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Die Verteidigerin: Der Fall Belling

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„Die Verteidigerin: Der Fall Belling“ // Deutschland-Start: 22. Oktober 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist der Fall klar, den die Freiburger Rechtsanwältin Lou Caspari (Andrea Sawatzki) da erhält: Linda Belling (Valery Tscheplanowa) wird beschuldigt, ihren Mann vom Balkon gestoßen zu haben. Sie streitet das auch gar nicht ab, sie gibt es offen zu und ist voller Reue. Eine Verurteilung ist daher reine Formsache. Und doch ist Caspari misstrauisch, ihr Instinkt sagt ihr, dass an der Geschichte mehr dran sein muss. Also geht sie der Sache nach, befragt auch andere Menschen über die Ehe. Dabei stellt sich heraus, dass diese weniger glücklich war, als ihre Mandantin beteuert. Immer wieder soll er sie misshandelt und gedemütigt haben. Und das ist nicht die einzige Überraschung, welche auf die Verteidigerin wartet …

Auftakt einer neuen Krimireihe

Wie viele Krimireihen braucht es im deutschen Fernsehen eigentlich? Diese Frage darf man sich immer mal wieder stellen angesichts der Massen an Filmen und Serien, welche die hiesigen Sender produzieren – zumal diese gern über Jahre hinweg fortgesetzt werden. Und doch werden immer wieder auch neue Titel aus dem Genre vorgestellt, die eindeutig auf ein serielles Erzählen ausgerichtet sind. Gerade mal ein Monat ist es her, dass es die ARD mit Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem probierte. Dabei ging es um eine Verteidigerin, die einen Fall wieder aufrollt. Nun versucht es der Rundfunkverbund mit Die Verteidigerin: Der Fall Belling, was ebenfalls der Startschuss einer neuen Reihe sein soll, sofern genügend Leute einschalten. Und wie der Titel bereits vorwegnimmt, steht auch dieses Mal eine Rechtsanwältin im Mittelpunkt.

Das weckt jetzt nicht unbedingt die größten Erwartungen. Und auch bei der Besetzung darf man sich fragen, ob da nicht eine ambitioniertere Wahl möglich gewesen wäre. Auf der einen Seite ist es zwar schon nett, wenn Andrea Sawatzki wieder zu Krimis zurückkehrt. Schließlich feierte sie als Kommissarin Charlotte Sänger im Frankfurter Tatort 2001 den großen Durchbruch, ist inzwischen aber fast nur noch in Komödien zu sehen – zuletzt etwa in Entführen für Anfänger. Da ist es an der Zeit, dass sie mal wieder andere Seiten von sich zeigen darf. Dennoch, Die Verteidigerin: Der Fall Belling hat da schon etwas damit zu kämpfen, dass die eifrige Schauspielerin so oft zu sehen ist. Eine eigene Note bekommt der Krimi damit kaum, ist eher ziemlich austauschbar in dieser Hinsicht. Dass der Film anfangs nicht viel zu erzählen hat, macht den Ersteindruck nicht unbedingt besser.

Etwas anders als erwartet

Mit der Zeit wird dieser aber etwas positiver. So erwartet man anfangs noch, dass es hier mal wieder darum geht, dass jemand unschuldig angeklagt wird und nur die Protagonistin sie jetzt noch retten kann – siehe etwa Ein Fall für zwei. Normalerweise kommt dann zum Schluss der große juristische Triumph. Bei Die Verteidigerin: Der Fall Belling kommt das Urteil aber überraschend früh, die Szenen vor Gericht sind auch kurz. Denn darum geht es gar nicht. Stattdessen hat Regisseur und Co-Autor Martin Eigler noch ein paar Wendungen eingebaut, wenn die Geschichte komplexer ist, als man das anfangs noch erwartet. Insofern ist der Krimi dann doch besser, sticht zumindest ein wenig aus der breiten Masse an Genrebeiträgen hervor.

Dennoch, so richtig begeistert das Ergebnis dann doch nicht. Wie schon Die Verteidigerin: Der Gesang des Raben Anfang 2023, mit dem die Reihe schon einmal einen Anlauf hatte, damals allerdings mit Martina Gedeck in der Hauptrolle und einer anderen Hauptfigur, kommt das hier nicht übers Mittelmaß hinaus. Denn auch wenn sich der Film von der üblichen Dramaturgie abhebt, ganz überraschend ist das Ergebnis dann doch nicht. Außerdem tritt Caspari für eine selbstbewusste Staranwältin doch irritierend naiv auf. Schauspielerisch passt Die Verteidigerin: Der Fall Belling hingegen schon. Insgesamt ist deshalb genügend in dem Krimi drin, dass man einmal einen Blick hierauf riskieren kann. Ob es diese Reihe aber unbedingt gebraucht hätte, ist nach den anderthalb Stunden noch nicht wirklich zu beantworten.

Credits

OT: „Die Verteidigerin: Der Fall Belling“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Martin Eigler
Drehbuch: Martin Eigler, Sönke Lars Neuwöhner
Musik: Richard Ruzicka
Kamera: Christoph Chassée
Besetzung: Andrea Sawatzki, Valery Tscheplanowa, Adriana Altaras, Sarah Bauerett, Thomas Limpinsel, Imanuel Humm, Vilmar Bieri, Johannes Kühn

Bilder

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Die Verteidigerin: Der Fall Belling
fazit
In „Die Verteidigerin: Der Fall Belling“ versucht eine Rechtsanwältin, eine Frau herauszuboxen, die wegen Todschlag verurteilt werden will. Der Krimi unterscheidet sich im Ablauf von anderen juristischen Genrebeiträgen. Er braucht allerdings lang und ist am Ende doch nicht ganz so überraschend, weshalb es nur fürs Mittelmaß reicht.
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