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Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege

Daheim in den Bergen Die Zweitgeborenen Alte pfade Neue Wege
„Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Lange haben Lisa Huber (Theresa Scholze) und Florian Leitner (Florian Panzner) darauf hin gearbeitet, nun steht die feierliche Eröffnung ihres Hotel- und Gastronomiebetriebes bevor! Lisas Schwester Marie (Catherine Bode) ist hingegen nicht nach Feiern zumute. So ist sie eines Tages plötzlich gelähmt, kann zudem nichts mehr sehen. Als sie daraufhin ins Krankenhaus gebracht wird, um sich ärztlich untersuchen zu lassen, wartet auf sie und ihren Partner Georg Leitner (Thomas Unger), der Halbbruder von Florian, eine schockierende Diagnose, die ihr Leben für immer verändern wird. Dabei hat Georg noch ganz andere Sorgen, die mit seinem Nachbarn Andi Steinel (Wanja Mues) zusammenhängen. Denn der besetzt mit seinen Kühen nach wie vor die Weiden, welche die Leitners für ihre eigenen Tiere brauchen, und lässt partout nicht mit sich reden …

Ein Drama mit langer Vorgeschichte

Dass in einer Zeit, in der alles sehr hektisch und unübersichtlich geworden ist, eine echte Sehnsucht nach einem einfacheren Leben in ländlichen Gegenden aufgekommen ist, das ist verständlich. Auch die Nähe zur Natur lockt, weg vom Beton und blinkenden Lichtern, zurück zur Idylle. Da für viele dieser Traum aber eben nur ein Traum ist, erfreuen sich gerade im Fernsehen viele Filmreihen größerer Beliebtheit, die einem den Umzug in die Provinz abnehmen. Da gibt es einerseits die ganzen Krimis, aber auch Frühling ist ein Dauerbrenner. Ganz so produktiv wie diese besagte Reihe ist man bei Daheim in den Bergen zwar nicht. Aber es schalten doch auch bei der ARD-Produktion immer Millionen Menschen sein. So war es vergangene Woche in Zweitgeborenen. So wird es vermutlich auch bei Alte Pfade – Neue Wege sein, dem inzwischen zehnten Teil der Reihe.

Der Titel ist dabei irgendwo Programm. So wird am Format nicht viel gerüttelt. Seit 2018 erzählen die Filme von dem Leben der beiden Landwirtsfamilien Gruber und Leitner. Beeindruckend ist dabei die Konstanz innerhalb der Besetzung, die meisten Schauspieler und Schauspielerinnen sind seit Anfang an dabei. Für Neulinge ist das ein Problem, da die Beziehungen in den Jahren gewachsen sind und man beim Publikum voraussetzt, dass es die ganze Zeit dabei war. Ansonsten wird man bei Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege Verständnisschwierigkeiten haben. Wie schon beim Vorgänger wird darauf verzichtet, die Figuren und die Konstellationen vorzustellen, weshalb man hier zunächst nicht weiß, wer da wie mit wem zusammenhängt. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmreihen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bauen hier die Teile aufeinander auf.

Und wieder zwei Schicksalsschläge …

Das heißt aber nicht, dass es nichts Neues zu erzählen gäbe. Genauer sind es zwei große neue Themen, die in Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege angepackt werden. Das eine ist die plötzliche Erkrankung von Marie, die sich als – Vorsicht kleiner Spoiler – Multiple Sklerose herausstellt. Die wird zwar eher in jungen Jahren diagnostiziert, weshalb man sich über die Glaubwürdigkeit streiten kann. Deutlich schlimmer ist in der Hinsicht aber der zweite Handlungsstrang. Wie kann es sein, dass ein Mann, den Georg seit seiner Kindheit kennt und der sein direkter Nachbar ist, noch nie in einer der Geschichten aufgetaucht ist. Wo hat der sich bislang versteckt? Das ist vergleichbar zu Frühling, wo ebenfalls bei jedem neuen Film auf einmal neue Figuren entdeckt werden, die in dem Dorf leben.

Und noch etwas haben die beiden Reihen gemeinsam: Der starke Fokus aufs Drama. Die Idylle, die in diesen Filmen auf der visuellen Ebene geboten wird, steht in einem krassen Kontrast zum Inhalt. Da werden dauernd irgendwelche neuen Schicksalsschläge bemüht, sodass es irgendwann lächerlich wird. So hat Lisa beim letzten Film ihr Baby verloren, was dieses Mal schon niemanden mehr interessiert. Stattdessen gibt es eben Multiple Sklerose und Borderline. Beides sind wichtige Themen, die es durchaus verdienen, in Filmen behandelt zu werden. Wenn sie aber wie in Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege reine Punkte auf einer Checkliste sind, dann kann man sich das auch sparen. Anstatt da auch mal etwas zu vertiefen, gibt es nur oberflächliche Tragik.

Credits

OT: „Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Markus Imboden
Drehbuch: Marcus Hertneck, Martin Zimmermann
Musik: Annette Focks
Kamera: Armin Golisano
Besetzung: Catherine Bode, Theresa Scholze, Thomas Unger, Florian Panzner, Christoph M. Ohrt, Judith Toth, Nadja Sabersky, Wanja Mues, Anna König, Martina Gedeck

Bilder

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Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege
fazit
„Daheim in den Bergen: Alte Pfade – Neue Wege“ kombiniert wie immer idyllische Landschaften mit herben Schicksalsschlägen. Glaubwürdig ist das nicht, wird auch nicht den ernsten Themen gerecht, die es verdient hätten, dass sich jemand ernsthaft damit auseinandersetzt.
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