Der Alte: Böses Blut TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Erika Hauri

Der Alte: Böses Blut

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„Der Alte: Böses Blut“ // Deutschland-Start: 25. März 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Iris Leitner (Aglaia Szyszkowitz) bei der Polizei ihren Mann, den bekannten Theaterregisseur Matti König, als vermisst meldet, nachdem dieser nicht von seinem Ausflug in die Berge zurückgekommen ist, steht schnell der Verdacht im Raum, dass ihn jemand ermordet haben könnte. Schließlich hatte der Vermisste zuvor mehrere Drohungen erhalten. Die Ermittlungen von Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) und seinem Team führen tief in die Theaterszene Münchens, wo König und Leitner ein eigenes Theater leiteten. Ausgerechnet dort vermuten sie auch den Täter oder die Täterin, hatte sich der umstrittene Regisseur doch zuletzt mit mehreren Leuten angelegt …

Ein typischer Krimi

Letzte Woche ging mit Ein Tag im Leben die neue Staffel von Der Alte los, die mittlerweile 46. der seit Jahrzehnten laufenden ZDF-Krimiserie. Es war ein durchaus solider Einstand, der Rätselraten mit einer gesellschaftlichen Note verband, als wir in die Welt der Überschuldeten eintauchten, die mit ihren Nöten alleingelassen werden. Auch in Böses Blut, der 445. Folge des Dauerbrenners, gibt es einen speziellen Mikrokosmos, der zum Schauplatz eines brutalen Mordes wird. Die gesellschaftliche Komponente ist jedoch deutlich geringer, wenn wir hier die durchaus eigene Parallelwelt des Theaters kennenlernen. Abgesehen von einem kurzen Verweis auf #MeToo, wenn der Regisseur seine Machtposition gnadenlos ausnutzt, ist in der Hinsicht nicht viel Verwertbares.

Funktioniert, ist aber langweilig

Stattdessen geht das hier recht klassisch zu: Ein Mann wurde ermordet – mutmaßlich zumindest, die Leiche fehlt –, die restliche Zeit wird darauf verwendet, die verantwortliche Person zu finden. Der Alte: Böses Blut ist also ein typischer Whodunnit, der sein Publikum zum Rätseln anregen will. Stoff dafür ist vorhanden. Als Theaterregisseur mag der Verstorbene gefeiert sein. Als Mensch war er jedoch so grauenvoll, dass man schon länger suchen muss, um jemanden zu finden, der keine Mordswut auf ihn hatte. Es ist sogar ein Wunder, warum nicht schon viel länger ausgetickt ist. Bemerkenswert ist dabei, dass sämtliche möglichen Erklärungen emotionaler Natur sind. Meist wird eher eine Mischung aus solchen und pragmatischen Motiven gesucht. Erben zum Beispiel.

Grundsätzlich geht das natürlich auch ohne. Vielleicht wäre es aber eine Möglichkeit gewesen, um die Folge interessanter zu machen. Denn auch wenn das Setting des Theaterbetriebs ein an und für sich spannendes ist: Der sich darauf ergebende Film ist es nicht. Stattdessen ist Der Alte: Böses Blut so gewöhnlich, dass man schon weit vor der Auflösung das Interesse verliert. Die Geschichte und die Figuren sind letztendlich einfach zu langweilig. Da auch schauspielerisch hier niemand wirklich hervorsticht, ist die zweite Folge der neuen Staffel deutlich schwächer als die vorangegangene. Man interessiert sich einfach nicht wirklich für das Schicksal der Figuren, vergleichbar bewegende Momente wie in der Woche zuvor fehlen.

Credits

OT: „Der Alte: Böses Blut“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Florian Schott
Drehbuch: Elke Hauck, Sven Poser
Musik: Marius Ruhland
Kamera: Oliver-Maximilian Kraus
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Ludwig Blochberger, Christina Rainer, Yun Huang, Aglaia Szyszkowitz, Zoë Valks, Sinha Melina Gierke, Genet Zegay

Bilder

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Der Alte: Böses Blut
Fazit
In „Der Alte: Böses Blut“ verschwindet ein Theaterregisseur spurlos. An Verdächtigen mangelt es nicht, alle haben sie ihn gehasst. Der Krimi ist klassisch aufgebaut und funktioniert prinzipiell schon, ist aber völlig uninteressant. Die Figuren sind genauso langweilig.
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