
Als die Fischerin Luise Petersen (Rosa Enskat) ihren Fischkutter den Kindern vermacht, ahnt sie nicht, was sie damit anrichten wird. Denn während ihre Tochter Schwester Suntje (Anima Schwinn) das Boot auch weiterhin nutzen möchte, ist ihr Bruder Erik (Sammy Scheuritzel) entschlossen, dieses zu verkaufen, um sich selbst eine neue Laufbahn zu ermöglichen. Seither hängt der Haussegen schief. Eigentlich hätte die Ex-Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass) zwischen den beiden vermitteln sollen. Dazu kommt es aber nicht mehr, kurze Zeit später ist Suntje tot. Rainer Witt (Till Firit) und dessen Kollegin Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) übernehmen den Fall, wollen herausfinden, wer die Frau ermordet haben könnte. Doch auch Lossow bleibt nicht untätig …
Eine weg, die andere wieder da
Und weiter geht es mit Der Usedom-Krimi. Letzte Woche begann die neue Staffel der beliebten ARD-Krimireihe mit der Folge Wendepunkt. Darin ging es um den Mord an einer Schwangeren, die Suche nach einer Antwort zieht die Enthüllung lang zurückliegender Geheimnisse nach sich. Nun kommt mit Geisternetze bereits der nächste Film, es ist der 26. Teil des Dauerbrenners. Für Fans geht das mit gleich zwei Änderungen einher. So hatte sich bereits beim letzten Mal angekündigt, dass Rainer Witts Ehefrau Katharina Stozek fortgehen könnte. Tatsächlich ist Schauspielerin Milena Dreissig auch nirgends zu sehen. Dafür taucht unerwartet Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) wieder auf, die einige Zeit lang als Kommissarin die zweite Hauptfigur war, bis sie aufgrund privater Verwicklungen den Job verlor.
Dass die Grenzen zwischen dem Privaten und dem Beruflichen eher schwach ausgestaltet sind, gehört natürlich zur Reihe dazu. Das war von Anfang an so. Bei Der Usedom-Krimi: Geisternetze beschränkt sich das darauf, dass Lossow wieder ihre Nase in Sachen hineinsteckt, die sie nichts angehen und sie „zufällig“ in Kriminalfälle involviert ist. Das war schon beim letzten Mal recht albern, beim neuen Teil sieht es nicht besser aus. Das ist immer ziemlich konstruiert, wie da Verbindungen aufgebaut werden, nur damit die Protagonistin mitmischen dar. Warum ausgerechnet sie als Mediatorin zwischen zwei Geschwistern dienen soll, wird nicht klar. Richtig naheliegend ist das nicht.
Hübsch bebilderte Langeweile
Überhaupt ist das hier kein Krimi, den man sich anschauen sollte, weil er so realistisch und alltagsnah ist. Das ist teilweise schon ziemlich konstruiert. Während man darüber aber womöglich hinwegsehen kann, hat Der Usedom-Krimi: Geisternetze ein anderes Manko, das weniger gut zu ignorieren ist: Der Film ist langweilig. Auch das gehört ein wenig zur Reihe dazu, die oft mehr Wert auf dramatische Geschichten legte als auf eine mitreißende Handlung oder raffinierte Rätsel. Manchmal klappt das ganz gut und die Ereignisse und Figuren gehen einem nahe. Hier ist das weniger der Fall. Man gibt sich so betont der Melancholie hin und vergisst dabei, vielleicht auch etwas zu erzählen. Wo es beim letzten Mal immerhin noch eine historische Komponente gab, fehlt das hier.
Natürlich gibt es wieder ansprechende Bilder, man konnte sich die Filme immer gut anschauen. Es ist auch nicht so, als könnte man dem Ensemble einen wirklichen Vorwurf machen. Das geht schon alles in Ordnung. Nur reicht das eben nicht aus, um den wenig bemerkenswerten Inhalt auszugleichen. Da gab es zumindest am Anfang der Reihe doch noch interessantere Beiträge, von Der Usedom-Krimi: Geisternetze bleibt nur wenig hängen. Wer dennoch treu zu den Filmen und der sich ständig einmischenden Ex-Staatsanwältin hält, kommt nächste Woche wieder zum Zug. Sturmtief erzählt dann von einem drohenden Orkantief sowie zahlreichen Konflikten, die auf der Insel ausbrechen. Bleibt zu hoffen, dass diese Spannungen auch für eine tatsächliche Spannung sorgen, die Reihe hat das bitter nötig.
OT: „Geisternetze – Der Usedom-Krimi“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Steffi Doehlemann
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: Colin Towns
Kamera: Oliver-Maximilian Kraus
Besetzung: Katrin Sass, Till Firit, Rikke Lylloff, Rainer Sellien, Jana Julia Roth, Sammy Scheuritzel, Rosa Enskat, Caspar Steinbeck, Anastasiia Nikitenko, Vlad Chiriac
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