Der gestiefelte Kater Puss in Boots
© DreamWorks Animation

Der gestiefelte Kater (2011)

Der gestiefelte Kater Puss in Boots
„Der gestiefelte Kater“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 2011 (Kino) // 8. November 2018 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Schon als sie noch Kinder waren, träumten der gestiefelte Kater und sein bester Freund Humpty Dumpty davon, in den Besitz der legendären Zauberbohnen zu gelangen, deren Ranken bis in den Himmel ragen. Später trennten sich die Wege der beiden unter unglücklichen Umständen, seither war Funkstelle. Doch nun können sie endlich ihren alten Traum wahr machen und auf diese Weise die Vergangenheit endlich abschließen. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Jack und Jill sollen die Bohnen haben. Dem gewieften Verbrecherpaar die kleinen Schätze abzuluchsen, wird alles andere als einfach werden. Zu ihrem Glück sind die zwei aber nicht auf sich allein gestellt, denn Kitty Samtpfote steht ihnen zur Seite und ist ebenso scharf auf die Bohnen …

Ein erfolgreiches Wiedersehen

Zwar steht Disney nicht ohne Grund in dem Ruf, besonders skrupellos Hits auszuschlachten und mit unzähligen Fortsetzungen, Prequels, Spin-offs oder Remakes von der Popularität der eigenen Titel profitieren zu wollen. Doch auch DreamWorks Animation, einer der größten Konkurrenten im Bereich Animation, zeigt wenige Hemmungen in dieser Hinsicht. Siehe Shrek – Der tollkühne Held. Nachdem die Märchenparodie 2001 zu einem großen Erfolg wurde, folgten drei weitere Kinofilme sowie kleinere Specials. Hinzu kam 2011 das Spin-off-Prequel Der gestiefelte Kater, welches die Vorgeschichte des gewitzten Fellknäuels erzielte. Als auch das erfolgreich wurde, entstand eine eigene Serie, die es auf immerhin sechs Staffeln brachte, bevor dann mit Der letzte Wunsch noch ein richtiger Nachfolger gedreht wurde. An Stoff mangelte es also nicht.

Wobei das beeindruckende Einspielergebnis von Der gestiefelte Kater nur zum Teil nachzuvollziehen ist. Natürlich war der Protagonist in Shrek 2, wo er sein Debüt feierte, bereits ein echter Szenendieb gewesen und wurde oft zu den Höhepunkten des Films gezählt. Dass das Publikum ihn noch einmal größer sehen wollte, war verständlich. Nur hat das Ergebnis nicht mehr ganz so viel mit dem Hauptwerk zu tun. Eigentlich war das Franchise als Parodie gestartet, welches die verschiedenen bekannten Märchen kräftig durch den Kakao zog. Das passiert hier aber nur zum Teil. So wurde die Zahl der umgewandelten Geschichte stark reduziert. Neben der Fabel um die Gans, die goldene Eier legt, und dem britischen Märchen Hans und die Bohnenranke kommt noch Humpty Dumpty vor, der ursprünglich aus einem Kinderreim stammt und zusätzlich durch Lewis Carrolls Alice hinter den Spiegeln bekannt wurde.

Actionreiches Stückwerk

Dass die drei Geschichten nicht aus demselben Umfeld kommen, ist dabei ein kleineres Problem, weil der Film auf diese Weise wirkt, als hätte man ganz beliebig irgendwelche Namen aus dem Hut gezogen und zusammengeworfen. Wo man bei Shrek noch das Gefühl hatte, eine richtige Märchenwelt kennenzulernen, da bleibt das ein seltsames Stückwerk. Das ließe sich verschmerzen, wenn man wenigstens ein Mittel gefunden hätte, diese verschiedenen Bestandteile in eine gemeinsame Geschichte zu packen. Bei Der gestiefelte Kater fehlt es aber daran. Genauer fehlt es überhaupt an einer Geschichte. Eigentlich rennen die Figuren nur von einem Ort zum nächsten, wo sie dann irgendwas machen, bevor sie weiterrennen. Platz für Persönlichkeit ist da keiner.

Das heißt dann aber nicht, dass man hiermit nicht auch seinen Spaß haben könnte. So ist die Optik gut, auch mehr als ein Jahrzehnt später. Das Ensemble, welches den Figuren seine Stimmen geliehen hat, ist gut aufgelegt. Durch den hohen Actionanteil kommt auch keine Langeweile auf. Wenn der Film schon nichts zu erzählen hat, von einer späteren Wendung vielleicht einmal abgesehen, so hat er doch einiges zu zeigen. Ob man Der gestiefelte Kater deswegen unbedingt ansehen muss, darüber kann man sich zwar streiten. Das Animationsabenteuer ist aber kurzweilig genug, dass auch nicht wirklich etwas dagegen spricht.

Credits

OT: „Puss in Boots“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Chris Miller
Drehbuch: Tom Wheeler
Musik: Henry Jackman
Animation: DreamWorks Animation

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2012 Bester Animationsfilm Nominiert
Golden Globes 2012 Bester Animationsfilm Nominiert

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Der gestiefelte Kater (2011)
fazit
„Der gestiefelte Kater“ nahm eine beliebte Figur aus „Shrek“ und spendierte diesem einen eigenen Kinofilm. Das Ergebnis überzeugt aber nur zum Teil. So sind die Märchenfiguren diesmal lieblos und beliebig zusammengewürfelt. Außerdem hat der Film keine wirkliche Geschichte zu erzählen. Dafür ist das so temporeich, dass einem nicht langweilig wird, auch die Optik kann sich noch immer sehen lassen.
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