Police Academy
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Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt

Police Academy
„Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt“ // Deutschland-Start: 14. September 1984 (Kino) // 20. November 2014 (DVD)

Inhalt / Kritik

Seit einer Weile schon fehlt es an Nachwuchs bei der Polizei, es finden sich einfach nicht genügend Leute, die diesen Beruf ausüben wollen. Und so beschließt die Bürgermeisterin, dass die Ansprüche runtermüssen. Von nun an soll jeder an die Akademie dürfen, der es ausprobieren will. Die alte Garde ist davon wenig begeistert, sich plötzlich um lauter unqualifizierte Anwärter und Anwärterinnen kümmern zu müssen. Und so beschließt Polizeichef Henry J. Hurst (George R. Robertson), den unverbesserlichen Wiederholungstäter Carey Mahoney (Steve Guttenberg) dorthin zu schicken, um das Projekt zu sabotieren. Der lernt dort die unterschiedlichsten Männer und Frauen kennen, die zuvor keine Chance hatten. Aber auch Lieutenant Thaddeus Harris (G. W. Bailey), der alles dafür tun würde, um diese Leute wieder loszuwerden, die für ihn nicht an seine Akademie gehören …

Der Beginn einer Erfolgsreihe

Normalerweise ist die Polizei in Filmen und Serien dazu da Verbrechen aufzuklären. Das mag manchmal beschwerlich sein, am Ende klappt das aber alles, weil die entsprechenden Figuren die nötige Intelligenz, Ausdauervermögen oder andere nützliche Eigenschaften mitbringen. Aber es gibt auch Ausnahmen. So wurden im Laufe der Zeit eine Reihe von Polizisten und Polizistinnen zu Berühmtheiten, bei denen derartige Eigenschaften eben nicht vorliegen und man sich fragen darf: Wie sind die zu einer solchen Stelle gekommen? Das wird dann meist zu humoristischen Zwecken genutzt, etwa bei Der rosarote Panther und Die nackte Kanone, die es jeweils auf mehrere Teile brachten. Der größte Haufen an polizeilicher Inkompetenz war aber sicher bei Police Academy zu finden.

Auch die war ein großer Erfolg, brachte es auf bislang sieben Filme, eine Live-Action-Serie sowie eine Zeichentrickserie. „Schuld“ an dieser Dauerbeschallung war Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt, das 1984 zu einem gewaltigen Kassenschlager wurde. Bei Kosten von unter 5 Millionen US-Dollar wurden am Ende fast 150 Millionen eingespielt. Dabei wäre der Film fast nicht gedreht worden, da es recht unterschiedliche Vorstellungen davon gab, wie der Humor aussehen sollte. Vor allem die Frage, wie derbe dieser ausfallen sollte, wurde zu einem Streitpunkt. Während Produzent Paul Maslansky, der auf eigenen Beobachtungen basierend die Idee für den Film hatte, richtig derbe sein wollte, war Regisseur Hugh Wilson daran gelegen, die Komik möglichst realistisch zu halten. Das führte zu mehreren Auseinandersetzungen, am Ende wurde ein Kompromiss gesucht.

Ein gemischtes Vergnügen

Der Kompromiss war selbst gemischter Natur. Teilweise ist Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt noch immer amüsant. Vor allem die schrägen Figuren, die alle irgendwelche Macken oder Besonderheiten haben, erfreuten sich großer Beliebtheit, weshalb sie viele Teile mitmachen durften. Ob es nun die in Flüsterstimme sprechende Laverne Hooks (Marion Ramsey), die menschliche Soundmaschine Larvell Jones (Michael Winslow) oder der pseudospanische Frauenmagnet George Martin (Andrew Rubin), das Drehbuchteam hatte schon seinen Spaß daran, eine Chaostruppe zusammenzustellen. Im Vergleich dazu ist Protagonist Mahoney ein recht gewöhnlicher Troublemaker, was aber durch das Charisma von Steve Guttenberg dennoch gut funktioniert.

Weniger positiv sind andere Stellen. Die Szenen mit dem Oralsex und dem Pferd sind seltsame Fremdkörper in einem Film, dessen Fokus auf den Figuren liegt, nicht auf einer Handlung. Tatsächlich gibt es in Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt keine wirkliche Handlung. Stattdessen findet man hier eine Aneinanderreihung einzelner Sketche, die nur durch den gemeinsamen Ort zusammengehalten werden. Wie eine Sitcom. Problematisch ist dabei weniger die episodenhafte Struktur der Geschichte, die zu Willkürlichkeiten neigt. Manches ist einfach kaum komisch. Punkte wie die völlig überflüssigen Duschszenen, deren einziger Zweck das Zeigen nackter Frauen ist, oder auch die gelegentliche Homophobie, sind zudem ein ärgerliches Produkt ihrer Zeit. Dennoch, in der Summe kann man sich den Film schon noch ansehen, Teile funktionieren nach wie vor – und waren zumindest beim ersten Mal schräg, bevor daraus in Endlosfortsetzungen Routine wurde.

Credits

OT: „Police Academy“
Land: USA
Jahr: 1984
Regie: Hugh Wilson
Drehbuch: Neal Israel, Pat Proft, Hugh Wilson
Musik: Robert Folk
Kamera: Michael D. Margulies
Besetzung: Steve Guttenberg, Kim Cattrall, Bubba Smith, George Gaynes, Donovan Scott, Michael Winslow, Andrew Rubin, David Graf, Bruce Mahler, Marion Ramsey, Brant von Hoffman, Scott Thomson, G. W. Bailey, Leslie Easterbrook

Trailer

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Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt
fazit
„Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt“ war 1984 ein riesiger Erfolg und legte den Grundstein für ein ganzes Franchise. Zum Teil ist der Auftaktfilm noch immer amüsant. Andere Punkte sind hingegen seltsame Fremdkörper oder schlichtweg veraltet, was die Komödie zuweilen unangenehm macht.
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