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© ARD Degeto/Karolina Grabowska

Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter

Der Masuren Krimi Blutgeld Verlorene Tochter
„Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter“ // Deutschland-Start: 7. März 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Die Freude war groß bei der 78-jährigen Agnieszka Witczak (Katharina Schumacher) und ihrer ein Jahr älteren Schwester Eleonor Seifert (Bozena Baranowska), als sie sich endlich kennenlernen. Als Kinder waren sie während des Zweiten Weltkriegs getrennt worden, wuchsen getrennt voneinander auf: die eine bei den Eltern in Deutschland, die andere bei Adoptiveltern in Polen. Gesehen hatten sie sich seither nicht mehr. Das Wiedersehen der beiden gestaltet sich jedoch schwierig. Und es ist kurz: Am nächsten Tag wird Agnieszka erdrosselt aufgefunden. Kriminaltechnikerin Dr. Viktoria Wex (Claudia Eisinger), Dorfpolizist Leon Pawlak (Sebastian Hülk) und Kommissarin Zofia Kowalska (Karolina Lodyga) gehen der Sache nach und vermuten, dass jemand aus der Familie den Mord begangen haben muss …

Ein mörderisches Wiedersehen

Und weiter geht es mit Der Masuren-Krimi. Letzte Woche wurde bereits Blutgeld ausgestrahlt, bei dem es um organisierte Kriminalität ging und einen über Bord gegangenen Mann. Nun gibt es bereits Nachschub bei der ARD-Krimireihe, die seit 2021 am Donnerstagabend zu sehen ist. Mit Die verlorene Tochter steht der inzwischen sechste Film der deutschen Produktion an, die wie so viele andere Donnerstagabend-Krimis im Ersten so tut, als sei sie aus dem Ausland. Die Vorfreude hielt sich dabei eher etwas in Grenzen. Schließlich waren die vorherigen Teile bestenfalls mittelprächtig, einige waren nicht einmal das. Und auch hier hält sich die Begeisterung in Grenzen, wenn mal wieder das Drehbuch einiges zu wünschen übrig lässt.

Der Anfang ist dabei noch vergleichsweise vielversprechend. Nachdem die vorherigen Teile immer ein wenig überzogen waren und in der Provinz ganz große Geschichten auspacken wollten, gibt man sich hier etwas bescheidener. Zwei Schwestern, die im Krieg getrennt wurden, das ist schon sehr emotional. Und es passt leider auch gut in eine Zeit, in der immer wieder Familien durch die diversen Kriege auseinandergerissen werden. Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter gibt aber gar nicht wirklich die Zeit, um dieses Wiedersehen zu feiern und zu schauen, was es für die Schwestern bedeutet, dass sie ohne die andere aufwachsen mussten. Schließlich ist eine nach wenigen Minuten schon tot. Das ist einerseits verständlich, man braucht für Krimis nun einmal einen Mord, der aufgeklärt werden muss. Andererseits ist es schade, weil das Thema damit schon im Keim erstickt wird.

Viel Drama, wenig Spannung

Das bedeutet nicht, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen auf Familiendrama verzichten müssen. Drehbuchautorin Nadine Schweigardt (Freund oder Feind) hat da ganz viel reingepackt. Zu viel sogar. Anstatt sich auf das reguläre Szenario zu verlassen, werden dann auf einmal noch irgendwelche Geheimnisse aufgedeckt und alles größer gemacht, als es nötig gewesen wäre. Irritierend ist auch die Figur von Marika Witczak (Cindy Klink), die Enkelin der Toten. Eine gehörlose App-Entwicklerin, deren Handschuh Gebärdensprache akustisch umsetzt? Das passt mal wieder gar nicht in das provinzielle Setting, mit dem Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter eigentlich punkten will. Wie schon zuvor kann man sich hier nicht entscheiden, was man eigentlich will.

Und noch etwas taucht wieder auf: Man wird einfach nicht müde, die Sache mit Viktorias totem Mann einzubauen. Grundsätzlich ist es zwar nicht verkehrt, wenn eine längere Geschichte ersonnen wird, die sich über mehrere Folgen erstreckt und parallel zum einzelnen Fall erzählt wird. Allerdings sollte man dabei auch schon das Gefühl haben, dass sich diese Parallelhandlung weiterentwickelt. Hier ist das dann doch eher Füllmaterial. Und leider kein besonders interessantes: Als Krimi ist Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter mal wieder eher mau, die große Spannung kommt hier nie auf. Auch die Auflösung darf einen kalt lassen. Ärgern muss man sich darüber nicht, da gab es auf dem Sendeplatz schon Schlimmeres. Aber es fehlt ein überzeugendes Argument, warum man sich das hier anschauen sollte.

Credits

OT: „Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Frauke Thielecke
Drehbuch: Nadine Schweigardt
Musik: Mark Pinhasov, Christopher Colaço, Philipp Schaeper
Kamera: Christoph Chassée
Besetzung: Claudia Eisinger, Sebastian Hülk, Karolina Lodyga, Cindy Klink, Katharina Schumacher, Marie Burchard, Pawel Izdebski, Luis Vorbach, Wieslaw Zanowicz, Natalia Bobyleva, Matilda Jork

Bilder

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Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter
fazit
„Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter“ beginnt emotional, wenn sich zwei Schwestern, die als Kinder getrennt wurden, als alte Frauen wiedersehen. Der Rest des Krimis darf einen aber kalt lassen. Teile sind übertrieben, der Rest langweilig, es fehlt an einem guten Grund einzuschalten.
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