Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv
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Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv

Inhalt / Kritik

Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv
„Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“ // Deutschland-Start: 26. Mai 1994 (Kino)

Privatdetektiv Ace Ventura (Jim Carrey) hat sich darauf spezialisiert, vermisste Haustiere zu finden. Bald schon steht der egozentrische Mann vor dem größten Fall seiner Karriere: Snowflake, das Maskottchen der Miami Dolphins und ein echter Delfin, ist spurlos verschwunden. Eine wahre Katastrophe, schließlich steht der Super Bowl vor der Tür und die abergläubische Mannschaft wäre ohne den Glücksbringer völlig verloren. Als es Ventura im Gegensatz zur Polizei gelingt, einen Hinweis sicherzustellen, spitzt sich die Lage dramatisch zu: Erst wird Roger Podacter (Troy Evans), der Verwaltungschef des Teams, ermordet, und als Ventura dann noch den Hauptverdächtigen ausmachen kann, versäumt er es knapp, den Star-Quarterback Dan Marino vor einer Entführung zu schützen …

Eine Komödie ihrer Zeit

Diese Jim-Carrey-Filme, waren die eigentlich jemals wirklich so gut wie oft behauptet wurde und wie viele sie in Erinnerung haben? Das aus Ace, Stanley und Lloyd bestehende Triumvirat und die dazugehörigen, allesamt 1994 erschienenen Streifen Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv, Die Maske beziehungsweise Dumm und Dümmer, welches von vielen als ikonisches Trio hochgehalten wird, während die genannten Filme unter eingefleischten Fans als Aushängeschilder des Comedygenres der 1990er-Jahre gelten, scheinen ein Alterungsproblem zu haben. Ob das Problem nun in der Alterung des Rezipienten oder in der Alterung des zu Rezipierenden liegt, lässt sich schwer sagen. Im Zuge der erneuten Sichtung von Dumm und Dümmer musste der Rezensent seine ursprüngliche Wertung etwas nach unten korrigieren, und auch Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv scheint diesem Schicksal nicht entkommen zu können.

Wer von einem Tierdetektivfilm hört, wird dabei wohl nicht unbedingt als erstes an American Football denken. Die erste Hälfte der letzten Dekade des vorherigen Jahrhunderts wies allerdings mehrere erfolgreiche Sportfilme auf, was zu dieser ungewöhnlichen Verbindung geführt haben dürfte. Die Verpflichtung von Dan Marino in einer kleinen Nebenrolle lag damit ebenfalls auf der Hand, schließlich war der Quarterback für die Miami Dolphins derart prägend und wichtig, dass seine aktive Zeit beim Verein als Dan-Marino-Ära bezeichnet wird. Nachdem er sich 1993 verletzte und sein Comeback erst 1994 stattfinden konnte, war das für das Team zwar ein herber Rückschlag, für Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv jedoch ziemlich gutes Timing: Der Film spielte fast das Siebenfache seines Budgets ein.

Es kann nur einen geben

Die Kombination von Komödie und Sportfilm ist allerdings überwiegend geglückt. Das Drehbuch ist, abgesehen vom Ende, gut durchdacht. Die subtilen Hinweise, welche dem Zuschauer schon vorzeitig signalisieren, wer für die Tat verantwortlich ist, mögen vielen bei der ersten Sichtung tatsächlich entgehen. Die Witze sind gut in die Handlung eingebettet, selten hält der Film an, nur um einen Witz zu machen, überwiegend gehören sie irgendwie zum Geschehen. Die große Szene am Schluss enthält ein kleineres Plothole, was zwar bei einer Komödie nicht weiter ins Gewicht fällt, aber Logikfreunde schon etwas ärgern dürfte, zumal es nur existiert, um einen lauen Gag einzuleiten. Während diese Szene wirklich nicht die gelungenste darstellt, ist sie dies aus keinem anderen Grund als dem dargelegten. Die prävalente Kritik daran hingegen zeugt eher davon, wie wenig sie verstanden wurde – falls der Film überhaupt angeschaut, bevor sich lauthals beschwert wurde.

Der Film hätte allerdings fast ebenso gut Die Jim-Carrey-Show heißen können. In bekannter Manier, damals aber zum ersten Mal auf der großen Leinwand, slapstickt er sich grimassierend durch die Handlung und überdeckt damit den restlichen Cast. Chemie zwischen ihm und anderen Darstellern gibt es kaum, in diesem besonderen Falle ist das aber nur bedingt negativ, schließlich ist Ace Ventura ein exotischer Charakter, welcher mit den Menschen um sich herum wenig anfangen kann. In gewisser Weise wird also eine Art Authentizität vermittelt. Es wäre kaum ein anderer Schauspieler für diese Rolle denkbar, damit einhergehend wird der Film aber auch niemandem gefallen, der mit Carrey nichts anfangen kann.

Credits

OT: „Ace Ventura – Pet Detective“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: Tom Shadyac
Drehbuch: Jack Bernstein, Tom Shadyac, Jim Carrey
Musik: Ira Newborn
Kamera: Julio Macat
Besetzung: Jim Carrey, Courteney Cox, Sean Young, Dan Marino, Troy Evans, Udo Kier

Trailer

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„Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“ dürfte immer noch ein Muss für Jim-Carrey-Fans sein, manche Liebhaber des Films wären aber vielleicht besser beraten, in ihren Erinnerungen zu schwelgen, statt ihn einer erneuten Sichtung zu unterziehen. Ein älteres Publikum wird heute wohl keinen Zugang mehr zu ihm finden, während er für Kinder einigermaßen unterhaltsam sein dürfte.
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