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Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht

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„Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht“ // Deutschland-Start: 14. Dezember 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Katta Strüwer (Elena Uhlig), Bernbeck (Bernd Hölscher), Sven-Erik Dröse (Lukas Zumbrock) und Lisa Cunnigham (Cynthia Micas) bilden zusammen ein Team des Zolls und haben dem internationalen Drogenhandel den Kampf angesagt. Zu tun gibt es genug, der Containerterminal von Bremerhaven ist zu einem beliebten Spielfeld der Drogen-Kriminalität geworden. Einfach ist der Kampf nicht, sie kommen kaum hinterher. Dabei kreuzen sich die Wege des Quartetts mit denen des illegal in Deutschland lebenden Moldawiers Dmitri (Bogdan Iancu) und des Spediteurs Sören Bargbrecht (Steve Windolf), die jeweils in kriminelle Machenschaften hineingezogen wurden. Doch es geht den vieren um die verantwortlichen Hintermänner, die im Geheimen die Strippen ziehen …

Verbrecherjagd im Norden Deutschlands

Strategiewechsel bei der ARD? Eigentlich nimmt man den Donnerstagabend ja gern, um ein bisschen Urlaub im Ausland zu machen und inmitten der beständigen Krimiflut eigene Bilder anbieten zu können. Von wenigen Ausnahmen wie Nord bei Nordwest einmal abgesehen gibt es dann idyllische Aufnahmen aus ganz Europa. Zuletzt war zweimal Der Barcelona-Krimi an der Reihe: In Totgeschwiegen und Absturz wurde die Aufklärung brutaler Morde mit Postkartenmotiven der spanischen Großstadt verbunden. Größer könnte der Kontrast nicht sein, wenn wir im Anschluss in Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht in den Norden Deutschlands reisen, um dort Jagd auf Drogenhändler zu machen. Ob das beim Publikum ankommt, bleibt abzuwarten. So wurde hier im Gegensatz zu den meisten Donnerstagskrimis nur ein Film produziert. Der Rest wird sich zeigen.

Dass wir hier in der Heimat bleiben, ist dabei nicht zwangsläufig ein Manko. Der Schauplatz des Containerterminals ist eine reizvolle Alternative zu den Stränden und Küsten, die wir bei den anderen Reihen zu sehen bekommen. Die anonymen Kolosse, die oft auch wie ein Labyrinth wirken, machen schon etwas her. Der traditionellen Hafenarbeit wird zudem eine Spur Hightech hinzugegeben, wenn die Container dank neuester Technik vollautomatisch hin und her transportiert werden. Und für den Fall, dass das nicht reicht, kommt in Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht auch noch eine Drohne zum Einsatz, die dann durch die Gänge flitzen darf. Für die Geschichte ist das nur bedingt relevant, das ist wohl doch in erster Linie der Bilder wegen drin.

Hauptsache viel

Allgemein wurde viel Wert auf die Optik gelegt. Das Ergebnis überzeugt aber nur zum Teil. Wie hier an manchen Stellen ganz extrem mit Blautönen gearbeitet wird, ist schon ein bisschen sehr plump. Aber Subtilität ist ohnehin nicht angesagt. Ob es die aufdringliche Musik ist oder das sehr zur Schau getragene Drama – natürlich haben die Figuren wieder alle irgendwelche Probleme –, bei Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht will man schon besonders dick auftragen. Das könnte durchaus aufgehen, im deutschen Fernsehen findet man nicht ohne Grund andauernd Holzhammer-Inszenierungen und plakative Inhalte. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen immer ganz genau wissen, was sie zu fühlen und denken haben. Eigenleistung ist nicht vorgesehen.

Ärgerlich ist es trotzdem. Das ließe sich leichter verschmerzen, wenn denn die Geschichte interessant wäre. Aber in der Hinsicht ist das bestenfalls durchwachsen. So ist es zwar bemerkenswert, dass hier auf den Rätselfaktor der meisten Donnerstagkrimis verzichtet wird. Tatsächlich ist das sogar eher ein Thriller als ein Krimi, wenn die Jagd auf die Verbrecher im Vordergrund steht. Mehr als ein braves Abarbeiten von Standardsituationen ist das aber nicht. Das wird sicherlich Fans finden, die Mischung aus anspruchslosem Inhalt und der effekthascherischen Inszenierung erfüllt ihren Zweck. Doch auch wenn sich Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht in mehrfacher Hinsicht wohltuend von der Konkurrenz auf diesem Sendeplatz abhebt, eine tatsächliche Bereicherung stellt das nicht dar.

Credits

OT: „Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Nicolai Rohde
Drehbuch: Nils-Morten Osburg, Rainer Butt
Musik: Johannes Kobilke, Philipp Kobilke
Kamera: Hannes Hubach
Besetzung: Elena Uhlig, Cynthia Micas, Bernd Hölscher, Lukas Zumbrock, Bogdan Iancu, Steve Windolf, Xenia Tiling, Andrei Viorel Tacu, Gerdy Zint, Peter Sikorski

Bilder

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Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht
fazit
„Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht“ will frischen Wind in den Donnerstagabend bringen. Die Bilder vom Containerterminal machen auch durchaus etwas her. Die Mischung aus plakativer Inszenierung und wenig interessantem Inhalt macht aber nicht unbedingt Lust auf mehr.
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