Monster Jagd
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Monster-Jagd

Monster Jagd
„Monster-Jagd“ // Deutschland-Start: 3. Februar 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wir alle bilden uns als Kind schon mal ein Monster zu sehen. So auch Ji Mo (Jessie Li). Nur dass das bei ihr nie aufgehört hat, noch immer meint sie, auf Schritt und Tritt irgendwelche fantastischen Wesen um sich zu haben. Sie hat jedoch gelernt damit zu leben und versucht die Erscheinungen so gut es geht zu ignorieren. Das ändert sich, als eines Tages Meng (Shawn Yue) in ihr Leben platzt und vor ihren Augen mit einem solchen Monster kämpft. Denn das beweist: Es gibt sie wirklich! Und sie stammen aus einer anderen Dimension, wie ihr Meng erzählt. Seine Aufgabe ist es nämlich, diese Eindringlinge zu bekämpfen. Einfach ist das nicht, denn da ist auch noch Lotus (Kara Hui), die über das Tor zwischen den beiden Welten wacht …

Plötzlich unter Fantasywesen

Es gehört zu den beliebtesten Szenarien, die man im Fantasy-Genre finden kann: Ein Mensch stellt per Zufall fest, dass es eine Verbindung zwischen dieser Welt und einer anderen gibt. Studio Ghibli erzählte regelmäßig solche Geschichten, etwa in Chihiros Reise ins Zauberland. Ein anderes berühmtes Beispiel ist Ghostbusters – Die Geisterjäger, bei dem New York plötzlich von Geistern heimgesucht wird – von der Gottheit, die durch das Dimensionstor kommt, ganz zu schweigen. Mit Letzterem wird Monster-Jagd dann auch ganz gern verglichen. Schließlich folgen wir in beiden Filmen Leuten, die gegen diese Eindringlinge kämpfen, während drumherum alles im Chaos versinkt. Aus Marketinggrünen ist das sicher nicht verkehrt. Sich als Erbe eines Kultfilms zu verkaufen, sorgt für ein bisschen mehr Aufmerksamkeit.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass beide Filme verstärkt auf Humor setzen. Dieser besteht einerseits in dem besagten Chaos, welches unweigerlich bei dem Kampf gegen die Monster entsteht. Da geht schon einiges zu Bruch. Außerdem wird natürlich viel Wert auf die Interkation zwischen den Figuren gelegt. Anfangs ist da zwangsläufig Verwirrung, wenn beide nicht glauben können, dass der jeweils andere ebenfalls die Monster sehen kann. Denn das war bislang für beide ein Alleinstellungsmerkmal. Und wem das noch nicht reicht, für den gibt es in Monster-Jagd einen skurrilen Sidekick in Form eines Papierwesens. Das ist allein deshalb schon witzig, weil eine solche Kreatur so ziemlich die letzte ist, die man beim Kampf gegen mächtige Monster erwarten oder brauchen kann.

Komische Monster, gemischtes Vergnügen

Die Designs der Fantasywesen sind allgemein eher im komischen bis knuffigen Bereich angesiedelt. Wer sich bei dem Titel etwas wie Monster Hunter erwartet, der wird allein deshalb schon enttäuscht. Man hat bei Monster-Jagd nur selten das Gefühl, dass da eine wirkliche Gefahr ausgeht. Während das noch unter Geschmackssache fällt, ist das mit der technischen Ausgestaltung objektiv gemischt. Wie so oft bei chinesischen Filmen, versucht man sich hier an einer Blockbuster-Optik im Hollywoodstil, ohne aber das notwendige Budget oder die Expertise mitzubringen. Manches sieht schon ordentlich aus, anderes eher billig. Das ist nicht ganz so schlimm wie bei manch anderem Film, der mit grotesk schlechten computergenerierten Figuren quält. Dennoch sollte man seine Ansprüche etwas weiter runterschrauben.

Wer das tut, kann hiermit durchaus seinen Spaß haben. Die eingebauten chinesischen Elemente tragen dazu bei, dass der Film zumindest teilweise eine eigene Persönlichkeit hat. Ein bisschen wirr ist Monster-Jagd allerdings schon. Dass den Credits zufolge gleich fünf Leute an dem Drehbuch gearbeitet haben sollen, überrascht nicht wirklich, da wird schon wild zusammengeworfen. Zumal im Vergleich zum zugrundeliegenden Roman von A. Lee Martinez wohl einiges geändert wurde. Aber man muss ja nicht über alles nachdenken, was da auf dem Bildschirm geschieht. Genauso gut kann man sich hier zurücklehnen und einfach das wahnwitzige Treiben beobachten. Mit Ghostbusters kann es der chinesische Film jedoch natürlich nicht aufnehmen, da er in fast allen Belangen den Kürzeren zieht.

Credits

OT: „Guai wu xian sheng“
IT: „Monster Run“
Land: China
Jahr: 2020
Regie: Henri Wong
Drehbuch: Wenwen Fan, Yahe Wang, Henri Wong, Alex Zhang, Disa Zhang
Vorlage: A. Lee Martinez
Musik: Yusuke Hatano
Kamera: Baorong He, Charlie Lam
Besetzung: Shawn Yue, Jessie Li, Kara Wai

Bilder

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Monster-Jagd
Fazit
In „Monster-Jagd“ machen zwei Menschen Jagd auf Monster, die sonst niemand sehen kann. Die Wesen sind dabei oft komisch bis knuffig, so wie allgemein der Ton hier humorvoller angelegt ist. Spannung entsteht dabei weniger, unterhaltsam ist der chinesische Film aber durchaus, sofern man keine zu großen Erwartungen an die Technik und den Inhalt stellt.
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