Email für dich You've Got Mail
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e-m@il für Dich

Email für dich You've Got Mail
„Email für dich“ // 11. Februar 1999 (Kino) // 18. Februar 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Im noch relativ jungen Internet lernen sich NY152 und Shopgirl kennen. Die beiden treffen sich sogar im realen Leben – nur wissen sie das zu dem Zeitpunkt noch nicht. Joe Fox (Tom Hanks) taucht zufällig als Privatkunde im Buchladen von Kathleen Kelly (Meg Ryan) auf. Er selbst gehört der Familie an, welche die Kette Fox Books betreibt. Für diese soll in der Nähe eine neue Filiale eröffnet werden, was Kathleens berufliche Zukunft gefährden könnte. Als sie ihn später bei der Einweihungsfeier trifft, unterstellt sie ihm für seinen Besuch bewusste Spionage, was er nur abfällig von sich weist. Später unterhalten sich die beiden online über den Vorfall, Shopgirl verfremdet ihn aber genug, sodass immer noch keiner der Beteiligten weiß, wer sich hinter dem Pseudonym des anderen verbirgt. Irgendwann kommt der Moment, da die zwei zu einem Treffen bereit sind. Als Joe jedoch die vereinbarte Lokalität betritt und Kathleen sieht, weiß er sofort Bescheid, weshalb er als er selbst und nicht als NY152 auftritt. Sie tappt weiter im Dunkeln, Joe allerdings spielt nun ein doppeltes Spiel mit ihr …

Viel Text, wenig Charakter

Wer die ganzen nachträglichen, bis ins Jahre 2018 reichenden Änderungen der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 über sich hat ergehen lassen, der wird vielleicht nicht mehr so genau wissen, ob das Wort „E-Mail“ 1998 hierzulande wie im Englischen wirklich ohne Großbuchstaben geschrieben wurde. Die Antwort ist nein. Vielleicht sah „E-M@il“ den deutschen Titelgebern nicht schön genug aus, das den Buchstaben a ersetzende At-Zeichen ist dennoch eine nette Verzierung. Im Original heißt der Film You’ve Got Mail, dazu später mehr. Er ist ein loses Remake der hervorragenden Komödie Rendezvous nach Ladenschluss von Ernst Lubitsch. Dieser wiederum basierte auf einem Theaterstück. e-m@ail für Dich passt nicht nur Zeit und Ort der Handlung an, sondern modernisiert auch den im Original stattfindenden Briefverkehr. Statt sich die die Hände wundzuschreiben, tippen die Protagonisten hier auf ihren Tastaturen herum.

Die von Nora Ephron (Julie & Julia) und Delia Ephron geschriebenen Dialoge – seien sie nun tatsächlich von den Schauspielern vor der Kamera gesprochen oder hinterher via Voiceover eingefügt – ist nicht selten angenehm anzuhören. Hier und da lässt er sich auch wunderbar zitieren. Aber gerade die getippten beziehungsweise vorgelesenen E-Mails tragen wenig zur Charakterisierung der Protagonisten bei. Wir lernen aus diesen Texten kaum etwas über sie. Natürlich wird die Handlung durch sie in gewisser Weise vorangetrieben, aber zu einem Großteil besteht die virtuelle Kommunikation daraus, dass Joe Kathleen Tipps gibt, oder die beiden sich über sonst etwas unterhalten. Es wäre übertrieben, hier nur von einem hohlen Gimmick zu sprechen, dennoch lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass mehr aus ihm hätte herausgeholt werden sollen.

Nicht wirklich glaubwürdig

Joe und Kathleen passen eigentlich nicht gut zusammen, oder genauer gesagt, so wie die Handlung verläuft, hätten die beiden eigentlich nicht zusammen finden sollen. Besonders im dritten Akt fällt die Story etwas in sich zusammen, wenn die Buchhändlerin nicht nachvollziehbare Entscheidungen trifft oder Aussagen tätigt. Aber auch auf dem Weg dorthin gibt es immer wieder fragwürdigere Momente. Vor allem ab dem Zeitpunkt, als Joe erkennt, wer sich hinter seiner E-Mail-Bekanntschaft verbirgt. Der Film weist allerdings einen absolut soliden Cast auf, unter anderem mit Greg Kinnear und Dave Chappelle (Der Diamanten-Cop) in kleineren Nebenrollen. Unabhängig von dem Verhältnis ihrer Figuren zueinander harmonieren Hanks und Ryan (When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe) ziemlich gut miteinander. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie sich hier nicht zum ersten Mal auf der Leinwand gegenüber stehen (zuvor etwa in Schlaflos in Seattle).

Der Originaltitel You’ve Got Mail leitet sich natürlich von der Mitteilung ab, welche AOL-Kunden beim Erhalt einer E-Mail bekamen. Das Logo des Internetpioniers ist dann auch recht prominent im Film zu sehen, genauso wie weitere Produktplatzierungen. Anders als bei Space Jam ist die zum Streifen dazugehörige Webseite leider im Jahre 2018 offline genommen worden. Bis dahin hatte sie aber auch gute Einblicke in das kuriose Webdesign der 1990er-Jahre geliefert.

Credits

OT: „You’ve Got Mail“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Nora Ephron
Drehbuch: Nora Ephron, Delia Ephron
Musik: George Fenton
Kamera: John Lindley
Besetzung: Tom Hanks, Meg Ryan, Greg Kinnear, Parker Posey, Jean Stapleton, Steve Zahn, Heather Burns, Dave Chappelle, Dabney Coleman, John Randolph, Hallee Hirsh, Jeffrey Scaperrotta

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fazit
"e-m@il für Dich" ist eine gut gespielte romantische Komödie, die vor allem Fans der Hauptdarsteller gefallen wird. Andere werden sich vielleicht zu sehr an einigen fragwürdigen Drehbuchentscheidungen stören.
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