Renegades Legends Never Die
© Spirit Media

Renegades – Legends Never Die

„Renegades – Legends Never Die“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich Major Carver (Lee Majors) längst zurückgezogen und strebte ein ruhiges Leben an. Dieses währte aber nicht lange, als sein Weg den von Goram (Louis Mandylor) kreuzt, der ein Drogenkartell führt. Erst wird er selbst ermordet, als Nächstes steht seine Tochter Judy (Patsy Kensit) im Visier der Verbrecher, hatte die Politikerin doch versucht, dem Drogengeschäft den Kampf anzusagen. Dem können Burton (Nick Moran), Peck (Ian Ogilvy), Woody (Billy Murray) und Harris (Paul Barber) nicht tatenlos zusehen. Unterstützt von Sanchez (Danny Trejo) machen sie sich an die Arbeit, den Tod ihres Freundes zu rächen und dabei am besten gleich das gesamte Kartell aus den Straßen zu vertreiben. Dieses will aber nicht tatenlos zusehen, sondern setzt seinerseits alles daran, die alten Männer auszuschalten. Und dann wäre da noch die Polizei, die plötzlich zwischen den Fronten steht …

Man ist nie zu alt zum Töten

In den letzten Jahren hat es bekanntlich eine Reihe von Filmen gegeben, in denen gezielt ältere Männer und Frauen sich selbst behaupten. Schließlich ist man nie zu alt, um mit seinem Leben etwas anzufangen. Und sei es nur, dass man Dutzende Menschen tötet. Ein Publikum für Filme, in denen betagte Superstars noch einmal Actionhelden sein wollen, scheint es zu geben. The Expendables brachte es seinerzeit auf immerhin drei Teile und genießt einen gewissen Kultstatus. Bei R.E.D. – Älter, Härter, Besser, eine etwas humorvollere Variante eines solchen Killer-Oldies-Clubs, waren es noch zwei. Ob Renegades – Legends Never Die die Ehre eines zweiten Teils erhalten wird, steht noch in den Sternen. Zumindest ist der Film aber auf eine Fortsetzung ausgelegt, wie man zum Ende sieht.

Man sollte hier jedoch keine vergleichbare Hollywoodgarde erwarten. Ein paar bekanntere Namen sind zwar schon dabei, darunter Lee Majors, Michael Paré und Danny Trejo. Aber das ist dann doch nicht dieselbe Liga wie bei den obigen Filmen. Oder wer erinnert sich an den letzten Blockbuster mit einem der drei? Oder wenigstens an einen Film, der es ins Kino schaffte? Das besagte Trio ist zudem nur relativ kurz zu sehen. Ein offensichtlicher Versuch, mit ein bisschen irreführendem Namedropping auf dem Cover ein größeres Publikum anzusprechen. Renegades – Legends Never Die ist da nicht anders viele andere Actionthriller aus dem B-Movie-Bereich. Bruce Willis machte in seiner späten Phase seiner Schauspielerei nichts anderes, als kurz bei solchen Filmen aufzutauchen und dafür als Werbemittel genutzt zu werden.

Action aus dem Sparprogramm

Dass die britische Produktion kein besonders großes Budget hatte, sieht man aber nicht nur an der sparsamen Besetzungsliste, die allenfalls ein nostalgisch veranlagtes Publikum noch erreichen kann. Es ist auch daran erkennbar, dass Actionszenen recht rar gesät sind. Wahnsinnig beeindruckend sind diese zudem nicht, was angesichts des Alters des Ensembles keine große Überraschung sein sollte. Die meisten sind schließlich jenseits der 70, was größere körperliche Einsätze nahezu unmöglich macht. Renegades – Legends Never Die versucht, das durch Schusswaffen und Schnitte zu kaschieren, eine gerade in den USA weit verbreitete Unart. Erfolgreich ist das aber nicht, Spannung entsteht in diesen Szenen kaum.

Wäre drumherum etwas da, um diese Aspekte ausgleichen zu können, hätte man das vielleicht noch höflich ignorieren können. Aber da ist ebenfalls nichts zu holen. Die simple Rachegeschichte rund um eine Freundesclique mit Militärhintergrund ist kaum dazu geeignet, einen bis zum Ende zu fesseln. Bei den Dialogen wird es ebenso spartanisch. Es ist nicht einmal so, dass die Schauspieler groß herausreißen würden oder das zumindest wollten. Louis Mandylor (Blowback – Time for Payback), der vergleichbar zu seinem Bruder Costas im Low-Budget-Bereich versumpft ist, geht wenigstens noch ein wenig in seiner Klischeerolle auf. Bei den meisten anderen heißt es nur Schulter zucken und weiterschalten.

Credits

OT: „Renegades“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Daniel Zirilli
Drehbuch: Tom Jolliffe, Jonathan Sothcott
Musik: Robert Geoffrey Hughes, Chris Hurst
Kamera: Vince Knight
Besetzung: Nick Moran, Lee Majors, Ian Ogilvy, Louis Mandylor, Michael Paré, Danny Trejo, Patsy Kensit, Billy Murray

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Renegades – Legends Never Die
fazit
Was passiert, wenn vier Militär-Veteranen losziehen, um den Mord an einem ihrer Kameraden zu rächen? Antwort: nicht viel. „Renegades – Legends Never Die“ ist eine typische Billigproduktion, bei der ein paar semi-bekannte Namen für einen generischen Actionthriller zusammenkommen, das Geld dann aber nicht mehr für vernünftige Actionszenen reichte.
Leserwertung0 Bewertungen
0
3
von 10