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Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen

Der Usedom Krimi Friedhof der Welpen Geburt der Drachenfrau Schlepper
„Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen“ // Deutschland-Start: 9. November 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Karin Lossow (Katrin Sass) nur gemütlich mit ihrem Hund im Wald spazieren gehen, als sie über drei tote Welpen stolpert. Als sie die Polizei informieren will, winkt diese ab. Schließlich wird Jana Leppin vermisst, ein Gewaltverbrechen wird vermutet. Der Verdacht fällt auf den Eigenbrötler Ivo Klose (Moritz Führmann), der gerade erst aus dem Gefängnis gekommen ist, wo er wegen Totschlags mehrere Jahre war. Doch ausgerechnet Leppins Tochter Fabienne (Ada Philine Stappenbeck) gibt ihm ein Alibi. Kommissar Rainer Witt (Till Firit) geht ohnehin noch einer anderen Spur nach. So hat die Vermisste bei einem Pflegedienst gearbeitet. Könnte ihre Arbeit mit der Geschichte zusammenhängen?

Drei neue Fälle für Fans

Schichtwechsel am Donnerstagabend im Ersten. Nachdem die letzten beiden Wochen Der Zürich-Krimi um die Gunst des Publikums buhlte, zuerst mit Borchert und der Mord ohne Sühne, danach mit Borchert und die Spur der Diamanten, kommt nun ein weiterer Dauerbrenner des Fernsehkrimis an die Reihe. Seit 2014 wird die Reihe Der Usedom-Krimi ausgestrahlt, jedes Jahr kommen mehrere neue Teile hinzu. Inzwischen hat man sich auf den Veröffentlichungsrhythmus geeinigt, dass jährlich im Herbst drei weitere Filme gezeigt werden. So auch 2023. Los geht es mit Friedhof der Welpen, bevor es die Woche drauf mit Geburt der Drachenfrau weitergeht und wieder eine Woche später Schlepper ansteht. Fans der ARD-Krimireihe werden also zumindest quantitativ gut versorgt.

Qualitativ ist das hingegen weniger zufriedenstellend. Zumindest der Auftakt, Film Nummer 20 der Reihe, ist letztendlich enttäuschend. Dabei fängt das alles recht vielversprechend an. So sehen wir zu Beginn, wie eine junge Frau von einem Mann gejagt wird, bis sie in eine Falle tappt. Das stellt sich zwar kurze Zeit später als reine Übung für den Weltuntergang heraus, die vermeintliche Lebensgefahr bestand gar nicht. Spannend ist die Szene aber durchaus. Auch im Anschluss darf man bei Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen neugierig sein, wenn mehrere Handlungsstränge parallel erzählt werden. Da geht es um die titelgebenden Welpen, die vermisste Frau, die Sache mit den Vorbereitungen, private Konflikte bei Karin. Und dann wäre da noch Lara Scherer (Lilly Charlotte Dreesen), die seit einem Vorfall in ihrer Kindheit entstellt ist und darunter zu leiden hat.

Völlig überfrachtet

Das sind so viele Themen, dass man irgendwann gar nicht mehr weiß, worum es in dem Film eigentlich gehen soll. Grundsätzlich ist es zwar nicht verkehrt, wenn ein Krimi mal etwas komplexer ist und mehr zu bieten hat als „nur“ die Suche nach einem Mörder bzw. einer Mörderin. Allerdings verrennt sich Drehbuchautor Michael Vershinin (Stubbe: Tod auf der Insel) dabei schon ziemlich, wenn irgendwann so viel angesprochen wird, dass der Fall aus dem Blick gerät. Da wird dann zwar versucht, einzelne Stränge miteinander zu verknüpfen. Das macht es aber nur noch schwieriger, da es dann schon sehr konstruiert wird. Dass beispielsweise ausgerechnet Laras Verletzung auf den Hund von Klose zurückzuführen ist, strapaziert schon arg die Glaubwürdigkeit.

Das Ende überzeugt auch nicht so wirklich. Es kommt zwar zu einer Auflösung, wie man das bei einem Krimi erwarten darf. Aber man hat nicht das Gefühl, dass diese tatsächlich wichtig ist. Dass es hier ein Gesamtkonzept für alles gab, anstatt wahllos alles Mögliche zusammen in einen Film stopfen zu wollen. Vielmehr wirkt das so, als habe man aus reiner Pflichterfüllung noch ein Ende geschrieben, egal wie. Das ist schade, weil Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen ein gutes Ensemble hat. Dazu gibt es gewohnt stimmungsvolle Aufnahmen von der Ostsee. Das bringt nur nichts, wenn der eigentliche Inhalt wenig überzeugt. Wie so oft hapert es auch dieses Mal am Donnerstagabend bei der Geschichte.

Credits

OT: „Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Grzegorz Muskala
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: Colin Towns
Kamera: Michal Grabowski
Besetzung: Katrin Sass, Rikke Lyllof, Till Firit, Jörg Schüttauf, Lilly Charlotte Dreesen, Ada Philine Stappenbeck, Moritz Führmann, Rainer Sellien, Jana Julia Roth, Milena Dreißig

Bilder

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Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen
fazit
„Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen“ fängt vielversprechend an und macht mit verschiedenen Handlungssträngen neugierig. Letzten Endes gelingt es aber nicht, diese diversen Themen wirklich sinnvoll zusammenführen. Auch die Auflösung enttäuscht, weil sie völlig willkürlich ist.
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