Shazam Fury of the Gods
© Warner Bros.

Shazam! Fury of the Gods

„Shazam! Fury of the Gods“ // Deutschland-Start: 16. März 2023 (Kino) // 15. Juni 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seitdem Billy Batson (Asher Angel) und seine Pflegegeschwister einen Weg gefunden haben, sich in superkräftige Erwachsenenversionen ihrer selbst zu verwandeln, sind sie ständig damit beschäftigt, die Stadt zu retten. Sie versuchen es zumindest, auch wenn das Ergebnis oft katastrophal ausfällt. Für Shazam (Zachary Levi), den Anführer der sechs, ist das aber nur Ansporn, noch viel mehr Zeit und Arbeit zu investieren. Die anderen sind von seinen ständigen Bevormundungen hingegen zunehmend genervt. Vor allem Freddy Freeman (Jack Dylan Grazer) hätte gern mehr Zeit für sich, umso mehr, da eine neue Schülerin (Rachel Zegler) aufgetaucht ist, bei der sich der gehbehinderte Junge Hoffnungen macht. Dabei haben die sechs eine Herausforderung vor sich, bei der sie dringend zusammenhalten müssen: Die Göttinnen Kalypso (Lucy Liu) und Hespera (Helen Mirren) sind auf die Erde hinabgestiegen, um endlich die Kräfte für sich zurückzufordern, die ihnen die Menschen gestohlen haben …

Der Ausnahmeheld darf wieder

Während beim Marvel Cinematic Universe immer wieder der Vorwurf getätigt wird, dass die ganzen Filme sich viel zu ähnlich sind, hatte der direkte Konkurrent DC Comics das gegenteilige Problem. Da fehlte es lange an einer durchgängigen Handschrift, wenn irgendwie alle irgendwas machen durften. Wobei das auch gute Folgen haben konnte. Während die ersten Filme rund um die Comics entnommenen Helden und Heldinnen sehr verkrampft düster sein wollten und sich dabei das eine oder andere Mal lächerlich machten, nahm man die Sache bei Shazam! von Anfang an mit Humor. Die Geschichte um einen Jungen, der plötzlich im Körper eines erwachsenen Übermenschen gegen das Böse kämpfte, war deutlich witziger und unterhaltsamer. Und dabei erstaunlich emotional: Die Suche von Billy nach einer Familie ging zu Herzen, ohne dass der Film dabei seine Leichtigkeit verlor.

Vier Jahre und zahlreiche Verschiebungen später gibt es nun ein Wiedersehen mit dem Jungen und seiner Ersatzfamilie. Das ist einerseits eine gute Nachricht, da viele der Qualitäten, die der erste Teil seinerzeit demonstrierte, auch beim zweiten Teil vorhanden sind. Im direkten Vergleich ist Shazam! Fury of the Gods dennoch der schwächere der beiden Filme, da sich Regisseur David F. Sandberg schwer damit tut, einerseits die Geschichte voranzutreiben, dabei aber auch das beizubehalten, was den ersten Auftritt des Kindshelden seinerzeit so besonders machte. Ein Faktor, der beispielsweise notgedrungen stark reduziert werden musste, war die Komik um einen Jungen, der einen erwachsenen Körper als Spielzeug hat. So hat sich Billy im Laufe der Jahre daran gewöhnt und ist deutlich souveräner. Hinzu kommt, dass aus dem 14-Jährigen ein fast 18-Jähriger wurde. Dadurch hat die Diskrepanz automatisch abgenommen.

Warnherzig, aber austauschbarer

Wobei das Drehbuchduo Henry Gayden und Chris Morgan durchaus versucht haben, die hohe Gag-Frequenz beizubehalten. Einiges funktioniert dabei gut, wenn etwa die Rasselbande mächtigen Göttinnen bevorstehen, die kaum glauben können, welchen Blödsinn sie sich da antun müssen. Und natürlich hat Zachary Levi nach wie vor komödiantisches Talent, etwa in den Szenen, wenn er sich um Kopf und Kragen redet. An anderen Stellen ist Shazam! Fury of the Gods aber recht bemüht, irgendwie noch lustig zu sein. Der Wille war da, die Inspiration weniger. Einiges hat sich abgenutzt oder ist aus anderen Gründen beliebig. Der Film ist insgesamt einfach nicht mehr so frisch, vier Jahre später hätte man da mehr erwarten dürfen. Bei der Handlung wird es sowieso austauschbar, da gab man sich keine Mühe, sich von der Flut anderer Comic-Adaptionen emanzipieren zu wollen.

Was den Film aber nach wie vor unterscheidet, ist die deutlich größere Portion Herz. Zwar zieht die Sinnsuche des Titelhelden nicht mehr so sehr wie beim letzten Mal. Da lässt sich die Zeit einfach nicht zurückdrehen, zu viel hat sich getan. Dafür rückt Freddy stärker in den Mittelpunkt. Blieb ihm beim ersten Film nur die Rolle des Sidekicks, bildet er in Shazam! Fury of the Gods nun das emotionale Zentrum, wenn er seinerseits nach einem Platz für sich im Leben sucht. Die anderen vier des Teams haben da das Nachsehen, dürfen selten mehr sein als die übrigen Mitglieder bzw. Geschwister. Auch bei den Actionszenen sind sie nur irgendwie da – falls sie es denn überhaupt sind. Dafür ist das Ensemble sympathisch, überzeugt auf beiden Seiten. Da wäre nur mehr drin gewesen. Gleiches gilt für die griechische Mythologie, die zwischendurch angeschnitten wird und einige interessante Kreaturen mitbringt, die dann aber doch mehr oder weniger egal sind.

Credits

OT: „Shazam! Fury of the Gods“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: David F. Sandberg
Drehbuch: Henry Gayden, Chris Morgan
Musik: Christophe Beck
Kamera: Gyula Pados
Besetzung: Zachary Levi, Asher Angel, Jack Dylan Grazer, Rachel Zegler, Adam Brody, Ross Butler, Meagan Good, Lucy Liu, Djimon Hounsou, Helen Mirren, Ian Chen, Faithe Herman, Grace Fulton, D. J. Cotrona, Jovan Armand

Bilder

Trailer

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Shazam! Fury of the Gods
fazit
Der Vorgänger war eine schöne Überraschung, „Shazam! Fury of the Gods“ ist es nicht. Der Humor wirkt im Vergleich oft bemüht oder noch einmal aufgewärmt, auch bei der Handlung fehlt die Frische. Unterhaltsam ist der Film aber, zumal das sympathische Ensemble einiges aus dem Szenario herausholt.
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