Crystal Wall TV Fernsehen ZDFNeo Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF / Omri Aloni / Reza Rasouli / Max Berner / Philip Jestädt / Tobias Schult / Serviceplan

Crystal Wall – Staffel 1

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„Crystal Wall“ // Deutschland-Start: 27. April 2025 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Nico Dardenne (Gustav Schmidt), als das Auto Feuer fängt. Während für den Chauffeur jede Hilfe zu spät kommt, gelingt es der Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Louna Loris (Anna Bardavelidze), den Erben einer Unternehmerdynastie aus dem Wagen zu retten. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass die beiden sich wiedersehen, schließlich wird sie nach einer unkonventionellen Demonstration ihrer Künste als sein Bodyguard engagiert. Dabei ahnt Nico nicht, dass Louna nicht allein aus wirtschaftlichem Interesse diese Arbeit angenommen hat. Vielmehr will sie die Wahrheit über den Tod ihres Vaters herausfinden, der bei einem Unfall in einer Fabrik der Dardennes ums Leben kam. Das macht es für sie umso schwieriger, als die beiden sich auch emotional näherkommen …

Furchtbar einfallslos

Eine ganze Zeit lang war ZDFneo eine richtig gute Adresse, wenn es um Serien ging. Ob es nun Eigenproduktionen waren oder lizenzierte Titel, man konnte sich da auf den Geschmack der Teams verlassen. Umso enttäuschender ist, wie schwach in den letzten Monaten das Angebot war. Ob nun die zahnlose Vampir-Liebesgeschichte Love Sucks, die auf der alten Sage basierende Horrorgroteske Hameln oder die Workplace-Comedy Späti, das war teilweise geradezu schockierend schlecht. Mit Crystal Wall kommt nun die nächste Serie hinzu, die der auf ein jüngeres Publikum ausgerichtete Sender selbst produziert hier. Und auch bei dieser darf man sich fragen, was genau die verantwortlichen Leute denn darin gesehen haben wollen. Der Ersteindruck ist schlecht, wird im weiteren Verlauf nicht besser, obwohl die Serie beeindruckende 24 Folgen umfasst.

Das fängt schon mit der grundsätzlichen Paarung an. Braucht es unbedingt noch eine Geschichte um eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, die sich in den Millionärssohn verliebt? Zumal man es verpasste, den Figuren Kontur zu verleihen und ihnen eine Persönlichkeit mitzugeben, die über ein Stereotyp hinausgeht. Natürlich darf der blendend aussehende Schnösel noch eine ganz andere Seite an sich haben, die nur durch die Protagonistin hervorgeholt wird. Denn das ist ja immer so. Drumherum sieht es in Crystal Wall nicht besser aus. Da sind so manche Figuren dabei, bei denen man sich fragen darf, ob das jetzt als Parodie gemeint ist. Hinzu kommen Dialoge, die Zweifel daran wecken, dass die Menschen, die sie geschrieben haben, jemals mit anderen Menschen Kontakt hatten. Immer wieder sind da Szenen, die eine Warnung enthalten sollen, man möge sich jetzt doch bitte die Ohren zuhalten.

Attraktiv, aber nicht sehenswert

Bei Louna wurde versucht, durch ihre Kampffähigkeit den mangelnden Inhalt zu überdecken. Dann und wann darf sie dann auch mal zulangen und anderen demonstrieren, dass Frauen ebenfalls kämpfen können. Denn das soll wohl als Verkaufsargument gelten: Hier darf eine toughe Frau reihenweise Männer zu Boden werfen. Die entsprechenden Actionszenen sind aber so schnell wieder vorbei, dass sie nur wenig Eindruck hinterlassen. Dass Hauptdarstellerin Anna Bardavelidze offensichtlich gesagt wurde, sie solle die ganze Zeit möglichst grimmig in die Kamera schauen, macht ihre Figur auch nicht spannender. Crystal Wall verpasst es, gute Gründe zu liefern, warum man sich das anschauen sollte, wenn man hier nur die Auswahl aus unsympathischen und uninteressanten Charakteren hat.

Natürlich ist die Besetzung attraktiv. Es dauert auch nicht lang, bis erste Klamotten vom Leib gerissen werden: Wenn man schon nichts zu erzählen hat, wird immerhin etwas gezeigt. Das reicht aber nicht, um die vielen Seifenoper-Untiefen auszugleichen, mit denen hier gearbeitet wird – tragische Vorgeschichte inklusive. Crystal Wall dürfte trotz allem seine Fans finden. Schließlich gibt es eine beträchtliche Zielgruppe für solche glamourösen Dramen, wie letztes Jahr Maxton Hall: Die Welt zwischen uns bewiesen hat. Dennoch darf man enttäuscht sein, wie sich ZDFneo auf diese eingeschossen hat und offensichtlich der Meinung ist, dass junge Erwachsene keine Ansprüche haben. Der Sender darf sich auch gern mal wieder inhaltlich anstrengen.

Credits

OT: „Crystal Wall“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Tarek Roehlinger, Greta Benkelmann
Drehbuch: Birgit Maiwald, Florian Vey, Silva Raddatz, Aglef Püschel, Burkhardt Wunderlich, Katja Grübel
Musik: Sebastian Fillenberg
Kamera: Omri Aloni, Philip Jestädt, Max Berner
Besetzung: Anna Bardavelidze, Gustav Schmidt, Philine Schmölzer, Bernhard Schir, Julian Looman, Michael Masula, Gizem Emre, Max Schimmelpfennig, Walid Al-Atiyat, Isabella Parkinson

Bilder

Trailer

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Crystal Wall – Staffel 1
fazit
„Crystal Wall“ erzählt von einer Mixed-Martial-Arts-Kämpferin aus einfachen Verhältnissen, die als Bodyguard für einen Millionärssohn anfängt und diesem näherkommt. Die Figuren sind grauenvoll, die Geschichte langweilig. Dann und wann gibt es zwar mal eine brauchbare Actionszene, was aber nicht ausreicht, um diese inhaltliche dünne Glamour-Seifenoper auszugleichen.
Leserwertung13 Bewertungen
7.6
3
von 10