Ace Ventura Jetzt wirds wild When Nature Calls
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Ace Ventura – Jetzt wird’s wild

Inhalt / Kritik

Ace Ventura Jetzt wirds wild When Nature Calls
„Ace Ventura – Jetzt wirds wild“ // Deutschland-Start: 14. Dezember 1995 (Kino) // 10. Dezember 1999 (DVD)

Bei einer Rettungsmission in den Bergen schafft es Ace Ventura (Jim Carrey) tragischerweise nicht, einen Waschbären vor dem grausamen Tod zu bewahren. Tief getroffen zieht er sich in ein tibetanisches Buddhistenkloster zurück. Eines Tages taucht Fulton Greenwall (Ian McNeice) auf und bittet Ventura um Hilfe: Im afrikanischen Nibia ist die heilige Fledermaus Shikaka verschwunden – sollte sie nicht alsbald wieder gefunden werden, würde das zu einem Krieg zwischen zwei Eingeborenenstämmen führen. Ventura reißt sich zusammen und nimmt den Fall an …

Wo genau sind wir hier? Und wann?

Der Einstieg ist für eine Komödie schon eher düster, seltsamer aber ist, dass er kaum Auswirkungen auf das Geschehen hat. Fraglos ist es eine Parodie auf eine Szene aus Cliffhanger – Nur die Starken überleben, aber sobald Ventura im Kloster ist, spielt der Vorfall nie wieder eine Rolle. Der Film hätte genau so gut dort anfangen können. Interessanter als der Plot von Ace Ventura – Jetzt wird’s wild ist jedoch sowieso die Frage, ob es sich dabei um ein Prequel oder um ein Sequel zu Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv handelt. Wir wissen ziemlich genau, wann Ein tierischer Detektiv spielt, Jetzt wird’s wild gibt uns allerdings keinerlei Anhaltspunkte, anhand derer wir ihn inhaltlich chronologisch einordnen könnten, weder für sich genommen noch im direkten Kontext zum früher erschienenen Film, nicht einmal eine unverbindliche zeitliche Einordnung ist möglich. Darüber hinaus verbindet die beiden Filme abgesehen von der Hauptfigur auch überhaupt nichts miteinander, es gibt keine Referenzen, weder in die eine noch die andere Richtung, es ist im Prinzip so, als stünde jeder ganz alleine für sich.

Überall nur Verrückte

Jim Carrey hat sich über die Jahre immer wieder ablehnend gegenüber Fortsetzungen geäußert. Sie würden ihn nicht schauspielerisch herausfordern, es würde sich wie eine Wiederholung anfühlen, er würde seine vorherige Arbeit nur imitieren oder parodieren. Tatsächlich befinden sich in seiner bis heute 65 Einträge umfassenden Filmographie lediglich fünf Fortsetzungen, von denen er nur bei dreien auch im jeweiligen ersten Teil mitwirkte, in wiederum nur zweien davon übernahm er eine Hauptrolle. Nach der Sichtung von Ace Ventura – Jetzt wird’s wild wird beinahe der Eindruck erweckt, Carrey hätte sich damals lediglich deshalb einverstanden erklärt mitzuwirken, um seine Aussage mit einem Paradebeispiel zu untermauern. Der ganze Film wirkt eher wie eine cartoonmäßige Version des ersten. Die Figur des Ace Ventura ist hier eine überzogene Version des bereits überzogenen Charakters, das fängt beim Aussehen an und hört bei den Sprachmustern noch nicht auf. Die Wortwahl ist zwar nicht unbedingt sonderlich anders, aber die Betonung, der Sprachduktus allgemein wirkt schon eher nach Parodie. Während Ace im ersten Film ein ausgeflippter Charakter in einer normalen Welt war, sind diesmal auch die Welt und die Menschen um ihn herum nicht immer die normalsten.

Noch immer amüsant

Das mag bisher alles einen eher negativen Eindruck vermitteln, glücklicherweise entkommt Ace Ventura – Jetzt wird’s wild dem Schicksal, welches Dumm und Dümmer sowie Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv ereilte und behält auch nach erneuter Sichtung seine ursprüngliche Wertung. Zu verdanken hat der Film das einem Aspekt, in welchem er absolut triumphiert: den Witzen. Davon sind zugegebenermaßen nicht alle gut gealtert, aber der Großteil weiß nach wie vor zu unterhalten. Es ist zwar offensichtlich, dass alles andere zugunsten der Gags in den Hintergrund gedrängt wurde, aber in gewisser Weise funktioniert das hier durchaus, was ohne Jim Carrey wohl nicht möglich gewesen wäre. Noch stärker als im ersten Streifen ist er die zentrale Attraktion. Die Jokes sind sicherlich nichts für die intellektuelle Elite, amüsant sind sie jedoch allemal.

Credits

OT: „Ace Ventura: When Nature Calls“
Land: USA
Jahr: 1995
Regie: Steve Oedekerk
Drehbuch: Jack Bernstein, Steve Oedekerk
Musik: Robert Folk
Kamera: Donald E. Thorin
Besetzung: Jim Carrey, Ian McNeice, Simon Callow, Maynard Eziashi, Bob Gunto

Trailer

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„Ace Ventura – Jetzt wirds wild“ ist ein im positiven Sinne absurder Spaß, bei dem die Handlung in den Hintergrund rückt. Während der Film für Jim-Carrey-Fans ein Muss ist, sollten Neueinsteiger vielleicht erst einmal anderswo in seiner Filmographie einsteigen.
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