Inmate Zero
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Inmate Zero

„Inmate Zero“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wer auf St. Leonards landet, kommt von dort so schnell nicht wieder weg. Sicher, ein paar Menschen leben auch freiwillig noch auf der Insel. Doch ein Großteil der Leute sind wegen ihrer Verbrechen dort gelandet und müssen lange Haftstrafen unter widrigsten Bedingungen ertragen. Es sei denn, sie werden wie Stone (Jess Chanliau) gleich ganz zum Tode verurteilt. Wobei, eine Chance geben sie ihr: Wenn sie an streng geheimen Experimenten teilnimmt, wird ihre Todesstrafe in lebenslänglich umgewandelt. Der Haken an der Sache ist nur, dass lebenslänglich in dem Fall nicht viel zu bedeuten hat, denn die im Gefängnis durchgeführten Experimente verwandeln die Leute in blutrünstige Bestien, die auf die Menschen Jagd machen. Nun müssen die Wärter und Insassen einen Weg finden, wieder heil aus der Sache herauszukommen …

Gefangen mit Zombies

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann beißen sie noch heute. Unter den vielen Subgenres des Horrorfilms gehört das um Zombies wohl zu den unverwüstlichsten. Auch wenn sich Hollywood nicht mehr dafür interessiert und die einstige High-End-Serie The Walking Dead sich schon weit vor der finalen elften Staffel totgebissen hatte, zumindest im Budget-Bereich gibt es regelmäßig Nachschub. Das bedeutet aber auch, dass es im Idealfall etwas Besonderes braucht, um aus der Masse hervorzustechen. Among the Living versuchte es kürzlich, durch mehr zwischenmenschliches Drama zu bestehen. Bei Unhuman – Wem kannst du trauen? setzte man im Gegenteil auf Humor. Wem das alles zu wenig „echter“ Zombiehorror war, der kann einen Blick auf Inmate Zero werfen, das sich in der Hinsicht ganz klassisch gibt.

Wobei es hier durchaus ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Genauer wählte Regisseur und Co-Autor Russell Owen (Shepherd – Fluch der Vergangenheit) ein besonderes Setting, um damit die Zombiehatz zu eröffnen. Während die meisten Filme aus dem Bereich irgendwo da draußen spielen, wo sich die Menschen ein Leben nach der Apokalypse aufzubauen versuchen, da spielt hier der Film in einem Gefängnis. Einem Gefängnis auf einer Insel wohlgemerkt. Die Figuren in Inmate Zero sind also gleich doppelt gefangen. Selbst wenn sie es irgendwie aus dem Gebäude schaffen sollten, das von Zombies überrannt wird, können sie nirgends hin. So leicht kommt man von der Insel nicht weg. Hilfe von außen ist kaum zu erwarten, weil es in solchen Fällen praktisch nie Hilfe gibt. Zumindest keine, die irgendwie rechtzeitig kommen würde.

Stimmungsvolles Setting, mauer Inhalt

Das Setting ist dabei tatsächlich recht gut gewählt. Nicht nur dass es so heruntergekommen ist, dass dabei eine schön unheimliche Stimmung entsteht. Es führt auch zu einer explosiven Mischung aus korrupten Wärtern, irren Wissenschaftlern, mörderischen Insassen und eben den Zombies. Da weiß man schon gar nicht mehr, vor wem man am meisten Angst haben sollte. Die Figuren sind dabei nur recht grob gezeichnet. Wer hofft, hier die Zombie-Ausgabe von Orange Is the New Black zu bekommen, wird dann doch enttäuscht. So wird beispielsweise Rose zwar als Hauptfigur etabliert, damit das Publikum jemanden hat, mit dem es sich identifizieren kann. Viel aus dieser gemacht wird aber nicht. Drumherum gibt es ohnehin nur Klischees.

Allgemein sollte man keine Erwartungen an den Inhalt haben, der ist wie bei vielen Zombie-Filmen zu vernachlässigen. Zwar wird hier eine Erklärung für den Ausbruch geliefert, was inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist. Eine originelle Erklärung ist das aber sicher nicht. Es ist auch nicht so, als habe Owen wahnsinnig tolle Ideen, wie er die Actionmomente in Szene setzen kann. Aber es ist doch alles recht zweckmäßig. Wer also trotz der Flut an untoten Apokalypsen noch nicht genug hat, kann durchaus mal einen Blick auf Inmate Zero riskieren. Die Chance, sich nach einem größeren zeitlichen Abstand noch daran zu erinnern, ist zwar eher gering. Das klaustrophobe Setting hilft aber dabei, dass man sich hier anderthalb Stunden vertreiben kann, ohne sich im Anschluss groß drüber ärgern zu müssen.

Credits

OT: „Patients of a Saint“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Russell Owen
Drehbuch: Matthew J. Gunn, Russell Owen
Musik: Simon Porter
Kamera: Martin Roach
Besetzung: Jess Chanliau, Meg Alexandra, Gabz Barker, Raymond Bethley, Anastasia Borodina

Bilder

Trailer

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Inmate Zero
fazit
„Inmate Zero“ ist im Grunde ein Zombiefilm unter vielen. Er profitiert aber sehr von seinem Setting. So ist das Inselgefängnis nicht nur stimmungsvoll, sondern führt auch dazu, dass sich Wärter, Insassen und Zombies gegenseitig bekämpfen. Tiefgang hat das nicht, es erfüllt aber seinen Zweck.
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