Looney Toons Back in Action
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Looney Tunes: Back in Action

Inhalt / Kritik

Looney Toons Back in Action
„Looney Tunes: Back in Action“ // Deutschland-Start: 4. Dezember 2003 (Kino) // 30. März 2004 (DVD)

Daffy Duck hat genug davon, sich die Leinwand mit Bugs Bunny (beide: Joe Alaskey) zu teilen, doch seine Beschwerde bei den Warner Brothers (Don und Dan Stanton) hat nicht ganz den gewünschten Effekt: Vice-President of Comedy Kate (Jenna Elfman) feuert ihn kurzerhand. Wachmann DJ Drake (Brendan Fraser) soll die Ente vom Studiogelände eskortieren, doch da diese dabei jede Menge Schaden anrichtet, wird er ebenfalls entlassen. Noch ahnt keiner der drei, dass sie bald gemeinsam in ein verrücktes Abenteuer verwickelt werden: DJs Vater Damien (Timothy Dalton) wurde entführt, weil er, wie sich nun herausstellt, nicht nur erfolgreich einen Spion in Filmen spielt, sondern tatsächlich einer ist. Verantwortlich für die Tat zeichnet Mr. Chairman (Steve Martin), der sowohl Vorstand der ACME-Firma ist als auch einen wahnwitzigen Plan ausgeheckt hat, welcher einen magischen Diamanten zur Verwirklichung erfordert, dessen Fundort er von Damien zu erfahren hofft. Dem Trio läuft die Zeit davon …

Das vergessene Abenteuer

Als Netflix am 1. August dieses Jahres Looney Tunes: Back in Action ins Programm aufnahm, mögen einige vielleicht gedacht haben, dass es sich um eine Neuerscheinung handelt. Abgesehen von einer gewissen Hardcorefanbase dürfte der Film tatsächlich an den meisten vorbeigegangen sein, an den Kinokassen erwies er sich 2003 als massiver Flop. Das hatte teilweise mit der damaligen Konkurrenz zu tun – Findet Nemo war seinerzeit der Grund, wieso die Veröffentlichung von Juli auf November verschoben wurde, nur um dann gegen Bärenbrüder oder Buddy – Der Weihnachtself anzutreten –, vor allem aber damit, dass das Studio wenig und nach Release sogar gar nichts dafür tat, den Film zu promoten.

Das hat Gründe, die hier zu weit führen würden, aber die Entstehungsgeschichte von Looney Tunes: Back in Action ist auf jeden Fall eine Eigenrecherche wert. Dem finanziellen Misserfolg zum Trotz fielen die initialen Kritiken immerhin positiver als für Space Jam aus, bei welchem es sich genau umgekehrt verhielt. Der bereits erwähnte harte Kern denkt auch heute noch, dass Looney Tunes: Back in Action der bessere Film ist, was so erst einmal natürlich nicht stimmt, aus dessen Perspektive aber eine verständliche Annahme ist. Wie der Titel vielleicht schon impliziert, spielen die Tunes hier nicht die zweite Geige neben Michael Jordan, sie spielen noch nicht einmal Basketball. Die Charaktere sind in ihrem Wesen und Handeln deutlich näher an den Cartoons als es in Space Jam der Fall war.

Viele Stars und Metajokes

Looney Tunes: Back in Action durchbricht öfter die vierte Wand oder streut Metajokes ein. Das kann witzig sein, wenn etwa Matthew Lillard in seiner Rolle als Shaggy aus dem Liveactionfilm Scooby-Doo mit Shaggy und Scooby aus der Zeichentrickvorlage redet, das kann unverständlich oder gar verwirrend sein, wenn etwa Jenna Elfman und Bugs Bunny eine Szene aus Psycho parodieren oder Kevin McCarthy einen Gastauftritt in seiner Rolle als Dr. Bernell aus Die Dämonischen (von 1956!) absolviert. Überwiegend treffen diese Scherze aber ins Schwarze, vor allem wenn der Film sich selbst aufs Korn nimmt, wie etwa bei der selbstironischen Produktplatzierungs-Szene – die eigentliche Story dient da lediglich als Gerüst, was auch der Grund dafür sein dürfte, dass der Film in Vergessenheit geraten ist.

An Cameos mangelt es generell nicht: In kleineren Rollen Roger Corman als Film-im-Film-Regisseur, Ron Perlman oder Robert Picardo als Mr. Chairmans Mitarbeiter, in etwas längeren Sequenzen Heather Locklear als Revuesängerin/Spionin sowie Joan Cusack als Wissenschaftlerin, welche in der geheimen Area 52 an Außerirdischen forscht (Area 51 ist schließlich nur eine Lüge, um die Masse vom wahren Geschehen abzulenken). Brendan Fraser geht sichtlich in seiner Rolle auf und sticht aus dem Cast hervor, Steve Martin wirkt wie eine Cartoonversion von Mike Myers in Austin Powers, was nicht jeden ansprechen wird. Jenna Elfman spielt anfangs etwas ungelenk, scheint aber mit der formellen Kleidung gleichsam ihre Hemmungen abzulegen und blüht im weiteren Verlauf doch noch etwas auf.

Credits

OT: „Looney Tunes: Back in Action“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Joe Dante
Drehbuch: Larry Doyle
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Dean Cundey
Besetzung: Brendan Fraser, Jenny Elfman, Steve Martin, Timothy Dalton

Trailer

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„Looney Tunes: Back in Action“ rückt die Cartoonfiguren in den Fokus, wodurch die Story in den Hintergrund tritt. Für Fans der Cartoons ein Kultklassiker bietet der Film allen anderen immer noch kurzweilige Unterhaltung, die jedoch nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
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