Trinket Box – Wenn Das Böse Erwacht
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Trinket Box – Wenn das Böse erwacht

„Trinket Box – Wenn das Böse erwacht“ // Deutschland-Start: 4. April 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei Ava (Augie Duke) und Mike (Acorye White), als sie ihr neues Zuhause beziehen. Das Haus ist schön, gut eingerichtet, liegt in einer idyllischen Gegend. Die Freude bekommt jedoch einen kleinen Dämpfer, als die ältere Nachbarin Mrs. Davis (Sandra Ellis Lafferty) vorbeikommt, um sich den Neuen vorzustellen, und offensichtlich ein Problem damit hat, dass die weiße Ava mit dem schwarzen Mike zusammen ist. Dennoch übergibt sie dem Paar einen alten Anhänger als Willkommensgeschenk. Ava findet das toll, Mike eher weniger. Und auch sonst kommt es zwischen den beiden zu mehreren Auseinandersetzungen, immer wieder müssen sie Meinungsverschiedenheiten überstehen. Die eigentliche Gefahr steht ihnen dabei aber erst noch bevor …

Der Alptraum Rassismus

Kennst du den schon? Ziehen zwei Leute in ihr neues Zuhause und machen dort lauter unheimliche Erfahrungen. In Horrorfilmen ist das ein sehr beliebtes Szenario, da kommen eigentlich ständig irgendwelche Titel heraus. Manchmal sind diese Figuren miteinander befreundet, wie es bei Room 203 der Fall ist, wo zwei junge Frauen eine WG gründen. Meistens geht es aber um Paare, die auf diese Weise den nächsten Schritt in der Beziehung gehen wollen, so geschehen vor einigen Wochen in dem deutschen Kinofilm Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt. Mit der Direct-to-Video-Produktion Trinket Box – Wenn das Böse erwacht kommt nun der nächste Film heraus, der auf dieses bewährte Konzept zurückgreift.

Wobei man dieser zugutehalten muss, dass sie nicht einfach nur das Konzept kopiert, sondern durchaus versucht, daraus etwas Eigenes zu machen. Das wird schon beim Einstieg klar: Noch bevor wir unsere beiden Hauptfiguren kennenlernen, sehen wir die Geschichte eines anderen Paares. Auch bei diesem geht es um eine weiße Frau und einen schwarzen Mann, was böse endet. Spätestens als die alte Nachbarin Mike für einen Verbrecher hält aufgrund dessen dunkler Hautfarbe ist klar: Trinket Box – Wenn das Böse erwacht handelt von Rassismus. Genauer sollen hier solche „Mischehen“ irgendwie verhindert werden, weil damit Weiße aus dem Süden ein Problem haben. Während es anfangs jedoch um traditionelle körperliche Gewalt geht, kommt später eine übernatürliche Komponente hinzu.

Wirr und langweilig

Dass beides nicht so wirklich zusammenpasst, sollte klar sein. Aber man hat bei Patrycja Kepa und Acoryé White, die gemeinsam Regie führten und auch das Drehbuch schrieben, nicht das Gefühl, dass sie über all das wirklich ernsthaft nachgedacht haben. Offensichtlich war es ihnen wichtig, mit Trinket Box – Wenn das Böse erwacht etwas zu dem besagten Themengebiet zu machen, vergleichbar etwa zu Get Out oder Master. Sie wollten aber nicht viel Arbeit investieren, um aus allem eine in sich stimmige Geschichte zu machen. Natürlich müssen Horrorfilme nicht logisch sein, bei dem Genre ist das keine zwingende Bedingung. Ganz so genügsam wie hier muss es dann aber auch nicht sein, da sind viele Stellen, die einfach nicht genügend durchdacht wurden und zu einer willkürlichen Aneinanderreihung von Szenen führt.

Das ließe sich noch irgendwie entschuldigen, wenn denn die Szenen für sich genommen spannend sind. Sind sie aber nicht. Über weite Strecken passiert eigentlich gar nicht, erst gegen Ende tut sich tatsächlich mal was. Das ist zu spät und zu wenig für einen Film, der insgesamt viel zu lang geworden sind. Knapp 110 Minuten hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Erschwerend kommt hinzu, dass in den Szenen, wenn dann doch mal etwas geschieht, fast nichts zu sehen ist. Trinket Box – Wenn das Böse erwacht ist einer dieser Filme, bei denen offensichtlich dem Irrglauben nachgegangen wurde, dass ein Bild nur möglichst dunkel sein muss, um Spannung zu erzeugen. Stattdessen gibt es hier eine Mischung aus Irritation und Langeweile, während man vergeblich darauf wartet, in diesem konzeptionellen Nichts etwas zu erkennen.

Credits

OT: „Trinket Box“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Patrycja Kepa, Acoryé White
Drehbuch: Patrycja Kepa, Acoryé White
Musik: Aleksandar Cupara
Kamera: Shaman Harsha
Besetzung: Augie Duke, Acoryé White, Sandra Ellis Lafferty

Bilder

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Trinket Box – Wenn das Böse erwacht
fazit
„Trinket Box – Wenn das Böse erwacht“ ist einer dieser Horrorfilme, die eine wichtige Geschichte erzählen wollen, wenn Okkultes mit dem Thema Rassismus verbunden wird. Die Absicht war gut, das Ergebnis ist es nicht. So fehlt ein überzeugendes Konzept, vieles funktioniert nicht wirklich. Ärgerlich sind zudem die eigentlichen Horrorszenen, da sie nicht nur selten sind, sondern auch so dunkel, dass man nichts sieht.
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