Blueback – Eine tiefe Freundschaft
© Copyright: Arenamedia Pty Ltd, Fotos: Nic Duncan/David Dare Parker

Blueback – Eine tiefe Freundschaft

„Blueback – Eine tiefe Freundschaft“ // Deutschland-Start: 29. Dezember 2022 (Kino)

Inhalt / Kritik

Gerade mal acht Jahre alt ist Abby (Ariel Donoghue), als sie von ihrer Mutter Dora (Radha Mitchell) dazu überredet wird, in die Tiefe zu tauchen. An diesem Tag änderte sich alles für das Mädchen. So lernte sie dabei nicht nur die Schönheit des Meeres kennen und schätzen, sondern auch einen großen blauen Fisch, dem sie den Namen Blueback gibt. Viele Jahre später ist aus Abby (jetzt: Mia Wasikowska) eine erwachsene Frau geworden. Die Liebe zum Meer ist ihr geblieben, inzwischen arbeitet sie als Meeresbiologin und setzt sich für die Bewahrung der Natur ein. Als sie mal wieder für die Arbeit unterwegs ist, erhält sie einen Anruf, dass ihre Mutter (jetzt: Liz Alexander) einen Schlaganfall erlitten hat und in einer sehr schlechten Verfassung ist …

Kinder und Tiere

In den letzten Jahren gab es sie nicht zu knapp: Filme über Kinder und Jugendliche, die mit Tieren ganz besondere Freundschaften schließen. Da war Der Junge und die Wildgänse über einen Vater und einen Sohn, die gemeinsam Gänseküken den Weg durch die Lüfte zeigen. Bei Die Legende vom Tigernest nähern sich ein Waisenjunge und ein Tiger an. Bei Mein Freund Poly ist es ein Pony, das zum besten Freund eines Mädchens wird. Da verwundert es nicht wirklich, wenn in Blueback – Eine tiefe Freundschaft endlich auch einmal ein Meeresbewohner zum Zug kommt. Genauer ist es ein Riesenlippfisch, eine Gattung, die zwischen einem und zwei Meter lang werden kann. Das ist enorm, vor allem wenn diese neben einem kleinen Mädchen auftauchen.

Und doch ist der Film nicht ganz mit den obigen Titeln zu vergleichen. Auch wenn es der Titel impliziert, spielt der auf den Namen Blueback getaufte Fisch in der Geschichte keine große Rolle. So wurde er zwar zum Katalysator und war maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass Abby ihre Liebe zum Meer entdeckt hat. Sie kehrt auch später vereinzelt zu ihm zurück. Aber er ist dann doch mehr ein Symbol für das Meer und damit die Natur allgemein. Denn das hat Blueback – Eine tiefe Freundschaft mit den obigen Kollegen und Kolleginnen gemeinsam: Der Film ist mit einer starken ökologischen Botschaft verbunden. So soll die Welt, die stellvertretend für das Publikum Mutter und Tochter mit staunenden Augen erkunden, auch bei den Zuschauern und Zuschauerinnen entsprechende verursachen.

Schöne Bilder und eine schwierige Beziehung

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Regisseur und Drehbuchautor Robert Connolly, der zuvor mit dem Thriller The Dry – Die Lügen der Vergangenheit von sich reden machte, verwöhnt die Menschen mit schönen Aufnahmen aus der Tiefe. Er zeigt, wofür Abby kämpft und warum sich das Ganze lohnt. Wie groß der Verlust wäre, dies zu verlieren. Und die Gefahr für einen Verlust sind durchaus real, auch das macht Blueback – Eine tiefe Freundschaft einem klar. Der Film nennt die verschiedenen Bedrohungen des einzigartigen Ökosystems, welche eine direkte Folge von menschlichem Handeln sind. Dabei ist das alles ein bisschen einfacher gehalten, gerade im Hinblick auf „richtig“ und „falsch“. Schließlich ist das Drama, welches auf dem Toronto International Film Festival 2022 Premiere feierte, eher für ein junges Zielpublikum gedacht. Da gibt es mehr bunte Farben statt schwierig zu unterscheidender Grautöne.

Die gibt es wenn dann bei dem anderen großen Thema. So erzählt der australische Schriftsteller Tim Winton (In deinen Armen) in seinem gleichnamigen Roman, der als Vorlage für den Film dient, von einer nicht immer einfachen Mutter-Tochter-Beziehung. So einte sie zwar die Liebe zum Meer. Dennoch kam es zu einer Entfremdung. Nach und nach erfahren wir mehr über die beiden, wenn der Film den Lebensweg der beiden nachzeichnet, mit der Hilfe verschiedener Schauspielerinnen, die je nach Lebensanschnitt zum Einsatz kamen. Das ist gut gespielt, die Kombination aus Familienfilm, Ökoappell und Coming-of-Age-Drama macht Blueback – Eine tiefe Freundschaft sehenswert, selbst wenn es sich hierbei nicht um ein inhaltliches Schwergewicht handelt.

Credits

OT: „Blueback“
Land: Australien
Jahr: 2022
Regie: Robert Connolly
Drehbuch: Robert Connolly
Vorlage: Tim Winton
Musik: Nigel Westlake
Kamera: Andrew Commis, Rick Rifici
Besetzung: Mia Wasikowska, Ariel Donoghue, Ilsa Fogg, Radha Mitchell, Eric Bana

Bilder

Trailer

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Blueback – Eine tiefe Freundschaft
fazit
„Blueback – Eine tiefe Freundschaft“ ist eine Mischung aus Familienfilm, Ökoappell und Coming-of-Age-Drama. Dabei ist die Geschichte um eine Mutter und eine Tochter, die ihre Liebe zum Meer eint, wegen der schönen Unterwasseraufnahmen und des Ensembles wegen sehenswert.
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