The Bondsman: Kopfgeldjäger des Teufels – Staffel 1

Eigentlich ist es ja die Aufgabe des Kopfgeldjägers Hub Halloran (Kevin Bacon), dass er Verbrecher einfängt. Dass er einmal selbst Opfer eines solches werden würde, war aber nicht eingeplant. Ebenso wenig, dass er danach in die Hölle wandert. Immerhin, eine kleine Gnadenfrist bekommt er, da der Teufel seine Fähigkeiten ganz gut gebrauchen hat. Schließlich sind da ein paar Dämonen aus der Hölle entkommen, die schnellstens aus dem Weg geräumt werden müssen, damit es nicht doch noch zu einem Armageddon kommt. Versaut Hub einen dieser Aufträge, war es das für ihn. Also macht er sich an die Arbeit, unterstützt von seiner Mutter Kitty (Beth Grant). Und auch wenn er eigentlich tot ist, ist das doch eine gute Gelegenheit, um sein Leben wieder unter Kontrolle zu kriegen …

Der Schrecken in Serie

Horrorfans kennen den Namen Blumhouse natürlich, die Produktionsfirma bringt am laufenden Band Filme aus diesem Genre ins Kino. Dieses Jahr gab es da beispielsweise die Klassiker-Neuinterpretation Wolf Man oder das unterschätzte The Woman in the Yard, wo eine Familie von einer seltsamen Frau terrorisiert wird. Weniger bekannt ist, dass auch in regelmäßigen Abständen Serien gedreht. Mehrfach hat man auf diese Weise schon mit Amazon Prime Video zusammengearbeitet, mit bislang überschaubarem Erfolg. Sowohl The Horror of Dolores Roach über eine Frau, die nach dem Gefängnis einen Neustart sucht, wie auch die Gaunerkomödie The Sticky um eine Ahornsirup-Farmerin wurden nach jeweils einer Staffel abgesetzt. Da wäre dem neuesten Beitrag The Bondsman eine größere Durchsetzungskraft zu wünschen.

Wie die beiden obigen Serien wird auch hier auf Humor gesetzt. Nur weil es hier Dämonen gibt, auf Leben und Tod gekämpft wird und am Ende die Welt untergehen könnte, heißt das schließlich nicht, dass man keinen Spaß haben darf. Die Grundsituation ist dabei schon ganz witzig. Klar, dass jemand gegen Höllenkreaturen kämpft, kommt immer mal wieder vor, solche Geschichten gibt es einige. Dass ein toter Kopfgeldjäger zurückgeholt wird, um diesen Job zu erledigen, ist aber eine eher weniger alltägliche Variante. Heldenhaft ist der Protagonist in The Bondsman auch nicht gerade, eher ein Held wider Willen. Zum Teil zumindest ist die US-Produktion daher dann auch eine Läuterungsgeschichte, bei der jemand zu einem besseren Menschen wird. Oder zumindest zu einem weniger schlechten.

Unterhaltsam mit Mängeln

Allzu moralisch wird es dabei aber nicht. Auch auf Kitsch wird verzichtet. Stattdessen gibt es so manch blutige Szene, wenn gegen die Dämonen gekämpft wird. Hin und wieder wird es auch etwas gemeiner, wenn diese Unwesen Besitz von Menschen ergreifen. Und eben lustig, wenn die Figuren in chaotische Szenen geraten, von der absurden Ausgangssituation ganz zu schweigen. Dadurch sind regelmäßig unterhaltsame Szenen dabei. Aufgewertet wird The Bondsman dabei durch die Figur der Mutter, die so gar nicht dem Klischee entspricht und immer wieder Glanzmomente hat. Das liegt auch an dem guten Zusammenspiel von Hollywood-Start Kevin Bacon und Beth Grant.

Es gibt jedoch auch das eine oder andere Manko. Zum einen ist die Serie bei den übernatürlichen Wesen visuell nur wenig interessant. Und auch wenn das grundsätzliche Szenario schon Spaß macht, sind die damit verbundenen Geschichten nicht immer spannend. Das geht nicht so originell weiter, wie es angefangen hat, später wird der Humor leider auch spürbar zurückgefahren. Es reicht dennoch für eine insgesamt ganz solide Angelegenheit. The Bondsman ist zudem recht kurz, die acht Folgen sind jeweils nur eine knappe halbe Stunde lang, weshalb man sich das gut am Stück anschauen kann. Die Geschichte endet jedoch mit einem großen Cliffhanger, weshalb gleich doppelt zu wünschen wäre, dass diese Blumhouse-Serie nicht gleich wieder eingestampft wird.