
Danny Tarleton (Tim Cullingworth-Hudson) hatte große Pläne: Er wollte eine Motorradrennstrecke anlegen! In Goodman’s Land, dem ökologischsten Dörfchen in der Grafschaft Midsomer, kam das aber nicht bei allen gut an. Jetzt hat sich das Thema ohnehin erledigt, denn jemand hat ihn kaltblütig umgebracht. Nur wer? Und hat dies mit dem anhaltenden Richtungsstreit des Dorfs zu tun, in dem nicht alle wirklich hinter den Klimabemühungen stehen? Inspector John Barnaby (Neil Dudgeon) und Sergeant Jamie Winter (Nick Hendrix) versuchen das herauszufinden und treffen auf eine Dorfgemeinschaft, in der es schon länger nicht mehr gemeinschaftlich zugeht. Dass der texanische Ölmagnat Red Rooster Harlin, III. (Corey Johnson) beabsichtigt, das komplette Dorf nach dem Ablauf des Pachtvertrags zu kaufen, heizt die Stimmung noch weiter an …
Spaß am Streiten
Alles hat einmal ein Ende, sogar die 24. Staffel von Inspector Barnaby. So wurden die ersten beiden Folgen bei uns bereits Anfang 2024 vom ZDF ausgestrahlt. Der Untergang des Hauses Shirewell handelte von einer dysfunktionalen Familie und dem Streit um ein großes Anwesen. Anschließend wurde in Das Buch Bertram ein Erfolgsautor kurz vor seinem Comeback ermordet. Danach mussten Fans ein ganzes Jahr warten, bis auch die zweite Hälfte ins Fernsehen kamen. Los ging es dabei vergangene Woche mit dem amüsanten Von Hunden und Menschen, bei dem ein Haustierdetektiv tot in einem Zwinger gefunden wird. Mit Tödliches Klima findet die Staffel nun ihren Abschluss. Auch diese macht wieder Spaß, obwohl – oder weil – sie ein absolutes Streitthema behandelt, das hierzulande gern sehr emotional besetzt ist.
Dabei bezieht der Film nicht direkt Stellung. Anders als deutsche Beiträge, die gern mal moralisierend werden, nimmt der britische Krimidauerbrenner den Stoff in erster Linie, um das Publikum zu unterhalten. Das bedeutet dann auch, dass sich Inspector Barnaby: Tödliches Klima zuweilen über die Figuren lustig macht. Zuschauer und Zuschauerinnen, die der Reihe die Treue halten, dürfte das wenig überraschen. Die Teile sind oft humorvoller, leben von schrägen Figuren. Auch das Hauptpersonal trägt dazu bei. Zwar hält sich Rechtsmedizinerin Fleur Perkins (Annette Badland), die gern mal als Giftspritze auftritt, diesmal stärker zurück. Dafür gibt es den Running Gag, dass der Titelheld mit seinem Schrittzähler unterwegs ist und beständig daran arbeitet, sein Pensum zu erfüllen. Oder zumindest sollte er das.
Spurensuche im Dickicht
Der Krimiteil wird dadurch jedoch nicht vernachlässigt. So darf das Publikum trotz der unzähligen Spitzen auch viel rätseln. Da sich das Dorf in ewigen Zankereien aufreibt, mangelt es nicht an Konflikten. Unklar ist jedoch, warum es ausgerechnet den jungen Mann getroffen hat. Inspector Barnaby: Tödliches Klima verliert sich dabei ein wenig in der Dorfbeschreibung und den vielen Figuren, die damit verbunden sind. Das macht den Teil etwas unübersichtlich. Aber es funktioniert doch ganz gut, wenn die Wahrheitssuche der beiden Polizisten in ein regelrechtes Dickicht führt. Je mehr die zwei darin herumstochern, umso schwieriger wird es, tatsächlich etwas zu finden. Der große Konflikt um die grüne Ausrichtung ist mit vielen kleinen verbunden.
Auf die Lösung dürften dabei nur die wenigsten kommen, was durchaus ein kleines Manko ist. Ein bisschen willkürlich ist die Erklärung schon, sonderlich raffiniert ist der Krimi nicht. Aber er ist eben unterhaltsam: Zusammen mit dem eingespielten Team durch dieses kuriose Szenario zu kämpfen, sorgt für gute Laune. Inspector Barnaby: Tödliches Klima ist ein weiteres Beispiel dafür, warum sich die Reihe selbst mehr als Vierteljahrhundert nach dem Start noch einer solchen Beliebtheit erfreut. Noch immer sind die Filme origineller und mit mehr Spaß an der Arbeit geschrieben als viele, die man hierzulande produziert. Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass es nun wieder warten heißt, da noch unklar ist, wann die 25. Staffel fertig sein wird.
OT: „Midsomer Murders: A Climate of Death“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Leon Lopez
Drehbuch: Maria Ward
Vorlage: Caroline Graham
Musik: Evan Jolly
Kamera: Tom Hines
Besetzung: Neil Dudgeon, Nick Hendrix, Eve Austin, Fiona Dolman, Annette Badland, Julie Graham, Melissa Johns, Corey Johnson, Helen Lederer, Nathaniel Parker, Tim Cullingworth-Hudson, Nigel Betts, Eve Austin, Robert Akodoto, Tony Jayawardena, Takayuki Suzuki
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