Out of the Blue – Gefährliche Lust
© Plaion Pictures

Out of the Blue – Gefährliche Lust

„Out of the Blue – Gefährliche Lust“ // Deutschland-Start: 23. März 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Dem auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassenen Connor (Ray Nicholson) bietet sich die Chance, noch einmal etwas Neues in seinem Leben anzufangen. Leicht ist das jedoch nicht. So begegnen ihm die Leute in der kleinen Küstenstadt mit Misstrauen, vor allem die Polizei hat ihn sofort im Visier. Zwar steht ihm dabei sein Bewährungshelfer Jock (Hank Azaria) zur Seite, doch auch der lässt ihn spüren, dass er keine besonders hohe Meinung von ihm hat. Erst als er eines Tages die ältere Marilyn (Diane Kruger) am Strand begegnet, scheint sich sein Glück zum Besseren zu wenden. Auf Anhieb funkt es zwischen den beiden, bald schon treffen sie sich immer wieder, um Zeit miteinander zu verbringen. Die Sache hat nur einen Haken: Marilyn ist verheiratet und leidet zudem unter ihrem gewalttätigen Mann …

Affäre böse!

Wenn in Filmen die Figuren eine Affäre beginnen, dann wird das zumindest in Hollywood oft hart bestraft. Während beispielsweise die beiden französischen Produktionen An einem schönen Morgen und Tagebuch einer Pariser Affäre ganz wertneutral von einem Ehebruch erzählten und sich dafür interessierten, was dies mit den Figuren macht, wird in US-amerikanischen Werken gern der Aspekt des Verbotenen betont. So auch bei Out of the Blue – Gefährliche Lust. Da braucht es nicht einmal den etwas reißerischen Untertitel, der für die hiesige Veröffentlichung hinzugefügt wurde. Das Publikum ahnt auch ohne den wenig subtilen Hinweis sowie das dazugehörige aufreizende Artwork, in welche Richtung das hier geht.

Das ist dann auch das eine Problem des Films: Er ist von Anfang bis zum Ende völlig generisch. Regisseur und Drehbuchautor Neil LaBute (Lakeview Terrace) hatte gar nicht die Ambition, eine neue Geschichte zu erzählen, sondern bedient sich kräftig an Vorbildern aus dem Genre. Er spart auch nicht an Verweisen, wenn im Hintergrund beispielsweise irgendwelche Klassiker laufen. Das ist nicht automatisch verkehrt. Es gibt nicht gerade wenige Filme, die massiv auf die Reize alter Hits setzen. Das findet sich nicht nur innerhalb von Franchises, die an allen Ecken und Enden Fanservice einbauen. Auch außerhalb finden sich immer wieder Filme und Serien, die sehr an das Nostalgiebedürfnis appellieren. Wenn Out of the Blue – Gefährliche Lust in mehrfacher Hinsicht altmodisch wirkt, man das Gefühl hat, es hier mit einer Produktion aus den 80ern oder 90ern zu tun zu haben, ist das also legitim.

Langweilig und schwachsinnig

Nur wird das hier sehr langweilig. Es ist schon schlimm genug, dass man das Gefühl hat, dass da jemand einfach auf Autopilot geschaltet hat und wirklich keine Überraschungen auf einen warten. Selbst eine spätere Wendung hinterlässt da kaum noch Eindruck. LaBute verpasst es zudem, überhaupt irgendetwas geschehen zu lassen. So dauert es ewig, bis der Film mal etwas bietet, das die Einteilung ins Thrillergenre rechtfertigen würde. Eine Zeit lang versucht Out of the Blue – Gefährliche Lust das zu überdecken, indem Connor und Marilyn einfach viel Sex haben. Tatsächlich erotisch sind diese Szenen aber auch nicht, haben mehr von einer Pflichterfüllung. Und natürlich soll dabei ebenfalls der Eindruck des Verbotenen erweckt werden, wenn so mancher Quickie an einem öffentlichen Platz geschieht. Schließlich darf niemand etwas von der Affäre wissen, also vollziehen wir sie an Orten, wo man ständig erwischt werden kann.

Das ist nicht der einzige Punkt, der in dem Film keinen Sinn ergibt. So wird im weiteren Verlauf die Geschichte als ausgeklügelter Plan verkauft. Nur ist dieser völlig schwachsinnig und verlässt sich darauf, dass genau dieses eine Zufallsergebnis herauskommt. Auch an anderen Stellen hat das Drehbuch größere Mängel. Beispielsweise ist die Figur des Bewährungshelfers, die zu Beginn groß in Szene gesetzt wird, für den Film völlig überflüssig. Insgesamt hätte man den Aspekt der Vorstrafe auch mehr oder weniger streichen können, ohne dass dies eine nennenswerte Auswirkung auf die Handlung gehabt hätte. Vielleicht hatte LaBute keine Idee, wie er sonst auf Spielfilmlänge kommen könnte. Immerhin: Die Figuren sind in diesen überflüssigen Stellen so nervig, dass man überhaupt eine Reaktion dabei zeigen darf. Ansonsten ist Out of the Blue – Gefährliche Lust in erster Linie schrecklich langweilig und Zeitverschwendung.

Credits

OT: „Out of the Blue“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Neil LaBute
Drehbuch: Neil LaBute
Musik: Adam Bosarge
Kamera: Walt Lloyd
Besetzung: Diane Kruger, Ray Nicholson, Hank Azaria, Chase Sui Wonders, Gia Crovatin

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Out of the Blue – Gefährliche Lust
fazit
„Out of the Blue – Gefährliche Lust“ will ein prickelnder Erotikthriller sein, ist stattdessen aber furchtbar langweilig. Lange passiert in der Geschichte um die Affäre eines jungen vorbestraften Mannes und einer älteren Frau nichts. Und wenn dann doch mal etwas passiert, ist das entweder folgenlos oder völliger Schwachsinn.
Leserwertung7 Bewertungen
2.5
3
von 10