5 Pounds of Pressure
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5 Pounds of Pressure

„5 Pounds of Pressure“ // Deutschland-Start: 17. April 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre hat Adam (Luke Evans) im Gefängnis gesessen, weil er jemanden getötet hat. Doch nun will er den Neuanfang, was für ihn auch bedeutet, endlich seinen Sohn Jimmy (Rudy Pankow) kennenzulernen. Dabei weiß der überhaupt nichts von seinem Vater, auch weil seine Mutter Donna (Stephanie Leonidas) nichts mehr mit ihrem Ex zu tun haben will. Auch bei Eli (Zac Adams) sieht das mit dem Neustart schwierig aus, der jüngere Bruder von Adams Opfer ist nie über den Verlust hinweggekommen. Zur gleichen Zeit träumt Mike (Rory Culkin) davon, mit der Musik groß rauszukommen. Stattdessen rutscht er, auch wegen seines kriminellen Onkels Leff (Alex Pettyfer) immer tiefer in die Unterwelt New Yorks – bis er dabei an E.R. (Gary McDonald) gerät, der im Zweifel über Leichen geht …

Der schwierige Neuanfang

Kennst du den schon? Kommt jemand aus dem Knast und versucht, alles hinter sich zu lassen, stößt dabei aber auf Schwierigkeiten. In den letzten Jahren hat es reihenweise solcher Filme gegeben, die sich mit den holprigen Neustartversuchen von Kriminellen beschäftigen. Ob Lorelei, Palmer, Home oder The Unforgivable, jedes Mal darf das Publikum mitansehen, wie Menschen auch nach dem Verbüßen der Haftstrafe nicht wirklich wieder Fuß fassen. Manchmal hat das gesellschaftliche Gründe, wenn Vorurteile gegenüber den Betroffenen eine Normalisierung verhindern. Oft werden die Männer und Frauen auch einfach von ihrer Vergangenheit eingeholt – so jetzt auch in 5 Pounds of Pressure, einem weiteren Beitrag zu diesem Thema.

Genauer sind es hier zwei Handlungsstränge, die sich damit befassen, wie Adam die Vergangenheit nicht einfach ungeschehen machen kann. Der weniger interessante ist der um seine Ex und sein Kind, an die er nicht herankommt. Schließlich gibt es solche Geschichten wie Sand am Meer. Immer geht es um eine Ex-Frau, die aus verständlichen Gründen sauer ist und das Kind schützen will. 5 Pounds of Pressure hat all dem nichts hinzuzufügen, sowohl bei der Handlung wie auch der Figurenzeichnung ist das ohne jegliche Ambition. Interessanter ist da schon der andere Strang um den Bruder des Opfers, der auch Jahre später traumatisiert ist. Der Film kontrastiert dabei den Wunsch nach einer zweiten Chance und die Realität, dass Eli selbst nicht von vorne anfangen kann. Sein Leben wird immer zerstört sein, so sehr sich Adam auch windet und bemüht.

Viel Drama, wenig Spannung

Das klingt nach einem Drama. Über weite Strecken ist der britische Film das auch, wenn es um kaputte und traumatisierte Menschen geht, die in ihrer Vergangenheit gefangen sind. Nur ist da eben noch der dritte Strang, der sich um Mike und Leff dreht. Während Adam weg will von der Kriminalität, geht es hier immer tiefer hinein. Mit dem Hauptthema hat das wenig zu tun, weshalb man bei 5 Pounds of Pressure nie ganz sicher ist, worum es eigentlich gehen soll. Vielleicht wollte Regisseur und Drehbuchautor Phil Allocco das Ganze auch nur, um mehr Actionszenen einbauen zu können. Dabei sticht vor allem die seltsame Fixierung von E.R. auf Augäpfel hinaus, die er gerne mal aufschneidet. Das wird zwar zu keinem Torture Porn. Man sollte aber auch nicht zu empfindlich sein, die gelegentlichen gewaltsamen Ausbrüche rechtfertigen die Freigabe ab 16.

Nur bedeutet Brutalität nicht zwangsläufig auch Spannung. Tatsächlich ist 5 Pounds of Pressure trotz gegenteiliger Bemühungen kein sonderlich aufregender Film. Da gibt es einfach zu viele andere Filme, die ähnliche Geschichten erzählen und das alles besser erledigt haben. Es ist auch nicht so, als würden einem die tragischen Schicksale zu Herzen gehen. So ist Luke Evans (Weekend in Taipei) zwar keine unpassende Besetzung, wenn es darum geht, hinter der harten Fassade noch etwas Gefühl anzulegen. Aber auch ihm gelingt es nicht, Adam zu einem interessanten Menschen zu machen oder die schwierige Beziehung irgendwie mitreißend zu gestalten. Man muss sich über das Ergebnis nicht ärgern, ordentlich ist es schon. Nur eben nicht mehr als das, man hat das hier trotz der namhaften Besetzung schnell wieder vergessen.

Credits

OT: „5lbs of Pressure“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Phil Allocco
Drehbuch: Phil Allocco
Musik: Philippe Jakko
Kamera: Sara Deane
Besetzung: Luke Evans, Rory Culkin, Alex Pettyfer, Stephanie Leonidas, Rudy Pankow, Charlie Rawes, Daniel Singh, Laura Hopper

Bilder

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5 Pounds of Pressure
fazit
„5 Pounds of Pressure“ erzählt von einem Mann, der nach dem Gefängnis den Neustart sucht, dabei aber von der Vergangenheit eingeholt wird. Der Film macht es sich auf lauter bewährten Elementen gemütlich, verpasst es sowohl bei der Geschichte wie auch den Figuren, etwas Eigenes zu tun. Zwischendurch eskaliert die Gewalt, was das Thrillerdrama aber auch nicht spannender macht.
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