Girlsquad TV Fernsehen ZDFneo Mediathek
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Girlsquad – Staffel 1

Girlsquad TV Fernsehen ZDFneo Mediathek
„Girlsquad“ // Deutschland-Start: 8. Juli 2022 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Ruby (Lola Saint-Gilles), Chloé (Uma Couji), Constance (Apollonia Luisetti) und Sofia (Mina Boudjani) sind beste Freundinnen. Gemeinsam gehen die vier durch dick und dünn. Auf einer Strandparty will das Quartett den Beginn der Sommerferien kräftig feiern. Von der ausgelassenen Stimmung ist am nächsten Tag jedoch nicht viel übrig. Schließlich hat jemand Anaïs (Hélie-Rose Dalmay) angefahren, die jüngere Schwester von Rubys Freund Max (Mathias Barthélémy). Wer der Jugendlichen das angetan und sie anschließend derart im Stich gelassen hat, ist für alle ein Rätsel. Und noch ein weiteres wird die Girlsquad bald schwer beschäftigen: Wer steckt hinter dem mysteriösen „The_voyeur“, der eigenartige und verstörende Nachrichten verschickt?

Temporeich und rätselhaft

Eines muss man Girlsquad ja lassen, da wird wirklich keine Zeit verschwendet. Schon in der ersten Folge passiert so viel, dass einem etwas schwindlig werden kann. Da geht es um die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, um eine Jugendliche, die nach Fahrerflucht im Koma liegt, und einen unbekannten Antagonisten, der im Geheimen die Fäden zieht. Diese Hektik ist natürlich auch der Laufzeit geschuldet: Die zehn Episoden sind jeweils nicht einmal 25 Minuten lang. Wo viele Serien inzwischen aufgebläht werden ohne Ende und dabei jedes Gespür fürs Tempo verlieren, da gibt es hier praktisch kein Füllmaterial. Immer passiert irgendetwas, überschlagen sich die Ereignisse oder tauchen neue Fragen und Spuren auf. Bis zum Schluss gibt es kaum mal eine Gelegenheit wirklich zu verschnaufen.

Dabei sind es vor allem zwei Fragen, welche die vier und damit das Publikum umtreibt. 1. Wer hat Anaïs nachts angefahren und dann schwer verletzt zurückgelassen? 2. Wer steckt hinter „The_voyeur“ und was beabsichtigt der anonyme Nachrichtenschreiber? Während zum Unfall bald erste Hinweise vorliegen, was da vorgefallen sein könnte, stellt vor allem die Identität von Mr. oder Mrs. X vor größere Rätsel. Beide Handlungsstränge lassen Girlsquad zeitweise zu einem Krimi werden. Gemeinsam mit den Protagonistinnen, die fest entschlossen sind, die Geschichte aufzuklären, dürfen die Zuschauer und Zuschauerinnen Puzzleteile sammeln und kräftig spekulieren, was das Bild am Ende ergeben wird. Im Gegensatz zu den meisten klassischen Krimis kommen die Verdächtigen aber erst mit der Zeit hinzu, anstatt dass man sich aus einem Anfangsangebot die richtige Person zu picken hat.

Alltagsdrama an der Oberfläche

Trotz der Krimi- und Thrillerelemente, welche die Serie hat: Um einen reinen Genrevertreter handelt es sich bei Girlsquad nicht. Vielmehr wird die Spurensuche mit einem stärkeren Dramateil verbunden. Und zumindest bei den Stellen läuft das ohne größere Denkarbeit ab: Erzählt werden die üblichen Probleme, die Menschen im jungen Alter so haben können. Da geht es um familiäre Schwierigkeiten, um das ewige Kreuz mit den Emotionen, die in dieser Phase explodieren. Auch Fragen zur eigenen Identität werden gestellt. Nur weil ein fieser Psychopath herumläuft, heißt das nicht, dass man sich deswegen nicht nebenher um das normale Leben kümmern muss. Da trifft dann alltägliches Coming of Age auf außergewöhnliche Bedrohung.

Das ist aufgrund des hohen Tempos fesselnd genug, dass man bis zum Schluss dranbleibt, zumal das Drehbuchteam genügend Wendungen eingebaut hat, die für Kurzweil sorgen. Gleichzeitig sollte sich niemand Illusionen darüber machen, dass dieses Herumgehetze mit einem inhaltlichen Anspruch einhergeht. Von Tiefe ganz zu schweigen: Mehr als oberflächliche Massenunterhaltung ist da nicht drin. Dafür gibt es schöne Bilder von der Küstengegend, welche Girlsquad eine reizvolle Sommeratmosphäre verleihen. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Spannung und Entspannung, die aufgrund der kurzen Laufzeit geeignet ist für einen netten Binge-Abend vor dem Fernseher.

Credits

OT: „Girlsquad“
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Regie: Zoé Cauwet
Drehbuch: Élise Benroubi, Sébastien Fabioux, Victoria Musiedlak, Estelle Surbranche, Charlotte Vecchiet
Musik: The Penelopes
Kamera: Tristan Tortuyaux
Besetzung: Lola Saint-Gilles, Apollonia Luisetti, Uma Couji, Mathias Barthélémy, Juliette Arnaud, Simon Rérolle, Mina Boudjani, Paloma Vauthier, Hélie-Rose Dalmay, Stylane Lecaille

Bilder

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Girlsquad – Staffel 1
Fazit
„Girlsquad“ ist eine insgesamt unterhaltsame Mischung aus Jugenddrama und Krimi, wenn vier Freundinnen einen Unfallfahrer und einen mysteriösen Nachrichtenschreiber suchen. Das Tempo ist hoch, die Wendungen zahlreich. Tiefgang darf man von der schön bebilderten französischen Serie jedoch nicht erwarten, bei den persönlichen Geschichten wäre mehr drin gewesen.
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