House of Darkness Film Horror DVD kaufen
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House of Darkness

House of Darkness Film Horror DVD kaufen
„House of Darkness“ // Deutschland-Start: 27. Juli 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Hap (Justin Long) in einer Bar die attraktive Mina (Kate Bosworth) anspricht, ist die Vorfreude groß. Sie genießen ein paar Drinks, unterhalten sich angeregt – da muss doch noch mehr gehen. Als er die Fremde nach Hause fahren darf, sieht er sich bereits am Ziel angekommen. Bis er sieht, dass sie in einem abgelegenen Landhaus lebt, größer als alles, was er je gesehen hat. Ein wenig eingeschüchtert folgt Hap ihr dennoch hinein, in der Hoffnung, dass es schon bald zur Sache gehen wird. Stattdessen löchert ihn Mina mit Fragen, verwickelt ihn in ein langes Gespräch. Und gerade, als es endlich loszugehen scheint, taucht ihre Schwester Lucy (Gia Crovatin) auf und bringt den hoffnungsvollen Hap endgültig aus dem Konzept …

Ein Horrorfilm, der keiner ist

Das Horrorgenre ist gleichzeitig ein sehr dankbares und ein sehr undankbares. Dankbar, weil sich mit einem nur geringen Budget richtig viel Geld verdienen lässt und sich selbst für völlig austauschbare Copy-and-Paste-Werke ein Publikum findet. Insidious: The Red Door zeigt beispielsweise gerade, wie lukrativ solche Filme noch immer sind. Undankbar ist Horror aber auch, da nun einmal gewisse Erwartungen daran geknüpft sind. Und wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, fallen die Reaktionen oft sehr heftig auf. Das betrifft gerade solche Filme, bei denen Horrormotive nur ein Mittel zum Zweck sind und eigentlich ganz andere Geschichten erzählt werden. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist House of Darkness, das durchschnittliche bis solide Kritiken erhalten hat, von den Zuschauern und Zuschauerinnen aber zum Großteil abgelehnt wird.

Das ist durchaus verständlich, da der Film anders ist, als man im Vorfeld denken würde. Wenn beispielsweise von einer Horrorkomödie gesprochen, darf man sich schon fragen: Haben diejenigen dasselbe gesehen? Und selbst das mit dem Horror ist so eine Sache. Die Elemente des Genres sind zweifelsfrei vorhanden. Da ist das Setting des abgelegenen und düsteren Landhauses, bei dem man schon von außen weiß, dass da etwas Böses vor sich geht. House of Darkness nimmt zudem beim Einstieg klaren Bezug auf die alten Schauerwerke der legendären Hammer Studios. Und dann sind da natürlich noch die Namen. Hapgood, Mina und Lucy sind alles Namen, die aus Bram Stokers Dracula entnommen worden sind, auch wenn sie hier in einem komplett anderen Kontext auftauchen. Dennoch, wer mit der Vorlage vertraut ist, wird schon früh ahnen, dass der Protagonist in eine Vampirhöhle gestolpert ist.

Dialoglastiges Spiel mit den Geschlechtern

Nur hat Regisseur und Drehbuchautor Neil LaBute (Out of the Blue – Gefährliche Lust, Lakeview Terrace) kein Interesse daran, aus diesem Stoff einen klassischen Vampirfilm zu machen. Anstatt die Blutsaugerinnen bei ihrem blutigen Treiben zu zeigen, besteht House of Darkness überwiegend aus Dialogen. Es geht auch weniger um die Kreaturen der Nacht als vielmehr ganz irdische Themen, wenn Geschlechterverhältnisse verhandelt werden. So ist Hap auf eine leichte Beute aus, verkauft sich als netten Typen und sieht doch in Mina nur eine austauschbare Trophäe – wie er in einem Gespräch mit einem Kumpel klarmacht. Dass er erst deutlich später nach ihrem Namen fragt, zeigt bereits, wo seine Prioritäten liegen. Dabei ahnt er nicht, dass er selbst zum Opfer werden könnte und das Raubtier mit ihm spielt.

Sehenswert ist der Film daher nicht für die spärlichen Genremomente. Wer diese erhofft, wird sich bei dem dialoglastigen Kammerspiel langweilen. Umso mehr, da es nicht einmal nennenswerte Schauplatzwechsel gibt, fast der komplette Film spielt in einem einzigen Raum. House of Darkness gleicht da mehr einem Theaterstück als einem Film. Und doch ist dieser deutlich interessanter, als es die zahlreichen Verrisse einen glauben machen. Gerade die sich langsam verändernde Dynamik und die Auseinandersetzung mit Geschlechterbildern sind einen Blick wert. So redet sich der einfach gestrickte Liebeshungrige um Kopf und Kragen, übersieht die allgegenwärtigen Hinweise, weil sie nicht in seine Weltsicht passen. Hinzu kommt die Darstellung von Justin Long, der nach Barbarian nun schon zum zweiten Mal in kurzer Folge in einem Horrorfilm einen Mann spielt, der ein problematisches Verhältnis zu Frauen hat und dafür einen hohen Preis bezahlen muss. Für Horrorfans ist das dann zwar zu wenig und zu eintönig, für sich genommen ist die Geschichte um einen verpatzten One-Night-Stand aber ein durchaus solides Werk.

Credits

OT: „House of Darkness“
Land:  USA
Jahr: 2022
Regie: Neil LaBute
Drehbuch: Neil LaBute
Musik: Adam Bosage
Kamera: Daniel Katz
Besetzung: Justin Long, Kate Bosworth, Gia Crovatin, Lucy Walters

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House of Darkness
fazit
Für Horrorfans ist „House of Darkness“ nur bedingt interessant. Obwohl es viele Elemente aus dem Genre gibt, dazu eine Reihe von Anspielungen, steht nicht der Schrecken im Vordergrund. Stattdessen dreht sich das dialoglastige Kammerspiel um einen einfach gestrickten Mann und sein One-Night-Stand in einem abgelegenen, düsteren Landhaus vor allem um Geschlechterbilder und setzt auf eine sich wandelnde Dynamik.
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