American Siege – Es gibt kein Entkommen
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American Siege – Es gibt kein Entkommen

„American Siege – Es gibt kein Entkommen“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass Brigit Baker (Sarah May Sommers) spurlos verschwand. Doch ihr Umfeld hat bis heute nicht aufgegeben, ist fest entschlossen, die Wahrheit um ihr plötzliches Verschwinden herauszufinden. Und so nehmen deren Geschwister Toby (Johann Urb) und Grace (Anna Hindman) sowie ihr damaliger Freund Roy (Rob Gough) den Arzt John Keats (Cullen G. Chambers) als Geisel, da sie überzeugt sind, dass er mit der Geschichte zu tun hatte. Der wenig erfolgreiche Sheriff Ben Watts (Bruce Willis) und dessen Deputy Kyle Rutledge (Trevor Gretzky) versuchen an der Stelle zu vermitteln. Kyles Vater Charles (Timothy V. Murphy), der als Geschäftsmann das Sagen über die Gegend hat, verfolgt aber andere Pläne und will die Geiselnahme auf seine Weise lösen …

Der nächste Bruce Willis B-Movie

Auch wenn der einstige Hollywoodstar Bruce Willis inzwischen seine Karriere aufgrund seiner Erkrankung seine Karriere beendet hat, bis auch wirklich der letzte Film des Schauspielers erschienen ist, wird es wohl noch eine weile dauern. Dafür war er in den vergangenen Jahren einfach zu produktiv, allein 2022 standen ein Dutzend neuer Titel an. Dass diese alle direkt fürs Heimkino gedreht wurden und qualitativ am unteren Ende der Skala zu finden sind, dürfte niemand überraschen. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, besteht die neuere Filmografie des US-Amerikaners aus billig zusammengedrehten Action-B-Movies. Zu denen gehört auch American Siege – Es gibt kein Entkommen, einem von gleich drei Titeln, die praktisch parallel bei uns veröffentlicht werden. Denn auch Wire Room und Detective Knight: Rogue erschienen innerhalb von einer Woche.

Zu verantworten hat das vorliegende Elend Regisseur und Drehbuchautor Edward Drake, der ursprünglich mit Musikvideos seine Karriere begonnen hat und in späteren Jahren eine parasitäre Symbiose mit Willis einging. Tatsächlich hat er ausschließlich Filme mit diesem gedreht, darunter unter anderem Cosmic Sin – Invasion im All und Apex. Mangelnde Produktivität kann man ihm dabei nicht vorwerfen. Im Vergleich zu einigen anderen dieser Billigstreifen, die Willis in den letzten Jahren gedreht hat, haben die sogar hin und wieder erzählerische Ambitionen. Bei American Siege – Es gibt kein Entkommen muss man zwar sehr lange warten, bis diese erkennbar werden. Zum Ende hin gibt es aber tatsächlich die eine oder andere Überraschung, sowohl im Hinblick auf die Auflösung wie auch die Handlung.

Langweiliges Stelldichein

Das Problem ist vielmehr der Weg zu diesem Ende. Wobei Weg nicht unbedingt der passende Ausdruck ist für das, was hier geschieht. Und vor allem nicht geschieht. Im Stil von den berüchtigten The Asylum Filmen wird hier zwar so getan, als handele sich um einen Actionthriller. Stattdessen stehen die Figuren aber anderthalb Stunden nur in der Gegend herum und werfen sich irgendwelche Drohungen an den Kopf. Es sind nicht einmal interessante Drohungen. Zum Teil ist das dafür passabel gespielt, in American Siege – Es gibt kein Entkommen gibt es immerhin den einen oder anderen Ausbruch. Und selbst Willis darf hier mal kurzzeitig so etwas wie Spaß zeigen, wenn er sich über die Geiselnehmer lustig macht, bevor er sich – wie so oft – den halben Film lang nicht mehr blicken lässt.

Diese kurzen Momente ändern aber nichts daran, dass der Film schrecklich langweilig ist. Und selbst wenn es dann zum Finale hin mal zur Sache geht und die Waffen zum Einsatz kommen, will sich partout keine Spannung einstellen. Wie bei vielen anderen Billigproduktionen heißt Action hier nur, dass jemand irgendwo steht und auf irgendetwas feuert. Was das Ziel ist, sieht man erst im Anschluss, wenn die Person zu Boden fällt. Und selbst dann kann man sich nicht ganz sicher sein, ob es da einen kausalen Zusammenhang gibt oder einfach nur irgendwelche Szenen zusammengeschnitten wurden. Auch wenn American Siege – Es gibt kein Entkommen minimal besser ist als andere Willis-Späterscheinungen, für eine Empfehlung reicht das Gebotene nicht, sofern man nicht gerade eine Einschlafhilfe braucht.

Credits

OT: „American Siege“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Edward Drake
Drehbuch: Edward Drake
Musik: Scott Currie
Kamera: Laffrey Witbrod
Besetzung: Timothy V. Murphy, Bruce Willis, Rob Gough, Johann Urb, Anna Hindman, Johnny Messner, Cullen G. Chambers, Janet Jones

Bilder

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American Siege – Es gibt kein Entkommen
fazit
„American Siege – Es gibt kein Entkommen“ ist ein weiterer dieser vielen billigen Actionthriller mit Bruce Willis, in denen anderthalb Stunden lang irgendwelche Leute in der Gegend herumstehen und so tun, als wäre das gerade wahnsinnig spannend. Immerhin, ein paar Überraschungen gibt es hier, was zusammen mit gelegentlich größerem schauspielerischen Einsatz dafür sorgt, dass die Geschichte um eine Geiselnahme minimal besser ist als andere Direct-to-DVD-Produktionen der letzten Jahre.
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