Theresa Wolff - Lost Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Felix Abraham

Theresa Wolff: Lost

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„Theresa Wolff: Lost“ // Deutschland-Start: 23. November 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es sah nach einem ganz normalen Fall für die Rechtsmedizinerin Theresa Wolff (Nina Gummich) aus, als die Leiche der 17-jährigen Emilia bei ihr auf den Tisch kommt. Während sie, ihr Kollege Bernhard Zeidler (Peter Schneider) und Praktikant Jost Breitling (Anton Giuseppe Arnold) noch darüber diskutieren, was die Geschichte der Jugendlichen sein könnte, stürmt auf einmal Latif Lahani (Rojan Juan Barani) in den Sektionssaal. Mit einer Pistole bewaffnet, verlangt er, dass sie die Hände von der Toten lassen soll. Schließlich sei sie seine Frau, so der sichtlich verzweifelte Mann. Aber wie kann das sein, wenn die Eltern Konrad (Niels Bormann) und Lena Geissler (Claudia Mehnert) nichts davon wissen? Kurze Zeit später steht das SEK bereits vor der Tür, bereit das Gebäude zu stürmen und den Geiselnehmer auszuschalten – was Kommissar Bruno Lewandowski (Aurel Manthei) um jeden Preis verhindern will …

5. Teil mit der eigenwilligen Rechtsmedizinerin

Als Theresa Wolff 2021 an den Start ging, war die Neugierde groß: Mehr als sieben Millionen schalteten seinerzeit ein, um die unkonventionelle Rechtsmedizinerin kennenzulernen. Seither ist es der ZDF-Krimireihe zwar nicht gelungen, dieses Publikum auch zu halten. Mit kontinuierlichen fünf bis sechs Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen ist sie aber recht konstant, weshalb der Sender daran festhält. Und so scheint die Frequenz der Filme lang erhöht zu werden. So gab es dieses Jahr mit Dreck bereits einen Teil, dieser handelte von einem Zuhälter, der erschlagen und lebendig begraben wurde. Mit Lost kommt nun ein weiterer heraus, das erste Mal, dass mehrere Filme in einem Kalenderjahr neu ausgestrahlt wurden. Und damit wird wohl nicht Schluss sein, ein sechster Film ist bereits in der Mache.

Ob das eine gute Nachricht ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Zumindest muss man den Teams aber lassen, dass sie sich ein wenig mehr einfallen lassen, als es die Kollegen und Kolleginnen bei anderen Krimireihen tun. Klar, die diversen Marotten der Titelheldin sind inzwischen nicht mehr sonderlich neu. Manche werden von diesen auch ziemlich genervt sein, wenn sie keinerlei zwischenmenschliche Fertigkeiten zu besitzen scheint und nicht viel von Absprachen hält. Egomanische Charaktere gibt es schließlich auch so schon oft genug. Interessant ist aber, wie Theresa Wolff: Lost einen regulären Krimi nimmt und mit einem Geiselnahme-Kammerspiel-Thriller verbindet. Normalerweise sind Genrevertreter nur eins von beiden. Die Kombination ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber, wenn die vier gemeinsam herausfinden wollen, was geschehen ist, während das schießwütige SEK anrückt.

Blick hinter die Fassade

Dadurch verschwimmen die Grenzen von gut und böse auch. So wirkt Latif zunächst wie ein Terrorist, bevor wir mehr über ihn erfahren. Auch bei der Toten und ihrer Familie warten hinter der Fassade diverse Geheimnisse. Zunächst ist das ganz spannend. Mit der Zeit wird jedoch der Ärger größer. Nicht nur, dass der Film durch diese Zweiteilung ewig braucht, bis die Geschichte mal konkret vorankommt und sich manche Sachen zu sehr wiederholen. Da sind zudem diverse Figuren in Theresa Wolff: Lost, die nervig sind oder sich zumindest kaum nachvollziehbar verhalten. Gerade die Szenen aus der Kommandozentrale des SEK sind anstrengend, wenn Leiterin Nikola Meyer (Katrin Hansmeier) nur Klischees erfüllt. Die Familie der Toten ist nicht besser.

Letzten Endes kommt der Film dann auch wie schon die zuvor nicht über Mittelmaß hinaus. Zwar hat Theresa Wolff: Lost diverse Stärken und bietet genügend Eigenheiten, um in der Flut aus Krimis ein wenig hervorzustechen. Auch schauspielerisch funktioniert das hier. Aus dem interessanten Szenario wird letztendlich aber zu wenig gemacht. Hinzu kommt die wenig befriedigende Auflösung. Fans dürften weiterhin ihren Spaß an dem Teil haben, selbst wenn es kaum gemeinsame Szenen von der Rechtsmedizinerin und dem Kommissar gibt – das ruppige Verhältnis war bislang ein fester Bestandteil. Wer bislang nichts mit der sonderbaren Totenversteherin anfangen konnte, braucht es hiermit nicht zu versuchen.

Credits

OT: „Theresa Wolff: Lost“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Hansjörg Thurn
Drehbuch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke
Musik: Johannes Kobilke
Kamera: Uwe Schäfer
Besetzung: Nina Gummich, Aurel Manthei, Rojan Juan Barani, Peter Schneider, Sahin Eryilmaz, Anton Giuseppe Arnold, Katrin Hansmeier, Hannah Ehrlichmann, Niels Bormann, Claudia Mehnert

Bilder

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Theresa Wolff: Lost
fazit
„Theresa Wolff: Lost“ kombiniert eine Kammerspiel-Spurensuche mit einem Geiselnahme-Thriller, wenn das Rechtsmedizin-Trio von dem Mann einer Toten gefangen genommen wird. Die Kombination ist ungewöhnlich, funktioniert auch. Mit der Zeit kommen aber wieder ärgerliche Punkte, weshalb es nur fürs Mittelmaß reicht.
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