Beverly Hills Cop III
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Beverly Hills Cop III 

Beverly Hills Cop
„Beverly Hills Cop III“ // Deutschland-Start: 4. August 1994 (Kino)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Axel Foley (Eddie Murphy), als ein Einsatz katastrophal endet und sein Chef G. Douglas Todd (Gil Hill) dabei erschossen wird. Für Axel ist klar, dass er den Fall unbedingt lösen und seinen Freund rächen muss. Eine erste Spur führt ihn, den inzwischen beförderten Billy Rosewood (Judge Reinhold) und dessen neuen Kollegen Jon Flint (Hector Elizondo) zum populären Vergnügungspark Wonder World. Dort hofft er Antworten zu finden, auch wenn ihn Agent Steve Fulbright (Stephen McHattie) am liebsten gleich wieder los wäre, um seine eigenen Ermittlungen nicht zu gefährden. Das größere Problem ist aber Ellis DeWald (Timothy Carhart), der Chef des Sicherheitsdienstes in Wonder World, der es gar nicht leiden kann, wenn jemand herumschnüffelt. Aus gutem Grund …

Aller schlechten Dinge sind drei

Da mag man noch so viel mit der Nase rümpfen, angesichts einer systematischen Einfallslosigkeit: Aus kommerzieller Sicht ist es durchaus sinnvoll, einen erfolgreichen Film fortsetzen zu wollen. Die Fanbase ist schließlich schon da, freut sich in den meisten Fällen auf Nachschlag, das finanzielle Risiko ist überschaubar. Doch so naheliegend solche Entscheidungen sind, im Nachhinein stellen sich manche von ihnen als Fehler heraus. Beverly Hills Cop III war ein solcher Fehler. Ein großer Fehler sogar. Nach dem überragenden Erfolg des Publikumshits Beverly Hills Cop war der zweite Teil qualitativ schon ein merklicher Rückschritt, war aber immer noch gut genug, um nur minimal geringere Einspielergebnisse einzufahren. Der dritte Film war hingegen in jeglicher Hinsicht ein Desaster. Die Kritiken waren verheerend, die Actionkomödie spielte nur rund 40 Prozent des Vorgängers ein, bei einem deutlich höheren Budget.

Dabei waren die Vorzeichen eigentlich gut. Nicht nur, dass man mit den ersten beiden Filmen ein Erfolgsrezept ausgearbeitet hatte, das nicht viel Eigeninitiative erfordert. Als Regisseur konnte zudem der komödienerfahrene John Landis gewonnen werden, der zuvor bei Der Prinz aus Zamunda schon einmal sehr erfolgreich mit Eddie Murphy drehte. Das Drehbuch wiederum stammte von Steven E. de Souza, dem mit Stirb langsam einer der großen Actionfilme der 1980er geglückt war. Das klang eigentlich nach einem ziemlichen Dream Team. Nur hatte man die Rechnung nicht mit der vermeintlich sicheren Bank Murphy gemacht, der sich in den Kopf gesetzt hatte, seine Figur müsse im dritten Teil deutlich erwachsener und ernster sein. Landis versuchte zwar immer mal wieder, dem berühmten Schauspieler beim Dreh von Beverly Hills Cop III etwas Komisches zu entlocken – doch der spielte nicht mit.

Witze aus der Ramschecke

Eine Figur weiterentwickeln zu wollen, ist dabei natürlich per se nicht verkehrt. Gleichermaßen ist es einem Schauspieler kaum zu verübeln, wenn er sich an etwas Anderem versuchen will. Die Sache hat nur einen Haken: Die Beverly Hills Cop Reihe hatte nie gute Geschichten. Und ob man den Dampfplauderer-Nonstop-Humor von Eddie Murphy nun mag oder nicht, so ist doch unstrittig, dass dieser maßgeblich die Filme definierte. Lässt man diesen Weg, bleibt auf einmal nur noch eine schlechte Geschichte und ein bisschen unspektakuläre Action. Ganz ohne Witze ist der dritte Teil dabei natürlich nicht. Diese sind dann oft aber so schlecht, dass man sich wünschen würde, man hätte es erst gar nicht versucht. Vor allem die ständig zur Schau gestellte Homophobie ist plump und billig.

Klar, problematische Passagen gab es in den vorangegangenen Teilen auch schon. Richtig gut gealtert ist die Reihe deshalb nicht gerade. Murphy machte dies aber bei den ersten Auftritten mit umso größerem Einsatz wieder wett. Davon ist beim dritten Film nichts mehr zu spüren, wodurch Beverly Hills Cop III eine wenig ansprechende Mischung aus Langeweile und Ärgernis darstellt. Von der Chemie, die zwischen ihm und den deutlich ruhiger auftretenden Kollegen herrschte, ist ebenfalls wenig geblieben. Wie auch, wenn es kaum gemeinsame Szenen gibt? Dafür wird mit der Vergnügungspark-Mitarbeiterin Janice Perkins (Theresa Randle) noch eine weibliche Figur eingeführt. Ein Ersatz ist diese aber nicht, dafür ist sie zu nichtssagend, die Gefühle zwischen ihr und Foley bleiben bloße Behauptung, eingefügt aus reiner Bequemlichkeit. Sie hat auch zur Geschichte nichts beizutragen, wird stattdessen zur Damsel in Distress reduziert.

Ein Vergnügungspark ohne Vergnügen

Immerhin, der Vergnügungspark an sich ist ganz stimmungsvoll. Wenn Landis auf Erkundungstour geht und wir uns von der eigentlichen Geschichte lösen, wird es ganz nett. So richtig stark genutzt wird dieser aber ebenso wenig. Dass der Film heute bei Rotten Tomatoes eine Prozentzahl im einstelligen Bereich hat, mag zwar schon übertrieben sein. Da sind andere Überbleibsel der damaligen Zeit, die noch einmal deutlich schlechter sind. Gemessen an den Vorgängern und dem Potenzial ist Beverly Hills Cop III aber durchaus eine herbe Enttäuschung. Dass jetzt der oft verschobene vierte Teil doch noch kommen soll, inszeniert von einem Regisseur, der bislang nur Werbespots gedreht hat, ist deshalb vielleicht nicht der ganz große Grund zum Feiern. Immerhin, die Wahrscheinlichkeit, dass dieser so schwach ist wie das dritte Abenteuer von Foley, ist eher gering.

Credits

OT: „Beverly Hills Cop III“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: John Landis
Drehbuch: Steven E. de Souza
Musik: Nile Rodgers
Kamera: Mac Ahlberg
Besetzung: Eddie Murphy, Judge Reinhold, Hector Elizondo, Timothy Carhart, John Saxon, Theresa Randle, Stephen McHattie, Bronson Pinchot

Trailer

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Beverly Hills Cop III 
Fazit
Nach den beiden unterhaltsamen ersten Teilen war „Beverly Hills Cop III“ eine ziemliche Enttäuschung. Ein zurückhaltender Eddie Murphy in Kombination mit schwachen, oft homophoben Witzen muss nun wirklich nicht sein. Die Actionszenen sind ebenfalls nicht überragend. Das Setting des Vergnügungsparks ist zwar ganz schön, aber nicht genug, um den mal ärgerlichen, dann wieder langweiligen Film retten zu können.
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