprechen. Strittiger ist dafür das ebenfalls abgeänderte Ende von Das Wunder von Manhattan. Auf der einen Seite ist es zwar schon konsequent, weil es sich auf das Motiv des Glaubens bezieht und der gesamte Film davon handelt, ob Menschen an den Weihnachtsmann glauben sollten. Dennoch hinkt der an dieser Stelle bemühte Vergleich ein wenig und ist deshalb wenig überzeugend.

Aber Glaubwürdigkeit spielt bei einem Weihnachtsfilm traditionell keine größere Rolle. Da sind andere Punkte wie Besinnlichkeit wichtiger. Davon gibt es in Das Wunder von Manhattan dann auch einiges. Und auch Kitsch: Gerade zum Ende hin wird es so süßlich-klebrig, dass ein Zuckerschock nicht auszuschließen ist. Und auch wenn zwischendurch ein wenig die Kommerzialität des Festes kritisieren wird, der Film selbst ist natürlich selbst ganz im Geist der Kommerzialität gedreht. Wen das nicht stört, sondern einfach nur ein bisschen gerührt sein und träumen möchte, für den ist das Remake durchaus einen Blick wert. Gerade Richard Attenborough (Jurassic Park) ist als mutmaßlicher Weihnachtsmann ein gutes Argument, selbst wieder an Wunder glauben zu wollen.

Credits

OT: „Miracle on 34th Street“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: Les Mayfield
Drehbuch: John Hughes, George Seaton
Musik: Bruce Broughton
Kamera: Julio Macat
Besetzung: Richard Attenborough, Elizabeth Perkins, Mara Wilson, Dylan McDermott, J. T. Walsh, James Remar, Robert Prosky

Trailer

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Das Wunder von Manhattan (1994)
fazit
Das Original von 1947 ist einer der großen Klassiker des Weihnachtsfilms, das Remake von 1994 ist immerhin solide. Die Geschichte um einen Kaufhaus-Weihnachtsmann, der von sich behauptet, der echte Weihnachtsmann zu sein, ist auch in dieser Fassung nett, sofern man sich am Kitsch nicht stört. Vor allem Richard Attenborough ist als Nachfolger gut gewählt und wertet „Das Wunder von Manhattan“ deutlich auf.
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