Hocus Pocus
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Hocus Pocus

Hocus Pocus
„Hocus Pocus“ // Deutschland-Start: 6. Januar 1994 (Kino) // 10. Oktober 2013 (DVD)

Inhalt / Kritik

Wenn es eines gibt, das sich die Schwestern Winifred (Bette Midler), Sarah (Sarah Jessica Parker) und Mary Sanderson (Kathy Najimy) wünschen, dann ist es ewige Jugend. Zu diesem Zweck schrecken die drei Hexen auch vor nichts zurück. Mit Vorliebe saugen sie die Lebensenergie von Kindern aus. Dummerweise haben die Einwohner und Einwohnerinnen von Salem etwas dagegen, weshalb sie das Trio im Oktober 1693 hängen. Winifred gelingt es aber zuvor, noch einen Zauber auszusprechen, der es ihnen erlaubt zurückzukommen. 300 Jahre später ist es so weit und der Teenager Max Dennison (Omri Katz) erweckt versehentlich die drei wieder zum Leben. Nun liegt es an ihm, seiner jüngeren Schwester Dani (Thora Birch) und seinem großen Schwarm Allison (Vinessa Shaw), diesen Fehler wieder rückgängig zu machen und die Kinder ihrer Stadt vor den Hexen zu schützen …

Kult mit Anlaufschwierigkeiten

Manchmal braucht es ein wenig Geduld. Siehe Hocus Pocus. Eigentlich war der Film bereits 1984 geplant. Doch die ersten Versuche der Umsetzung kamen nicht sehr weit. Erst neun Jahre später konnte Disney einen fertigen Film vorweisen, der mit dem ursprünglichen Drehbuch aber nicht mehr sehr viel zu tun hatte. Das Ergebnis war ernüchternd: Die Kritiken waren nicht so toll, im Kino ging der Film unter, was auch an der fragwürdigen Veröffentlichungspolitik lag. So startete die Halloween-Komödie in den USA im Juli, bei uns war es im Januar so weit. Eigentlich wäre die Geschichte damit abgeschlossen gewesen. Doch durch die anschließenden Fernsehausstrahlungen wuchs die Popularität kontinuierlich. Heute genießt der Kampf gegen drei Hexen-Schwestern Kultstatus und gehört für viele zu Halloween dazu.

Ein Grund dürfte sein, dass der Film – anders als viele andere Halloween-Titel – einer für (fast) die ganze Familie ist. Während die ursprüngliche Fassung des Drehbuchs deutlich düsterer gewesen sein soll, sind davon bei Hocus Pocus nur noch Elemente zu spüren. Dass die drei Schwestern zu Beginn der Geschichte gehängt werden, das ist natürlich schon harter Tobak. Deren Neigung, Kindern das Leben auszusaugen, könnte für ein junges Publikum ebenfalls etwas viel sein. Nur wird das Ganze in eine kunterbunte, überzogene und betont humorvolle Verpackung gesteckt. So humorvoll, dass von der eigentlichen Bedrohung kaum noch etwas zu spüren ist, zumal die Hexen nicht unbedingt den kompetentesten Eindruck hinterlassen. Dürfen sie aber auch nicht, sonst hätten die Kinder ja keine Chance gegen sie.

Zwischen Spielfreude und Langeweile

Im weiteren Verlauf wird Hocus Pocus dann auch zu einer recht generischen Familienkomödie, die nicht viel von altbekannten Mustern abweicht. Das war 1993 schon nicht originell, ist drei Jahrzehnte später nicht unbedingt besser geworden. Dass sich drei Kinder bzw. Jugendliche allein dem Bösen stellen, ist dabei grundsätzlich nicht verkehrt. Leider sind die drei aber schrecklich langweilig. Dani ist immerhin so vorlaut, dass sie vereinzelt mal Akzente setzen darf. An ihrem älteren Bruder Max ist hingegen nicht viel dran. Noch schlimmer ist Allison, deren einziger Zweck der ist, Schmachtobjekt von Max zu sein. Man hätte sie problemlos aus der Geschichte herausstreichen können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre.

Die eigentlichen Stars sind deshalb auch die Hexen. Wobei es auch hier ein größeres Gefälle gibt. Während die 80er Jahre Ikone Bette Midler (Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone) die Zeit ihres Lebens hat und auch Kathy Najimy (Sister Act – Eine himmlische Karriere) ein paar amüsante Szenen vorweisen kann, ist Sarah Jessica Parker (Sex and the City) schon sehr blass. Eigentlich wird sie nur mitgeschleppt und ist, von ihren besonderen Sangesfähigkeiten einmal abgesehen, völlig überflüssig. Insofern wäre da in mehrfacher Hinsicht noch Luft nach oben gewesen. Dennoch, die Komödie ist schon amüsant und die Spielfreude ansteckend, weshalb immer mal wieder die Rede von einer Fortsetzung war. Aber auch für die brauchte es Geduld, denn erst 19 Jahre später fanden sich die drei Hexen in Hocus Pocus 2 für ein neues Abenteuer wieder zusammen.

Credits

OT: „Hocus Pocus“
Land: USA
Jahr: 1993
Regie: Kenny Ortega
Drehbuch: Mick Garris, Neil Cuthbert
Musik: John Debney
Kamera: Hiro Narita
Besetzung: Bette Midler, Sarah Jessica Parker, Kathy Najimy, Omri Katz, Thora Birch, Vinessa Shaw

Bilder

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Hocus Pocus
fazit
Lange in der Mache enttäuschte „Hocus Pocus“ zunächst, wurde dann aber doch zu einem Kult-Klassiker zu Halloween. Tatsächlich gibt es nur wenige Komödien, welche derart gut in diese Zeit passen. Dabei liegt der Unterhaltungsfaktor maßgeblich an der Spielfreude von Bette Midler und Kathy Najimy. Der Rest des Ensembles ist recht langweilig so wie auch die Geschichte um drei junge Menschen, die gegen ein Hexentrio antreten, nicht viel zu bieten hat.
Leserwertung2 Bewertungen
7.3
6
von 10