Hidden Strike Film Netflix Streamen online
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Hidden Strike

Hidden Strike Film Netflix Streamen online
„Hidden Strike“ // Deutschland-Start: 28. Juli 2023 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Dragon Lou (Jackie Chan) wird mit seinem Team in den Irak geschickt, um dort die Angestellten einer chinesischen Ölraffinerie zu evakuieren. Ihre Ankunft schien aber schon erwartet worden zu sein, auf dem Weg Richtung Bagdad werden sie mitten in der Wüste überfallen. Hinter dem Anschlag steckt Owen (Pilou Asbæk), der auch kurzerhand ein paar Chinesen als Geiseln genommen hat. Der im Irak stationierte US-Söldner Chris (John Cena) hat ebenfalls ein Hühnchen mit Owen zu rupfen. Als sich die Wege der beiden ausgebildeten Killer kreuzen, sieht es zunächst nicht so aus, als würden auch beide danach in der Lage sein, ihren Weg fortzusetzen. Doch als sie erkennen, dass sie in Owen einen gemeinsamen Feind haben, ändert sich die Sache …

Der Action-Meister will es noch einmal wissen

Es gibt viele Dinge im Leben, für die es sich dankbar zu sein lohnt. Im Jahre 2023 einen neuen Film mit Jackie Chan anschauen zu können, mag auf dieser Liste vielleicht nicht sonderlich weit oben zu finden sein, aber ein kleines Wunder ist es dennoch. Zunächst einmal ist es überhaupt erstaunlich, dass der Mann noch lebt, geschweige denn immer noch Filme macht. Von tatsächlichen Stuntleuten abgesehen, hat wohl niemand seinen Körper hemmungsloser für die Filmkunst geopfert. Selbst wenn wir uns nur auf die schlimmsten und brutalsten Verletzungen beschränken würden, die er sich im Laufe der Zeit während der verschiedenen Dreharbeiten zugezogen hat, wären wir mit der Aufzählung morgen noch beschäftigt. Dass wir den Film dann hierzulande auch noch so früh nach seinem Erscheinen sichten können, haben wir Netflix zu verdanken (ist ja nicht alles schlecht beim kalifornischen Medienunternehmen), während wir noch knapp vier Wochen auf den Heimkino-Release von Ride On warten müssen, der vier Monate vor Hidden Strike veröffentlicht wurde. Hidden Strike selbst wurde allerdings bereits 2018 gedreht, aufgrund verschiedener Umstände über die Jahre aber erst einmal weggeschlossen.

Nun ist eingangs bewusst von einem Film mit Jackie Chan gesprochen worden, statt von einem Jackie-Chan-Film. Diese Begriffe sind nicht einfach miteinander austauschbar, auch wenn diese Aussage wie linguistische Spitzfindigkeit wirken mag. Jackie-Chan-Filme wie Rumble in the Bronx oder Mr. Nice Guy weisen bestimmte Merkmale auf, welche einen Jackie-Chan-Film ausmachen (womit wir das gleiche zirkuläre Definitionsproblem wie etwa beim Begriff Genre haben). Filme mit Jackie Chan, zum Beispiel The Foreigner oder The Knight of Shadows, weichen von dieser Formel ab. Es wäre zum Beispiel undenkbar, dass Chan in einem Jackie-Chan-Film jemanden umbringt. Hidden Strike nun scheint eine Art Hybrid zu sein, denn der Film ist irgendwie zweigeteilt.

Nicht auf der Höhe der Zeit

Die Kombination von John Cena und Jackie Chan klingt auf dem Papier äußerst vielversprechend. Es hätte sich bei Hidden Strike somit um eine Art modernen Shang-High Noon handeln können. Allerdings werden die von ihnen gespielten Figuren nicht von vorneherein als Team zusammengestellt, das sich nur noch verbal zusammenraufen muss. Überhaupt dauert es fast vierzig Minuten, bis sie sich gegenüberstehen. Keine fünf Minuten später bekommen wir endlich die erste richtige Kampfszene. Ein Fight zwischen John Cena und Jackie Chan wäre vor fünfzehn, vielleicht noch vor zehn Jahren ein absolutes Highlight gewesen. Heute (2018) … eher weniger. Die Choreographie ist dabei jedoch gut durchdacht. Sie ist auf Cenas Hintergrund als Pro-Wrestler zugeschnitten, ohne dabei Chans Kung-Fu-Fähigkeiten zu vernachlässigen. Leider ist Chan aber eben nicht mehr der junge Springinsfeld von früher. Die einzelnen Moves werden nicht so schnell ausgeführt wie es hätte sein müssen. Noch einen Tick langsamer, und das Ganze sähe so aus als würde hier nur für die eigentliche Szene geprobt werden.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es wahrscheinlich keinen anderen (während der Dreharbeiten) 65-Jährigen auf diesem Planeten gibt, der die immerhin fast zweiminütige Kampfsequenz trotzdem noch anschaubar gemacht hätte. Was in Hidden Strike dann aber wirklich Jackie Chan schreit, ist der Finalkampf. Ohne zu viel vorwegzunehmen, findet er in besonderer Umgebung statt, die filmisch so wohl noch nie als Austragungsort von Handgreiflichkeiten genutzt wurde. Außerdem haben die Macher eine brilliante Lösung dafür gefunden, dass Chan hier bei manchen Stunts die Unterstützung von Seilen benötigt. Auch die für Jackie-Chan-Filme üblichen Outtakes werden hier im Abspann gezeigt.

Fantastische Chemie

Ab dem Aufeinandertreffen der beiden wird Hidden Strike jedenfalls besser. Das Pacing gewinnt an Tempo, der Anfang war doch recht behäbig. Cena und Chan haben zudem eine fantastische Chemie miteinander und werfen sich die verbalen Bälle mühelos zu. Das lässt davon träumen, dass jemand ein Buddy-Movie-Drehbuch in Rush Hour-Manier verfasst und wir mehr von diesem dynamischen Duo zu sehen bekommen. Später prügeln sich die zwei durch ein paar Henchmen, was schon eher an frühere Jackie-Chan-Filme erinnert und den Wunsch nach einem weiteren gemeinsamen Film oder vielleicht sogar einer Serie nur bestärkt. Cena kann in Hidden Strike auch zum ersten Mal so richtig seine Chinesischkenntnisse auf der Leinwand unter Beweis stellen, was für ein paar amüsante Momente sorgt.

Credits

OT: „Hidden Strike“
Land: China, USA
Jahr: 2023
Regie: Scott Waugh
Drehbuch: Arash Amel
Musik: Nathan Furst
Kamera: Tony Cheung
Besetzung: Jackie Chan, John Cena, Pilou Asbæk, Zhenwei Wang, Rachael Holoway, Amadeus Serafini, Rima Zeidan, Max Huang, Minghao Hou, Chunrui Ma, Li Ma, Jun Gong

Trailer

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Hidden Strike
Fazit
Der Einstieg von "Hidden Strike" ist ziemlich behäbig, sobald die beiden Hauptdarsteller jedoch aufeinander treffen, erinnert er schon eher an das, was wir über die letzten Jahre als Jackie-Chan-Film kennen und lieben gelernt haben. Für Cena- und Chan-Fans ein Muss, alle anderen werden hiermit eventuell nicht glücklich.
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