Der Alte: Der Preis, den ich zahle TV Fernsehen ZDF Streaming Mediathek
© ZDF/Erika Hauri

Der Alte: Der Preis, den ich zahle

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„Der Alte: Der Preis, den ich zahle“ // Deutschland-Start: 17. März 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Reinigungskraft Silvia Pasquale (Anca Cipariu) ermordet wird, kommt ihrem 8-jährigen Sohn Lorenzo (Robert Müller) eine große Rolle zu. Schließlich hat er den Mörder gesehen und ist damit ein wichtiger Zeuge. Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) nimmt sich daraufhin des Jungen an und stellt sicher, dass dieser den notwendigen Schutz erhält, könnte es der Täter doch nun auch auf ihn abgesehen haben. Aber wer steckt dahinter? Während seiner Suche nach Antworten kommt er Lorenzo mit der Zeit näher und baut ein echtes Vertrauensverhältnis zu ihm auf. Gleichzeitig muss er sich mit der Frage beschäftigen, wie weit er gehen wird, um für Gerechtigkeit zu sorgen …

Zeit für einen Wechsel

Je länger eine Serie läuft, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann die Besetzung ausgetauscht. Und Der Alte läuft lang, sehr lang sogar. Seit 1977 werden die Krimis für das ZDF produziert. Umso erstaunlicher ist, wie lang die jeweiligen Hauptdarsteller der Serie treu geblieben sind. Jeder war jahrelang dabei, in mehr als vier Jahrzehnten gab es gerade einmal vier Protagonisten. Nun steht der nächste Wechsel an: Mit Der Preis, den ich zahle tritt Jan-Gregor Kremp, der seit 2012 Aushängeschild der Serie war, das letzte Mal auf, bevor Thomas Heinze bei Abstiegsangst das Ruder übernimmt. Damit ist Der Alte nach Der Staatsanwalt schon der zweite ZDF-Krimidauerbrenner in Folge, bei denen sich das Publikum auf ein neues Ensemble einstellen muss.

Der Abschied von Voss ist dabei würdevoll, wenn dieser aus gutem Grund an sich und seiner Arbeit zu zweifeln beginnt. Und er ist bitter: Der Alte: Der Preis, den ich zahle stellt in Frage, wofür der Kommissar in all den Jahren immer gekämpft hat. So wie es auch schon in Der Staatsanwalt zu einer Entfremdung von der eigenen Tätigkeit gekommen war. Das gibt der letzten Folge mit Kemp eine sehr melancholische und nachdenkliche Note, zumal auch das immer wieder komplexe Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit aufgeworfen wird. Sonderlich in die Tiefe geht die Diskussion dazu aber nicht. Das wäre allein schon wegen der Laufzeit nicht gegangen: Mit weniger als einer Stunde bleibt nicht der Raum, um sich wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Als Krimi langweilig

Es reicht auch nicht für einen interessanten Kriminalfall. Zwar ist Der Alte: Der Preis, den ich zahle etwas besser als Helden von nebenan letzte Woche. Da musste nicht ganz so umständlich ein Motiv zusammengeschraubt werden. Richtig überzeugend ist das Ergebnis dennoch nicht. So hat Drehbuchautor Christoph Wortberg letztendlich nur ein paar Klischees zusammengeschrieben, fand auch keine spannende Methode, den Stoff anderweitig aufzuwerten. Viel gerätselt wird ohnehin nicht. Theoretisch gibt es zwar mehrere Antwortmöglichkeiten, was hinter dem Mord an der Reinigungskraft stecken könnte. Es wird aber recht früh verraten, welche die richtige ist. Als Fan muss man bei der Abschiedsfolge natürlich trotzdem dabei sein. Aber der Trennungsschmerz hält sich nach der mäßigen Folge doch in Grenzen.

Credits

OT: „Der Alte: Der Preis, den ich zahle“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Marcus Ulbricht
Drehbuch: Christoph Wortberg
Musik: Mario Lauer
Kamera: Ludwig Franz
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Christina Rainer, Yun Huang, Alexander Held, Wilfried Hochholdinger, Jule Ronstedt, Michael Mendl, Robert Müller

Bilder

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Der Alte: Der Preis, den ich zahle
fazit
„Der Alte: Der Preis, den ich zahle“ ist die Abschiedsfolge von Voss, der nach mehr als zehn Jahren fortgeht. Es ist ein bitterer Abschied, jedoch kein besonders guter. Der Fall ist langweilig, auch beim Umgang mit dem Recht-Gerechtigkeit-Themenkomplex wäre mehr drin gewesen.
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von 10