Santa Clause 1994 Eine schöne Bescherung
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Santa Clause – Eine schöne Bescherung

Santa Clause 1994 Eine schöne Bescherung
Santa Clause – Eine schöne Bescherung“ // Deutschland-Start: 2. November 1995 (Kino) // 21. November 2002 (DVD)

Inhalt/Kritik

Scott Calvin (Tim Allen) arbeitet in der Marketingabteilung eines Spielzeugherstellers. Er ist sehr erfolgreich in seinem Job, privat sieht es jedoch leider anders aus: Seine Ex-Frau Laura (Wendy Crewson) ist mit dem Psychiater Neil (Judge Reinhold) liiert, der Scotts Sohn Charlie (Eric Lloyd) die Existenz des Weihnachtsmannes ausgeredet hat. An Heiligabend wird Charlie jedoch wieder in Scotts Obhut gebracht. Als Charlie bereits im Bett liegt, hört er ein Geräusch auf dem Dach – Scott, der daraufhin draußen nachsieht, erspäht einen Mann im Weihnachtsmannkostüm auf dem Dach, der auf dem Schnee ausrutscht, hinunterfällt und reglos auf dem Boden liegen bleibt. Eine Visitenkarte, die Scott anstelle eines Ausweises findet, weist den Unbekannten als „Santa Clause, Nordpol“ aus. Auf ihrer Rückseite findet sich der Hinweis, sein Kostüm anzuziehen, falls ihm etwas passieren sollte, und dass die Rentiere schon wüssten, was zu tun sei. Scott und Charlie landen schlussendlich mit dem Kostüm im Rentierschlitten auf dem Dach. Was Scott allerdings nicht ahnt, ist dass er damit unwissentlich einen Pakt eingegangen ist. Spätestens, als er sich am Nordpol wiederfindet, wird ihm jedoch allmählich klar: Er ist nun der neue Weihnachtsmann …

Ein verlorener Witz

Der deutsche Titel Santa Clause – Eine schöne Bescherung will nicht so richtig funktionieren. Das Wortspiel im Original, The Santa Clause, lässt sich aber auch kaum ins Deutsche übertragen. Claus und Clause werden gleich ausgesprochen, im Deutschen müsste es da Santa-Klausel heißen, was sich zwar irgendwie auch wie Santa Klaus anhört, aber leider eben auch nicht richtig funktioniert. Die deutsche Synchronisation hat das Dilemma in der entsprechenden Szene im eigentlichen Film da schon deutlich besser gelöst, indem eine sehr freie Übersetzung verwendet wurde. Das Wortspiel geht dabei zwar ebenfalls verloren, ein kohärenter Dialogfluss wird dafür jedoch gewährleistet. Solche Tricks lassen sich aber auch nur beim gesprochenen Wort in einem Gespräch anwenden. In Titelform hätte das Ganze so nicht gelöst werden können. Am besten wäre gänzlich auf das zusätzliche „e“ verzichtet worden.

Generell gehen bei der deutschen Synchronisation einige unübertragbare Wortspiele verloren, trotzdem wird immer das Beste aus der Situation gemacht. Beim Plot selbst sollte dabei nichts zu Anspruchsvolles erwartet werden. Die Handlung bewegt sich in ziemlich vorhersehbaren Bahnen, Santa Clause – Eine schöne Bescherung hat aber auch gar keine Ambitionen, der nächste Citizen Kane zu sein. Zu genau sollte daher vielleicht nicht über einige Elemente nachgedacht werden. Im Filmuniversum ist Santa ja eindeutig real, auch wenn das niemand weiß, zumindest die meisten Erwachsenen nicht. Da wir Scott als Santa dabei zuschauen, wie er Geschenke unter die Weihnachtsbäume in verschiedenen Haushalten legt, drängt sich doch die Frage auf, wieso sich anscheinend noch nie ein Elternteil darüber gewundert hat, wo diese unerwarteten Gaben denn plötzlich herkamen. Überhaupt bleibt vieles unklar. Als Scott das erste Mal am Nordpol ist, nehmen die dort arbeitenden Elfen seine Anwesenheit zwar zur Kenntnis, seine Ankunft scheint aber kein besonderes Ereignis in ihrem Alltag darzustellen.

Mehr träumen, weniger fragen

Das wiederum wirft folgende Fragen auf: Wer war der vorherige Santa? Der „originale“? Dann wäre doch wenigstens irgendeine Art Betrübnis bei seinen Angestellten zu erwarten. Oder sind seit es den ersten gab die jeweiligen Santas in so kurzen Intervallen gestorben, dass das Ableben ihres Vorgesetzten für die Bewohner des Nordpols im Prinzip einfach nur ein weiterer Dienstag ist? Und was war das überhaupt für ein komischer Unfall von Scotts Vorgänger? Welcher Weihnachtsmann fällt denn vom Dach? Und selbst wenn, inwieweit soll das zum Tod führen? Vor allem winkt er ja noch so, nachdem Scott unwissentlich die Rolle übernimmt. Hat er einfach nur einen Ausweg aus dem unliebsamen Job gesucht?

Santa Clause – Eine schöne Bescherung hält sich natürlich nicht damit auf, diese Fragen zu beantworten oder auch nur zu stellen. Der Film hat ganz andere Prioritäten und möchte einfach nur solide Unterhaltung zur Weihnachtszeit liefern. Das gelingt ihm nicht nur dank der passend ausgewählten musikalischen Untermalung. Generell bietet der Streifen die Möglichkeit, gemeinsam als Familie vor dem Bildschirm zu träumen und ein bisschen an die Weihnachtsmagie zu glauben.

Credits

OT: „The Santa Clause“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: John Pasquin
Drehbuch: Leo Benvenuti, Steve Rudnick
Musik: Michael Convertino
Kamera: Walt Lloyd
Besetzung: Tim Allen, Eric Lloyd, Judge Reinhold, Wendy Crewson, David Krumholtz, Larry Brandenburg, Paige Tamada, Peter Boyle, Judith Scott, Jayne Eastwood, Joyce Guy

Trailer

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Santa Clause – Eine schöne Bescherung
Fazit
"Santa Clause - Eine schöne Bescherung" hat vielleicht nicht das kreativste Drehbuch zu bieten, eignet sich aber doch gut dafür, an einem kalten Winterabend im Kreise der Familie gesichtet zu werden.
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