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© ARD Degeto/Mariella Koch

Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten

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„Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten“ // Deutschland-Start: 4. April 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der deutsche Europol-Kommissar Leander Lost (Jan Krauter) und Graciana Rosado (Eva Meckbach) und Carlos (Daniel Christensen), die für die portugiesische Polizei in Fuseta arbeiten, haben einen schwierigen Fall zu lösen. Kollegin Teresa Fiadeiro (Carlota Crespo) ist spurlos verschwunden. Bei ihren Ermittlungen nehmen sie den Nachbarn Pedro Lino (Lourenço Henriques) genauer unter die Lupe. Doch die Geschichte ist deutlich komplexer, wie sie bald herausfinden. Denn da sind noch einige Leute mehr involviert, darunter die Journalistin Flores Yola (Nuna) und ein paar sehr mächtige Menschen, die im Hintergrund die Strippen ziehen. Plötzlich müssen die drei und Miguel Duarte (Anton Weil) noch deutlich mehr Leute retten, während die Uhr unerbittlich tickt …

Ein typischer Krimi mit einem untypischen Helden

Rund anderthalb Jahre ist es inzwischen her, dass Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Damals lag der Verdacht nahe, dass es sich dabei um eine typische ARD-Produktion handelt, wie sie am Donnerstagabend bevorzugt zu sehen sind. Bei Filmen wie zuletzt Kommissar Dupin: Bretonischer Ruhm oder Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache geht es darum, die heimischen Schauspieler und Schauspielerinnen ins Ausland zu schicken, wo dann eine klassische Mördersuche auf idyllische Landschaften mit Urlaubsflair treffen. Zum Teil stimmt das auch bei der Portugal-Ausgabe, fürs Auge wurde wieder sehr viel geboten. Durch den autistischen Protagonisten wurde aber zumindest versucht, sich von diesen vielen anderen Reisekrimis zu unterscheiden.

Das gilt auch für den zweiten Teil Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten, der erneut auf der gleichnamigen Romanreihe von Holger Karsten Schmidt aka Gil Ribeiro basiert. Der Autor, der auch das Drehbuch verfasst hat, präsentiert uns einen Kommissar mit ganz besonderen Fähigkeiten wie einem fotografischen Gedächtnis, der gleichzeitig aber auch seine Eigenheiten hat. Mit Ironie kann er nicht, mit Menschen allgemein hat er seine Schwierigkeiten. Das war schon im ersten Teil wenig geglückt, wenn da nur die üblichen Klischees ausgepackt werden. Bei der Fortsetzung nervt es endgültig, wenn dauernd auf Teufel komm raus irgendwelche Konflikte oder komische Situationen eingebaut werden, ohne dass daraus eine Komödie werden soll. Grundsätzlich ist es zwar zu begrüßen, wenn das Thema Neurodiversität aufgegriffen wird. Wenn dann aber nur eine Karikatur herausspringt, tut man niemandem einen Gefallen.

Auch als Krimi schwach

Aber auch als Krimi ist das hier wenig interessant. Der Auftakt war bereits mäßig spannend gewesen: Anstatt den gesteigerten Umfang, den ein Zweiteiler bietet, für eine komplexere Geschichte zu nutzen, wurde das einfach nur in die Länge gezogen. Bei Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten wird das etwas abgemildert, indem es neben den Ermittlungen noch den Parallelstrang um die entführten Rhona (Carolina Nhcocane) und Imani (Luana Viegas) geht. Dabei passiert zumindest etwas. Tatsächlich gibt es da noch die spannendsten Szenen des Films. Im Gegenzug weiß man aber immer, was geschieht. Wer sich den Krimi anschaut, um vielleicht ein bisschen rätseln zu können, geht leer aus.

Dafür wird mit einem ausgiebigen Verschwörungsteil gearbeitet. Dabei wird es dann so lächerlich, dass schon die Vermutung aufkommt, es handele sich insgesamt um eine Krimikomödie, die sich über alles Mögliche lustig macht. Zwar ist es löblich, wenn sich Schmidt mit der Kolonialzeit Portugals in Angola auseinandersetzt, auch wenn es etwas eigenartig ist, wenn ein deutscher Autor da mit dem Finger auf ein anderes Land zeigt. Anstatt sich aber wirklich mit dem Thema zu beschäftigen, gibt es in Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten nur reißerischen Blödsinn. Gab es beim letzten Mal noch die Hoffnung, dass der Inhalt bei einer etwaigen Fortsetzung verbessert wird, ist das Gegenteil der Fall. Der ohnehin oft schwache Donnerstagabend-Programmplatz wird durch diesen Beitrag nicht unbedingt verbessert, da helfen auch die schönen Bilder nichts mehr.

Credits

OT: „Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Felix Herzogenrath
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Vorlage: Gil Ribeiro (Holger Karsten Schmidt)
Musik: Sven Rossenbach, Florian van Volxem
Kamera: Dominik Berg
Besetzung: Jan Krauter, Eva Meckbach, Daniel Christensen, Anton Weil, Bianca Nawrath, Filipa Areosa, Adriano Luz, Paulo Pinto, Gerson Sanca, Lourenço Henriques, Nuna, Carolina Nhcocane, Luana Viegas

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Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal: Spur der Schatten
fazit
Der erste Teil war schon nicht besonders gut, wenn schöne Bilder auf einen langweiligen Fall und eine Autisten-Karikatur trafen. „Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Porugal: Spur der Schatten“ unterbietet den Auftakt noch einmal deutlich, schwankt zwischen öde und ärgerlich, wenn der Blick auf die Kolonialzeit mit einem reißerischen Verschwörungsunsinn gepaart wird.
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